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Schwer verletztes Baby nach Bombenangriff in Nord-Gaza
Das schwer verletzte Baby auf dem Foto in den Armen einer Frau hat überlebt, nachdem das Haus über ihren Köpfen zerbombt wurde und die ganze Familie getötet wurde…
17.05.2021

„Ich will mit euch zu den Engeln!“

Schilderungen einer jungen Mutter aus Nord-Gaza. Opfer sind immer Kinder und andere Zivilist*innen. „Im Krieg da gibt es keinen Sieg“, sangen Kinder bei der Friedensgala.

„Mama, was ist, wenn wir tot sind?“, fragt das kleine Mädchen seine Mutter. Die antwortet: „Wir schließen die Augen und schlafen.“ Das Mädchen: „Dann schlafen wir also bald.“

Dies stammt nicht aus einem Kinderbuch oder Film, sondern ist aus dem echten Leben gegriffen – vom 15. Mai 2021. Es ist die Übersetzung aus einer WhatsApp-Nachricht einer jungen Mutter aus Nordgaza an ihre Freundin in Wien (Namen werden auf Wunsch der Betroffenen nicht genannt). Kinder und erst recht ihre Rechte werden mit Bomben und Raketen zerschossen.

In derselben Nachricht schildert die junge Frau eine andere Beobachtung: „Lasst mich nicht allein, nehmt mich mit, ich will mit euch zu den Engeln“, schreit ein Bub, der durch die Straßen rennt. Sein Vater und sein Bruder wurden durch eine Bombe getötet. Er überlebte wie durch ein Wunder.

„Die Angst ist überall“, schreibt die junge Frau aus Nordgaza weiter. „Rundherum, da ist keine Minute, nirgends ein Platz, wo wir uns ein wenig sicher fühlen könnten. … Wir fühlen den Tod jede Minute nahe. … Wir halten das nicht mehr aus, und es ist so schwer darüber zu schreiben. Ich schreibe dir im Weinen, die Bombardierungen stoppen nicht…“

Im Krieg, da gibt es keinen Sieg!

„Wisst ihr schon, im Krieg
da gibt es keinen Sieg.
Deshalb lasst uns lieben
Fröhlichkeit und Frieden!“

Lena, Rajneet, Boubacar, Asmin, Diana, Julian und Andre sangen unter anderem diese Zeilen bei der Galanacht des Friedens am Vorabend des Nationalfeiertages 2019 im großen Festsaal des Wiener Rathauses.

Kinder-KURIER -> Im Krieg da gibt es keinen Sieg

Derweil in Israel: Die Tote – eine gute Nachbarin

Denn auch jenseits der Grenze, in Israel, gibt es Schilderungen wie jene einer Frau aus Rishon LeZion, einem Vorort von Tel Aviv im Video in der deutschen Tagesschau: „Genau in den Sekunden, in denen ich den Alarm hörte, spürte ich, dass es in meiner Nähe einschlagen wird und genau so war es. Autos sind explodiert und Leute schrien. Als ich den Ort erreichte, sah ich kreischende Menschen und so viel Feuer. Das stellt sich keiner vor. Totales Chaos, ich habe die Frau, die gestorben ist gekannt, eine Nachbarin, die mir nahestand.“

„Feuer! Feuer! Mama!“

Zurück zu den WhatsApp-Nachrichten der 25-Jährigen aus Nord-Gaza: „Mein Sohn ist 2 Jahre alt, er versteht nicht was passiert. Immer wenn er den Lärm der Bomben hört, flieht er in meine Arme und ruft Feuer! Feuer! Mama! Er schlingt seinen Arm um meinen Nacken und wartet, dass das Feuer endet – aber es endet nicht…

Obwohl hier in Gaza viele Menschen sehr, sehr arm sind, freuten sich unsere Kinder auf das Id Fest, am Ende des Ramadan (12. Mai), auf Süßigkeiten und vielleicht ein neues T-Shirt oder Kleid. Jetzt sagen die größeren Kinder, jene die schon den Krieg, die Angriffe im Sommer 2014 erlebt hatten: „Wir tragen vielleicht die neuen Kleider, um in den Himmel zu gehen…“

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Oase des Friedens

Nochmals zur Friedensgala. Bei dieser hatte Michael Patrick Kelly seine #PeaceBell, eine große aus Waffenschrott gegossene Glocke in Wien vorgestellt. Jetzt hat Wien auch eine eigene, die (noch) im Bezirksmuseum Brigittenau steht. Bei der Gala erzählte Kelly auch von der „Oase des Friedens“. Dies ist ein Dorf in Israel, in dem seit mehr als 50 Jahren Jüd*innen und Palästinenser*innen friedlich zusammenleben, in den Schulen beide Sprachen und Kulturen unterrichtet werden: Neve Shalom/Wahat al-Salam.

Wiener Friedensglocke gelandet

Kinder-KURIER -> Aus Feinden können Freunde werden

Peace-Camp

Und aus Österreich kommt seit fast zwei Jahrzehnten – in Nicht-Pandemie-Zeiten – die Initiative Peace-Camp. Jugendliche aus Österreich, Ungarn und Israel – jüdische und arabisch – verbringen gemeinsam zehn intensive Workshoptage in Niederösterreich mit einem Performance-Abschluss in Wien.

Follow@kiJuKUheinz

Glauben an die Friedens-Chance

Jugendliche zeigen, wie Frieden machbar wäre

Die anderen sind gar nicht alle böse

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Raus aus der Blase – Frieden lässt sich erleben