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Alle - anwesenden - Finalist:innen des Schreibbwerbs Texte 2023 - mit den Schauspieler:innen, die aus diesen szenisch lasen
Alle - anwesenden - Finalist:innen des Schreibbwerbs Texte 2023 - mit den Schauspieler:innen, die aus diesen szenisch lasen
09.12.2023

And the winner is: Kreative Texte Jugendlicher

Die 25 besten Essays, Gedichte, Fantasie-geschichten Jugendlicher des Schreibbewerbs texte.wien bekamen wieder eine große – diesmal unterkühlte – Bühne in der Burgtheater-Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz.

„Er stammt aus der Imagi-Nation, dort sind alle eingebildet“, tröstete mich die Frage. Eine Weile gingen wir dahin, bis sich uns eine Wand, unüberwindbar, in den Weg schob. „Sehr unangenehm. Darf ich vorstellen. Die Schreibblockade“, sagte die Frage und trat mit voller Wucht gegen das Urgestein. Das Mauerwerk blieb schwer unbeeindruckt. „Jenseits von ihr liegen der magische Schreib-Fluss und die große weite Geschichtenwelt. Ach, wie gerne ich sie überwinden würde, aber dazu brauche ich eine Antwort.“

Diese Sätze stammen aus „Graue Zellen – geschüttelt, nicht gerührt“ von Eleftheria Walzer. Es ist einer der fantasievollen, tiefgründigen, sprach- und gedanken-verspielten Final-Beiträge zum Thema „Kein Ende“ aus jungen Köpfen und Händen des Schreibbewerbs „Texte. Preis für junge Literatur“. Zum 13. Mal ging – mit Ausnahme der Corona-Jahre mit ihren digitalen Lesungen – dieses Finale in einer Gala in der Burgtheater-Spielstätte Kasino am Schwarzenbergplatz über die (dieses Mal unterbeheizte und damit ziemlich kühle) Bühne.

Dietmar König, Sarah Zaharanski, Dorothee Hartinger und Markus Meyer lasen aus den 25 Finaltexten - jeweils zwei Minuten
Dietmar König, Sarah Zaharanski, Dorothee Hartinger und Markus Meyer lasen aus den 25 Finaltexten – jeweils zwei Minuten

Schauspielerinnen und Schauspieler des Burgtheaters – diesmal mit einer Gästin des Salzburger Landestheaters – lasen Auszüge aus den 25 Final-Beiträgen. Und zwar alle gleichwertig. Jeweils zwei Minuten – dann gab’s eine „akustische Intervention“ in Form einiger Gitarrenklänge des Jugendlichen Wenzel Beck, der dieses Mal für die musikalische Umrahmung sorgte. Bei einigen wenigen Texten musste er auf seine „Intervention“ hingewiesen werden, weil diese knappen Texte kürzer waren als das einheitliche Format.

Best 25 out of 510

Obwohl Wettbewerb samt Jury – neben dem Online-Voting – und einer Rangfolge der drei Erstplatzierten, strahlt dieser Bewerb eine große Gemeinsamkeit aus: Leidenschaft und Lust Jugendlicher, Gedanken in Worte, Sätze zu fassen, und zwar in literarisch ausgetüftelter Sprache. Und die Würdigung dieser kreativen Leistungen durch die große Bühne – samt der oben schon erwähnten – gleichwertigen Präsentation von Auszügen aller Finaltexte – übrigens 25 von 510 Einsendungen für diese 13. Ausgabe, die siebente des Vereines „Literarische Bühnen Wien“. Außerdem organisiert der Bewerb Workshops mit Schriftsteller:innen, in denen die Final-Teilnehmer:innen sich mit den Fachleuten austauschen und so manches dazulernen konnten.

Trotzdem 1, 2 und 3

Und dennoch gab/gibt es Texte, die – aus Online-Voting und Jury – nochmals hervorgehoben wurden. Und so gewann Yiannis Pagger aus Graz von der künstlerischen HTL Ortweinschule mit „Bär ist gleich Bär“ vor Lisa-Marie Wallner vom wirtschaftskundlichen Gymnasium Graz, die „Generation Schneeflocke“ geschrieben hatte und dem Schüler der Sir Karl Popper Schule im Wiedner Gymnasium Philip Pecoraro und dessen Texte „Hurghada“.

Mit allen dreien konnte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… kurze Interviews führen – die als eigene Beiträge hier weiter unten verlinkt sind.

Dietmar König, Cornelius Obonya und Dorothee Hartinger lesen den Siegertext von Yiannis Pagger
Dietmar König, Cornelius Obonya und Dorothee Hartinger lesen den Siegertext von Yiannis Pagger

Große Lese-Empfehlung

Empfohlen sei aber vor allem zumindest hineinzulesen in den einen oder anderen – am besten durchaus in alle 25 Texte – auf der (ganz unten verlinkten) Homepage des Bewerbs. Vielleicht als Anreiz nur auch noch kurze Zitate aus einem Text aus dem einige der Sprachspiele durchs Schriftbild besser zur Geltung kommen als beim Hören der wunderbaren fast szenischen Lesung – Dorothee Hartinger, Dietmar König, Markus Meyer, Sarah Zaharanski: „G. Dan-Ken“ steht auf dem kleinen Schild am Holztisch…“ beginnt Sophie Schuster aus dem Bernoulligymnasium ihren Text „Gelöscht“. In dem lässt sie „Text I. Dee“ nach einem Ende suchen lässt 😉

Cornelius Obonya, Schauspieler und bislang Obmann des Vereins
Cornelius Obonya, Schauspieler und bislang Obmann des Vereins „Literarische Bühnen Wien“ gratuliert dem Sieger des Bewerbs 2023, Yiannis Pagger

Surreal und skurril

Traditionsgemäß wurde der Text von Platz 1 – wie schon erwähnt von Yiannis Pagger – nach der Verleihung der Preise in voller Länge gelesen, dieses Mal von Cornelius Obonya, der damit auch das Ehrenamt des Obmanns des Vereins übergab – an Markus Meyer. Intendant und das Gesicht des Bewerbs bleibt sein Erfinder Christoph Braendle, Seele und Motor im Hintergrund Margit Riepl.

„Der Text ist wunderbar surrealistisch und skurril und steht dabei dazu. Man fragt sich ständig wie es als nächstes weitergeht und was diese wundersame Fahrt im Transporter zu bedeuten hat. Der*die Autor*in (die Jury bekam die Texte anonymisiert, wusste also gar nicht, wer sie geschrieben hatte) hat eindeutiges sprachliches Geschick, was sich für uns vor allem in den unterschiedlichen Stimmen der Charaktere wiedergespiegelt hat – alle haben sie ihre eigene Ausdrucksweise und Charakterisierung – in einem kürzeren Text ist das, unserer Meinung nach, nicht einfach zu bewältigen und zeugt von Kreativität und handwerklicher/ sprachlicher Gabe. … er war spannend, lustig und interessant zu lesen zugleich.“

Top-Trio: Lisa-Marie Wallner (2., ganz links, Yiannis Pagger (1., Mitte) und Philip Pecoraro (3., rechts)
Top-Trio: Lisa-Marie Wallner (2., ganz links, Yiannis Pagger (1., Mitte) und Philip Pecoraro (3., rechts)

Lebenssituationen einer ganzen Generation

Zu Platz 2 begründete die Jury unter anderem: „Die Lebenssituationen von sechs jungen Menschen werden hier geschickt miteinander verwoben und so entsteht in einem relativ kurzen Text ein sehr anschauliches Bild einer ganzen Generation.“

Top-Trio: Lisa-Marie Wallner (2., 2. von links, Yiannis Pagger (1., Mitte) und Philip Pecoraro (3., rechts) mit Corenlias Obonya, ganz links)
Top-Trio: Lisa-Marie Wallner (2., 2. von links, Yiannis Pagger (1., Mitte) und Philip Pecoraro (3., rechts) mit Corenlias Obonya, ganz links)

Generationen-übergreifend

Aus der Jury-Begründung zu Platz 3: „Beeindruckend war für uns, wie gut es einem jungen Menschen gelingt, sich in die Gefühls- und Gedankenwelt einer 80jährigen Frau einzufühlen und wie kompetent das dann sprachlich und erzählerisch umgesetzt wird.“

Demnächst

In einer Woche werden andere Nachwuchs-Literaturpreise vergeben – die exil-Literaturpreise „Schreiben zwischen den Kulturen“. Dabei gibt es jedes Jahr auch einen Jugendliteraturpreis sowie einen für Schulprojekte. KiJuKU wird – wie jedes Jahr – auch darüber berichten.

Follow@kiJuKUheinz

„In Hurghada fallen Schneeflocken auf Bären“… – aus der Jurybegründung

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Zu Interviews mit Preisträger:innen geht es hier unten

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Bericht über den Texte-Bewerb des Vorjahres

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