Chaos im „Ewigen Wald“, ohne Rücksicht auf die anderen, breiten sich einige der Tiere mit ihren Bauten aus, andere lassen alles stehen und liegen, wo es hinfällt. Ja, sogar ihre Ausscheidungen… Ob Bär, Füchsin und Fuchs, Eichhörnchen, Ameisen oder wer auch immer – alle jammern über den Zustand oder wie der alte Waldkauz es ausdrückt beklagen den „u-hunmöglicher Zuhu-stand“. Das ist zusammengefasst der Beginn der Geschichte „Wer fängt an?“, verfasst von Lena Raubaum. Sie, Kai Aline Hula, Sarah Michaela Orlovský, Sabina Sagmeister, Christoph Mauz und Heinz Janisch haben Beiträge für das rund 80-seitige broschürte Buch „Lesen, checken, Klima retten!“ verfasst. Herwig Holzmann hat es durchgängig bunt illustriert.
Das Buch gibt es in einer Auflage von 100.000 Stück kostenlos für Kinder der 3. und 4. Volksschulklassen, ab sofort zu bestellen – Link in der Infobox am Ende des Beitrages. Die Verknüpfung von Leseförderung und Klimawissen bzw. -handeln wurde vom Buchklub in kurzer Zeit in Teamarbeit mit den genannten Autor:innen – (finanziell) unterstützt von Klima- und Bildungsministerium – organsiert und die ersten Exemplare sind bereits an Schulen unterwegs.
Die genannten – allesamt bekannte heimische – Kinder- und Jugendbuchautor:innen haben sich jeweils einem Kapitle gewidmet: Von Klimawandel und -krise über Mobilität, Energie, Nachhaltigkeit, Innovation bis zu einem nachwörtlichen Gedicht von Janisch „Stachelbär hat’s schwer“ übers Zusammenleben – nicht nur stacheliger Tiere 😉
An die literarischen Text schließen sich jeweils Quiz- und Frage-Elemente zu Textsorten, Wörtern, aber auch Anleitungen zum selber aktiv-werden an.
Donnerstagfrüh wurde das Buch und die Aktion im Audienzsaal des Bildungsministeriums den Medien und damit der Öffentlichkeit vorgestellt – mit der eingangs schon genannten Autorin, einer Vertreterin des Ministeriums (Sektions-Chefin Doris Wagner – nicht verwandt mit dem KiJuKU-Herausgeber und -Journalisten) sowie dem Buchklub-Vorsitzenden Rudolf Köstler. Mit dabei auch der schon oben erwähnte Schöpfer der Zeichnungen des Buches – das übrigens privat nicht bestellt werden kann, auch wenn das auf der Website ein wenig verwirrend wirkt.
Lena Raubaum lässt natürlich in ihrer Startgeschichte dann tatsächlich eines der Tiere anfangen. „Der Buchfink flatterte hin und flatterte her … ohne einen weiteren Pieps“ am Rande der Jahresversammlung der Tiere „begann er, achtlos abgebrochene Äste aufzupicken und fein säuberlich in der Nähe des Flusses aufzuschichten…“
Bald schon nahmen sich andere Tiere des „Ewigen Waldes“ ein Beispiel, fingen auch an zu werken, mitzuarbeiten und das Leben zwischen den Bäumen aufzuräumen.
Aus Erfahrungen von Lesungen vor und mit Kindern wisse sie, dass „Vorstellungskraft ein sehr nachhaltiger Kraftstoff“ sei, meinte Raubaum bei der Vorstellung des Buches, „das Ergebnis einer großen, sehr schnell zustande gekommenen Teamarbeit“ ist. „Geschichten sind immer auch Ermächtigungen. Ich muss mir erst vorstellen können, dass ich wirklich etwas tun, etwas verändern kann“.
Auf Nachfrage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… wurde verkündet, wenn das Buch großen Anklang finde, könne man sich vorstellen Ähnliches auch für andere Schulstufen zu produzieren. Außerdem kündiget die Ministerialrätin an, dass für den Vorlesetag im März des kommenden Jahres ein Buch geplant sei, für das auch Texte von Schüler:innen gesucht werden.
Auch wenn die öffentliche Diskussion rund um Schulen gerade rund um den kurz zurückliegenden Beginn des neuen Schuljahres natürlich beherrscht wurde/wird davon, dass es zu wenige Pädagog:innen gibt – was lange vorhersehbar war -, gibt es genauso aufbauende, vorbildliche Nachrichten. Die – der Jury zufolge – zehn besten Schulen wurden Anfang dieser Woche (18. September 2023) mit dem Staatspreis „Innovative Schule“ ausgezeichnet, einem Hauptpreis für den es 50.000 € gab/gibt und neun gleichwertigen weiteren Preisen – belohnt mit je 5.500 Euro.
Und sie sind nicht die einzigen, in den Großartiges, Außergewöhnliches geleistet wird, Kinder und Jugendliche – wie es sein sollte – im Zentrum stehen oder wie es in einer der prämiierten Schulen heißt: „Wir unterrichten Menschen nicht Fächer!“
Dieser Staatpreise wurde erst zum zweiten Mal vergeben. Doch seit 36 Jahren zeigen die Finalteams bei Jugend Innovativ, welche tollen Leistungen – bis hin zu patentreifen Erfindungen Schüler:innen erbringen (können). Darüber hinaus gibt es noch viele, viele andere Beispiele. Diese finden übrigens immer wieder hier auf dieser Website – und davor rund drei Jahrzehnte lang im Kinder-KURIER, wo das nicht mehr gewünscht wurde, ihren Niederschlag.
Sich aber selbst auf die Schulter zu klopfen und mehrfach zu sagen, man müsse nicht nach Skandinavien – wobei, wie sehr oft, Finnland, das dazu genau gar nicht zählt falsch einzugemeinden – um Vorbildliches zu sehen, geht aber schon an der Realität vorbei. Das Vorbildliche in den Schulen wird nicht dank oder wegen der heimischen Bildungspolitik, sondern trotz und oft entgegen der Institutionen geleistet.
Schulbehörden und -politik würden unter anderem dann gut funktionieren, wenn sie dafür sorg(t)en, dass die besten Beispiele – und das oft seit vielen Jahren – sozusagen Schule machen, keine einzelnen Leuchttürme blieben, sondern sich (schnell) verbreiten und möglichste allen Kindern und Jugendlichen zugute kämen. Und zum gerade ganz aktuellen Problem:
Dass und wie viele Leher:innen wann in Pension gehen und wie viele Kinder in die Volksschulen und Jugendliche in weiterführende Schulen kommen, wäre wahrscheinlich spätestens in der Sekundarstufe 1 (5. bis 8. Schulstufe) auszurechnen gewesen – und damit der aktuelle Mangel an Pädagog:innen; während Minister:innen davor warnten, ein Lehramtsstudium in Angriff zu nehmen.
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