Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… interviewte auch den Sieger des diesjährigen Schreibbewerbs für junge Literatur „Texte“, Yiannis Pagger, der „Bär ist gleich Bär“ geschrieben hatte.
Der 16-jährige Yiannis Pagger gewann die diesjährige Ausgabe des Jugendliteraturbewerbs „Texte“ mit „Bär ist gleich Bär“. Die Jury – die neben dem Online-Voting entschied -, fand: „Der Text ist wunderbar surrealistisch und skurril und steht dabei dazu.“ Der Sieger ist Schüler der HTL Ortweinschule in Graz-Geidorf. Schon im Vorjahr war er mit seinem Text „Die Lämmer“, das sich ausgesprochen bewusst wie „Dilemma“ anhört, Zweiter geworden.
KiJuKU: Da sie den Kunstzweig dieser Schule besuchen, waren Sie schon früh sozusagen auf künstlerisch gepolt. Wann haben Sie – literarisch – zu schreiben begonnen?
Yiannis Pagger: Damit erst spät, so vor ungefähr einem Jahr. Ich zeichne schon sehr lange gern und mach auch Musik.
KiJuKU: Musik heißt was, spielen Sie in einer Band, Solo oder?
Yiannis Pagger: Ich spiel schon lange Klavier, in letzter Zeit beschäftige ich mich viel mit orientalischer Musik. Schau ma amoi, vielleicht kann ich irgendwann Text und Musik kombinieren.
KiJuKU: Wie kam dann – relativ spät – das Schreiben von Texten?
Yiannis Pagger: In der Schule habe ich oft sehr komische Texte geschrieben, weil ich die starren Textformen nicht interessant gefunden habe.
KiJuKU: Inwiefern komisch?
Yiannis Pagger: Sagen wir, kreativer ausgestaltet. Was den Vorgaben nicht immer entsprochen hat, was mir in Deutsch eher schlechtere Noten eingebracht hat.
KiJuKU: Wobei, was sagen Noten schon aus und wen kümmern sie später?
Yiannis Pagger: Stimmt, aber ich hab dann im Vorjahr eine Erörterung aus der Schule hier bei diesem Bewerb eingeschickt und so bin ich in die Literaturwelt reingestolpert.
KiJuKU: Wie sind Sie auf den diesjährigen Finaltext gekommen? Sie haben zuvor kurz nachdem er von den drei Schauspieler:innen gelesen wurde, gesagt, Sie sind von Bildern ausgegangen – Anmerkung: Der Text spielt in einem Transportauto mit vielen Schweinen, einem Bären, einer Frau, die meint, zwei Bären zu sehen und einem Erzähler, sowie einem Kellner mit einer Heißklebepistole. Hatten diese Bilder mit dem Thema „Kein Ende“ zu tun, oder waren die zunächst unabhängig davon da?
Yiannis Pagger: Ich arbeit oft mit meinen Träumen und Bildern daraus. Vieles passiert dann spontan beim Schreiben. Das „Kein Ende“ hab ich immer im Hinterkopf gehabt. Ich nehm also an, unterbewusst wird das beim Text mitgespielt haben, aber ich hab das nicht bewusst so darauf hin geschrieben.
KiJuKU: Da war diese Bild mit dem Transporter, Schweinen, einem, vielleicht zwei Bären…?
Yiannis Pagger: Also, geträumt hab ich vom Kellner mit der Heißklebepistole. Der Rest ist eigentlich recht spontan entstanden – beim Schreiben. Hinsetzen, Hirn ausschalten, schreiben!
KiJuKU: Sehr witzig – das ist ja ein ganz weiter Weg bis zu den Schweinen und den Bären/dem Bären.
Yiannis Pagger: Ich weiß es gar nicht, ich schreib einfach so.
KiJuKU: Sind solche kreativen Zugänge in der Kunstschule dann doch ein bisschen leichter?
Yiannis Pagger: Wir sind auf jeden Fall eine sehr weltoffene Schule, sehr kreativ und schräg. Wir haben ja verschiedene Abteilungen – Film, Keramik, Grafik. Das ist alles ein bunter Mix.
KiJuKU: Und Sie sind in welcher der Abteilungen?
Yiannis Pagger: Ich bin in der Grafik, also Werbedesign. In unserer Schule wird da aber sehr viel Wert auf künstlerische Freiheit gelegt.
KiJuKU: Hat sich durch das Lesen Ihres Textes durch die drei Schauspieler:innen etwas an den Bildern verändert?
Yiannis Pagger: Das nicht, ich hätte gern die Erinnerungen an meinen Text gelöscht und ihn sozusagen zum ersten Mal gehört. Aber das geht ja nicht. Aber ein paar Emotionen haben sich verstärkt, vor allem die Plötzlichkeit. Stimmen können eben schon viel ausmachen.
KiJuKU: Efcharisto, danke!
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