Während im Dschungel Wien, dem Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier, die neunte Vorstellung von „Peterchens und Annelieses Mondfahrt“ über die Bühne ging, spielte sich rund einen Kilometer entfernt eine andere Inszenierung ab. Die Regisseurin des genannten Stücks und gleichzeitig seit fast sieben Jahren künstlerische Leiterin des Dschungel Wien, Corinne Eckenstein, bekam im Salon Karlsplatz im Künstlerhaus das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst überreicht.
Es war dies innerhalb weniger Wochen die zweite ehrende Anerkennung für die jahrzehntelange engagierte, kämpferische, oft auch pionierhafte künstlerische Arbeit der 59-jährigen Theater-Enthusiastin. Anfang Oktober hatte die Jury der österreich-Sektion der internationalen Kinder- und Jugendtheatervereinigung ASSITEJ ihr den Stella fürs Lebenswerk überreicht.
Eckenstein, die gemeinsam mit Lilly Axster vor 30 Jahren die erste queer-feministische Theatergruppe Foxfire gegründet hatte, blieb – wie nicht zuletzt der Titel des oben zitierten aktuell laufenden Stücks beweist – ihrer Grundhaltung treu. Die seit mehr als 100 Jahren bekannte Geschichte von Gerdt von Bassewitz lief immer unter dem Originaltitel, in dem nur Peterchen vorkommt, obwohl seine Schwester Anneliese sogar die noch Mutiger war/ist.
Corinne Eckenstein – und Koleg:innen und andere Mitstreiter:innen – machten übrigens die ehrwürdige Verleihung phasenweise sogar fast zu einem kleinen Bühnenevent – mit enthusiastischen Jubelrufen.
