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Kinder und Jugendliche bauen an ihrer Wunschstadt in einem großen Modell
Kinder und Jugendliche bauen an ihrer Wunschstadt in einem großen Modell
11.04.2025

Kinder und Jugendliche liefern viele Inputs für eine noch lebenswertere Stadt

Abschluss des jüngsten Kinder- und Jugendparlaments vor den Osterferien mit vielen interaktiven, spielerischen Stationen.

„Es sollte in der Schule, aber nicht nur dort, Automaten mit gesundem Essen wie Obst und Gemüse geben und weniger mit süßen Sachen“, sagten Kinder der Offenen Volksschule Wagramer Straße am Rande des Kinder- und Jugendparlaments, das nach mehrmonatiger Tätigkeit am Donnerstag (10. April 2025) zu Ende ging. Unter anderem hatten sich diese Volksschüler:innen mit Gesundheit beschäftigt.

Intensive Arbeit in neun Ausschüssen

In neun Themenbereichen erarbeiteten rund 300 Kinder und Jugendliche aus Wiener Schulen ihre Forderungen – Fotos der Plakate mit den Ergebnissen weiter unten in einer Bilder-Galerie.

Wunschstadt-Planung

Der Abschluss mit der Übergabe des in den vergangenen Monaten erarbeiteten Forderungskatalogs von Kindern und Jugendlichen war sehr interaktiv gestaltet. Im Wappensaal standen Karton-Würfel und anderen Elemente neben einer großen weißen Fläche auf dem Boden, in Boxen warteten vor allem bunter Filz als Material für Blumen und Bäume darauf, etappenweise zu einer Wunsch-Stadt verbaut zu werden. Dazu gehörte auch ein „lost place“, eine alte leerstehende Fabrik-Halle.

Ein Jugendlicher benannte ein Hochhaus „Ministerium für alles“ – was den Reporter an eine wahre Anekdote erinnerte: Vor vielen Jahren meinte ein Ministerialrat im Bildungsministerium, das immer wieder unter anderen Bezeichnungen firmiert und damals „Bundesministerium für Unterricht, Kunst und kulturelle Angelegenheiten“ betitelt wurde: „Nennen wir es doch einfach Ministerium für Angelegenheiten, dann müssen wir es nie mehr umbenennen!“

Gleich daneben lag eine schwarze Folie, auf der Kinder bzw. Jugendliche aus großen Spritzen mit weißem „Pulver“ ihre wichtigsten Anliegen schreiben konnten. Das „Pulver“ war Salz, die Aktion nannte sich „Salz der Demokratie!“

Nur gemeinsam geht‘s

Im Raum mit Bewegungsspielen konnten Gruppen gemeinsam nur mit Hilfe von vernetzten Seilen einen Turm aus hölzernen Klötzen bauen – das lässt sich dabei eben nur miteinander schaffen! Wie vieles andere der Wünsche und Forderungen auch, die am Ende Vizebürgermeisterin und u.a. Bildungsstadträtin Bettina Emmerling und Gesundheits- und Sportstadtrat Peter Hacker übergeben wurden. Die versprachen, dass diese Ergebnisse in die nächste Kinder- und Jugend-Strategie der Stadt Wien einfließen werden.

Da die Delegierten des Kinder- und Jugendparlaments nur zu einem der Themen gearbeitet hatten, konnten sie nun die Forderungen auch aller anderen Ausschüsse lesen und dazu ihre Gedanken äußern.

Unterricht mitgestalten!

„In der Schule sollten mehr die Stärken gefördert werden, statt immer nur die Schwächen hervorzuheben“, lautete die erste Antwort auf die Frage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… an eine Runde von Gymnasiast:innen aus einer vierten Klasse in der Bernoullistraße. „Und es wäre sehr schön, wenn wir mehr bei der Gestaltung vom Unterricht mitreden können“, nannte eine Mitschülerin eine weitere Forderung. „Einige Lehrer:innen sind dafür schon offen, aber leider bei Weitem nicht alle.“

Da wollte der Reporter vor allem – nicht zuletzt im Sinne des Schüler:innen-Wunsches Stärken zu fördern – wissen, ob und welche positiven Beispiele es dafür gibt.
„Wir haben in einer Stunde Stadt – Land – Fluss gespielt“, tönte es aus der Runde. Sicher lustvoller als andere Test-Formen. „In Chemie haben wir vorgeschlagen ein Experiment vorgeschlagen, Lipgloss herzustellen“, kam ein weiters Beispiel. „Und in Kunst und Gestaltung (früher BE – Bildnerische Erziehung) haben wir gelernt Podcasts zu erstellen!“ Das dürfte so spannend gewesen sein, dass die Runde nun ins Schwärmen und Schildern kommt. Beispielsweise, so erzählen sie, hat ein Mitschüler vor der Nationalratswahl im Herbst Politiker eingeladen, „die wir dann interviewen durften“.

Spontan auf zum nächsten Podcast

Dieses Gespräch darüber mit dem Journalisten war so anregend, dass Ilya, Malek, Tobias und Mario sich gleich zu einer eigenen interviewrunde zusammensetzten für einen Teil eines Podcasts über das eben stattfindende Kinder- und Jugendparlament. Tobias, der davor schon Videos am Computer geschnitten hatte, und ein Mitschüler machten sich auf, um noch weitere der jungen und jüngsten Abgeordneten vor das Smartphone-Mikro zu holen.

Mehr Indoor-Spielplätze, aber auch mehr Möglichkeiten für verschiedene Ballsportarten draußen wünschen sich Schüler:innen der MSi (Mittelschule mit Informatik-Schwerpunkt) in der Leopoldstädter Feuerbachstraße im kurzen Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Einige Jugendliche waren nicht mit ihrer Klasse gekommen – Vier Mädchen aus dem Gymnasium Geringergasse (Simmering) und der VBS Schönborngasse waren schon im Bericht im Februar auf KiJuKU.at vorgekommen (Warisha, Anna, Shivani und Nepheli) – und natürlich auch dieses Mal dabei. Stärkung von Frauenrechten, aber auch anderen diskriminierten Gruppen sind ihr wichtigstes Anliegen. So lange es noch keine verwirklichte Gleichberechtigung gibt, brauche es Quoten in Unternehmen – für Frauen, aber auch für Menschen mit Behinderung. Möglichst früh in Schule und Kindergarten solle es Präventions-Workshops geben, um die Entstehung von Gewalt zu verhindern. Einerseits brauche es mehr Frauenhäuser, aber viel eher müssten Gewalttäter zum Beispiel mit Fußfessel daran gehindert werden, in die vorigen gemeinsamen Wohnungen zurückzukommen. Und es sollten schon möglichst früh Kinder aufgeklärt werden, dass die Menschen vielfältig sind und Diversität – auch was Geschlechter und Sexualitäten betrifft – normal ist.

Einige weitere der vielen Foderungen…

… alle sind in den Fotos der Plakate in der Bilder-Galerie zu sehen, einige – aus den verschiedenen Themenbereichen – seien hier aber auch noch aufgeführt: Ausreichende und leistbare Psychotherapie, kinderfreundliche(re) Krankenhäuser und ärztliche Praxen, mehr Fitness-Stationen im öffentlichen Raum, mehr Infos über gesunde Ernährung, mehr konsumfreie Aufenthaltsräume, mehr öffentliche Klos, mehr autofreie Bereiche, SOS- Knöpfe und Notrufstellen – wie in U-Bahn-Stationen auch auf öffentlichen Plätzen und in Parks, mehr junge Menschen in Entscheidungspositionen, TikTok nicht verbieten – diese und andere Social-Media-Plattformen haben große Bedeutung für junge Menschen -, aber „mehr Schutz und Sicherheit im digitalen Raum“ und „eine sichere Online-Plattform für Kinder“ sowie „mehr freizugängliches Internet in der Stadt“, Senkung der Lebenshaltungskosten, mehr Kindegeld für Familien, die es brauchen, Vermögens- und Erbschaftssteuern, mehr soziale Gerechtigkeit, mehr Arbeitsplätze und praktikumsstellen für Jugendliche in den Ferien, Praktika müssen bezahlt werden…

kijuku_heinz

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