Interviews mit einem der wenigen Buben, der beim großen Mode-Nachwuchs-Design-Bewerb „Kids in Fashion“ mitgemacht hat und dessen Entwurf realisiert worden ist.
Ein weißes Kleid mit aufgedruckten großen Fußabdrücken, das heißt eigentlich jenen von Schuhsohlen. Dazu trägt das Model, das dieses Kleid über den Laufsteg trägt ein Plakat mit der Aufschrift: „Pass auf, wo du hinsteigst“. Worauf sie, aber vor allem die Betrachter:innen – Gäste der Modeschau – achten sollen, auch das wird deutlich sichtbar. Als Schulterpolster ebenso wie als Haarreifen-Schmuck sind drei große Stoff-Schnecken zu sehen.
Die Idee zu diesem Kleid kam dessen Designer, dem elfjährigen Jan Beneda in der freien Natur. „Ich geh oft mit meiner Mutter laufen und da sind mir immer wieder zertretene Schnecken aufgefallen. Da hab ich mir gedacht, das würde urgut zu einem Entwurf für Kids in Fashion passen“, so der Schüler zu Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… Er ist/war damit einer der doch recht wenigen Buben und Burschen, die Zeichnungen für den einzigartigen großen Bewerb für Nachwuchs-Designer:innen eingeschickt haben. Jahr für Jahr langen bei den Wiener Jugendzentren, die den mehrstufigen Bewerb vor weit mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen haben, Tausende Entwürfe ein. Was es der Fachjury nicht einfach macht, die daraus rund fünf Dutzend Designs auswählt. Die wiederum werden von Modeschüler:innen in Stoff – und anderen Materialien – realisiert. Und schließlich präsentieren Jugendliche, die sich in einem Casting bewerben, die Kleidungsstücke am Laufsteg. Heuer endlich wieder in einer Live-Show, im Vorjahr fiel diese – aus bekannten Gründen – aus, es gab eine Vielzahl an Drehtagen mit jeweils wenigen der umgesetzten Modedesigns und einen dabei entstandenen Film.
Zurück zu „Watch your Step“, wie Jan Beneda in seiner Original-zeichnung den Warnhinweis in englischer Sprache auf ein Plakat gemalt hat. „Ich hab schon mehrmals mitgemacht, zum zweiten Mal ist ein Entwurf von mir genommen worden. Im Jahr davor war von ihm ebenfalls ein Kleidungsstück mit Botschaft verwirklicht worden. „Ich find es so arg, dass so viele Leute Plastikflaschen einfach irgendwohin werfen. Ich hab dann ein Kleid gezeichnet, auf dem viele kleine Plastikflaschen kleben und einen Hut, der ausschaut wie der Stöpsel einer solchen Flasche.“ Auf dem Deckel steht übrigens: „Bitte, recycle mich!“
Der junge Modedesigner findet „ich bin nicht der beste Zeichner, aber ich wollte beide Male was Ausgefallendes entwerfen, das mir auch wichtig ist“. Im Alltag „trag ich aber eher normale Sachen“, gesteht der junge Designer, der mit seinen Entwürfen Messages, also Botschaften, vermitteln möchte. „ich würde aber sagen, jetzt ist das eher ein Hobby. Meine Freunde sagen zwar, dass ich ein Modedesigner werden könnte, aber ich hab noch keine Ahnung, welche Jobs ich in der Zukunft machen möchte.
Zu einer Geschichte mit drei Gewinnerinnen des aktuellen Bewerbs geht es hier unten