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Rebell*innen-Kalender 2022/23
Rebell*innen-Kalender 2022/23
20.09.2022

Andere Feiertage, Infos und Vorbildsie

Am „Rebell*innen-Kalender 2022/23“ haben Mädchen und junge Frauen stark mitgewirkt – Gespräch mit einer Studentin, die fast immer Klassensprecherin war.

Yusra Mardini, zweifache Olympia-Schwimmerin findet sich ebenso als Role Model im Rebell*innenkalender 2022/23 wie die Filmschauspielerin und Aktivistin Emma Watson.

Erstere ist hierzulande weniger bekannt als Zweitere. Mardini schwimmt seit ihrer Kindheit. Auf der Flucht aus Syrien zog sie gemeinsam mit ihrer Schwester Sara im Mittelmeer stundenlang ein Boot mit 20 Menschen. Zwei Mal war sie Mitglied des Teams Flüchtlingsathlet:innen-Teams bei Olympischen Spielen (2016 und 2021).

„Rebell*innen-Kalender 2022/23“, der kürzlich erschienen und kostenlos erhältlich ist, wurde gemeinsam mit Mädchen und jungen Frauen erarbeitet, sie haben Themen, Aufbau und Gestaltung maßgeblich mitbestimmt. Initiiert wurde das Projekt vom Mädchenbeirat der Hil-Foundation gemeinsam mit dem Verein Amazone.

Viele Infos und Tipps

Selbstverständlich ist er auch ein handlicher Kalender mit Infos und Tipps, Telefonnummern wichtiger Beratungs- und Hilfs-einrichtungen, Raum für eigene Notizen und einer Reihe von Porträts von Vorbildern. Neben den schon genannten unter anderem die junge Tiroler Rapperin Nenda oder die Sprecherin des Klimavolksbegehrens Katharina Rogenhofer.

Schülerin

Zu diesen zählt auch eine – hier auch kaum bekannte – sehr junge Aktivistin, die polnische (damals noch) Schülerin Krystina Paszko (heute 20 Jahre). Vor zwei Jahren in einem der ersten Lockdowns gestaltete sie die Internetseite „Rumianki i brati“ (Kamille und Steifmütterchen), die auf den ersten Blick wie ein Online-Shop für Naturkosmetika aussieht, aber vor allem psychologische Beratung für Jugendliche nicht zuletzt in Fällen häuslicher Gewalt anbietet.

Interview

Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … konnte mit einer der jungen Mitwirkenden am „Rebell*innen-Kalender“ sprechen. Die Vorarlbergerin Dione Azemi (18), die in Bregenz maturierte, studiert nun in Wien Politikwissenschaft und Psychologie. Auf die Frage, ob sie schon immer rebellisch gewesen sei, erzählt sie: „Mit elf Jahren hab ich begonnen, politisch aktiv zu sein.“

Über Kunst und Kultur

Gekommen sei das zunächst einmal über künstlerisches Interesse – über das Projekt Jugendbotschafter:innen der Young Caritas gab es Musicals zum Thema Kinderrechte. „Von Theater war ich immer sehr fasziniert und wollte mitspielen, was ich dort machen konnte.“

Bald danach war 2015/16. Die große Fluchtbewegung nach Europa habe ihren Blickwinkel in Sachen Kinderrechte dann wesentlich erweitert. „Davor war ich konzentriert darauf, Kinder dürfen nicht geschlagen werden und haben ein Recht auf Essen und Bildung. Meist aber irgendwo auf der Welt. Dann hab ich angefangen, mir bewusster zu werden, dass auch in Österreich selbst Kinderrechte immer wieder verletzt werden.“

Zwei, drei Jahre später habe sie begonnen sich bei der Aktion Kritischer Schüler:innen (AKS) und bei Black Lives Matter zu engagieren. „Durch die Pandemie war dann politischer Aktivismus doch sehr eingeschränkt“, bedauert die Studentin im Interview.

Rebellisch, Interessensvertreterin, politisch aktiv: Dione Azemi bei einer Kundgebung für Menschenrechte für alle Menschen am Bregenzer Kornmakrtplatz im Februar 2021
Rebellisch, Interessensvertreterin, politisch aktiv: Dione Azemi bei einer Kundgebung für Menschenrechte für alle Menschen am Bregenzer Kornmakrtplatz im Februar 2021

Fast immer gewählte Vertreterin

Klassensprecherin sei sie aber fast immer gewesen „und zwei Jahre lang auch Schulsprecherin. Aber auch in den Jahren, wo ich keine offizielle Funktion hatte, hab ich immer meinen Senf dazugegeben. Als Schulsprecherin konnte ich erreichen, dass der Stundenplan auch für andere Religionen angepasster wurde. Früher gab’s oft für jene, die den Islamunterricht besuchen, Lücken von zwei Stunden, während katholische Religion gut in den Stundenplan eingepasst war. Außerdem haben wir durchgebracht, dass es gratis Frauen-Hygieneartikel in der Schule gibt. Weitere Themen von mir waren immer Sozialpolitisches, Aufgreifen von Ungerechtigkeiten oder Gratis-Nachhilfe oder Unterstützungen für Schulmaterial, das Eltern privat kaufen müssen wie Taschenrechner.

Zum Rebell*innenkalender fällt Dione Azemi als erstes ein: „Ich war immer eine begeisterte Kalenderführerin und es hat mich immer gestört, dass fast nur die katholischen Feiertage angezeigt werden. Das haben wir hier anders gemacht.“ Hier gibt es gar keine religiösen Feiertage, dafür den Tag der Kinderrechte, jenen der Menschenrechte, die Aktionstage gegen Gewalt an Frauen, den internationalen Frauentag …

Azemi hatte im Gymnasium den Sprachenschwerpunkt gewählt – mit Spanisch und Latein, den mehrsprachigen Redewettbewerb „Sag’s Multi!“ leider verpasst, aber am Landesjugendredewettbewerb hab ich zwei Mal teilgenommen. „Meiner Mama war es sehr wichtig, dass wir auch die Familiensprache – (Kosovo-)Albanisch können, die sich vom Albanischen so unterscheidet wie Vorarlbergisch von Hochdeutsch. Das kann ich auch lesen und schreiben – für den Alltagsgebrauch für ein Studium würde es nicht reichen.“

Follow@kiJuKUheinz

Titelseite vom Rebell*innen-Kalender 2022/23
Titelseite vom Rebell*innen-Kalender 2022/23
KALENDER-INFOS

Rebell*innen-Kalender 2022/23

Kostenlos erhältlich bei vielen Mädchen- und Jugendeinrichtungen in ganz Österreich aber auch direkt beim Mädchenbeirat

Begleitend zum gedruckten Kalender werden im Laufe des Schuljahres 2022/23 Tipps & interessante Termine auch online über Instagram verbreitet.
#rebellinnenkalender
@maedchenbeirat
@verein_amazone)

Zum digitalen Durchblättern des Kalenders geht es hier