Fast ein Jahr nach seinen letzten öffentlichen Auftritten – in Wien, im Circus- und Clownmuseum – war eine (clowneske) Urne mit der Asche des im August verstorbenen Jango Edwards „back in Vienna“. Das Museum, das auch seinen Nachlass aufarbeiten Teile davon ausstellen wird, lud zu einer Gedenkveranstaltung im Museum in Wien-Leopoldstadt (2. Bezirk).
Weniger bekannte Videoaufnahmen, eine erste Ausstellung von Kostümen und Requisiten Jangos, Berichte von Menschen, die mit ihm gearbeitet haben erinnerten an den „Meister“. Einige Auftritte in seinem Stil trugen seine Botschaft „Smile!“ weiter.
„Lachen: Damit will Jango auch zum Abschied anstecken“, hatte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… im Februar 2023 die letzten öffentlichen Auftritte des weltberühmten Anarcho-Clowns in Wien übertitelt. Ein halbes Jahr später starb er in Barcelona – Berichte über beides sind am Ende dieses Beitrages verlinkt.
Cristina Garcia Borras, Jangos Witwe, ist mit der Asche unterwegs, um an verschiedensten Orten der Welt mit der Fan-Gemeinde des großen Clowns, der auch Lehrer vieler Clown:innen war, Abschied zu zelebrieren, ein bisschen der Asche in den jeweiligen Orten hinterlassend, vor allem aber immer auch mit viel Lachen in der Erinnerung – und als seine bleibende Botschaft. Auf dem Tourplan stehen neben Wien noch Amsterdam, Paris, Genf und viele andere Städte.
Cristina Garcia Borras und zwei Begleiterinnen aus Barcelona – Lilycolombia Abuela und Verde Esperanza – sowie Victoria Alcaraz und Ju Fool, Julian Swatosch, Österreichs jüngster Clown, erinnerten mit mehreren Gesangsnummern an die musikalischen Auftritte und „Lehrstücke“ Jangos, unter anderem eine berühmte Interpretation von Nat King Coles „Smile“.
Im Rahmen der Gedenkveranstaltung gab es auch eine kleine Podiumsdiskussion mit Museumsleiter Michael Swatosch, dessen Bruder Andreas moderiert – das Duo als Fools Brothers waren eins Jangos Schüler, später Bühnenpartner und Co-Lehrer – sowie dem früheren Wiener Grünen Gemeinderat Klaus Werner Lobo (Autor, Supervisor & Trainer für Persönlickeitsbildung, ebenfalls Jango-Schüler), Jürgen Gschiel (Organisator des legendären Clownfestival Comicodeon und langjähriger Manager von Jango) und Walter Jobstl (Haus & Hof-Fotograf von Jango über mehrere Jahrzehnte).
„Lachen: Damit will Jango auch zum Abschied anstecken“ hatte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… im Februar die letzten öffentlichen Auftritte des weltberühmten Anarcho-Clowns im Wiener Circus und Clownmuseum übertitelt. Samstagvormittag (5. August 2023) ist der 73-Jährige in Barcelona (Katalonien, Spanien) seinem Krebsleiden erlegen.
Die Nachricht, die schon via Social Media die Runde gemacht hatte, wurde uns direkt von Mitgliedern der Fools Brothers, die das genannte Museum in Wien leiten, bestätigt. „Wir sind jetzt in Barcelona, haben die ganze Zeit mit ihm an der sogenannten Clown-Bibel gearbeitet. Das Buch wird den Titel >The Importance of Being You by seeing me< tragen. Heute wollten wir noch kurze Video-Interviews zu den einzelnen Kapiteln mit ihm machen. Leider kann es dazu nun nicht mehr kommen.“
Nächste Woche wird er – nach eigenen Wünschen – nackt verbrannt und Mitte der Woche wird es in Barcelona eine erste Gedenkveranstaltung für Wegbegleiter:innen geben. „Auf seinen Wunsch nehmen wir seinen ganzen Nachlass mit nach Wien, wo einiges Teil der Ausstellung im Museum werden wird“, so Michael Swatosch, Teil der Fools Brothers, zu kijuku.at
Im Circus und ClownMuseum Wien werde es sicher eine Veranstaltung im Gedenken an Jango geben, erfuhren wir darüberhinaus noch.
R.I.P.; dear Jango
Hoppla, ist der aber heute Abend klein. Und so jung. Nun, der jüngste der „Dynastie“ rund um, im und hinter dem Circus und Clownmuseum Wien, Julian Swatosch (8), eröffnet den Abend von Jango Edwards. In einer Art Verkörperung des jungen jungen, nunmehr fast 73-jährigen Künstlers, der meist mit dem Ehrenzeichen Anarcho-Clown tituliert wird, spielt er den Opener. Und dann kommt er, der Jango Edwards – im ersten Teil des Abends in einer Art US-amerikanischer Fantasie-Uniformjacke, sorgt gleich für den Beginn eines Feuer(werks) als Rückblick auf sein (bisheriges) Leben.
Fotos aus der Kindheit, Videos von legendären Auftritten – unter anderem in der ORF-Show „Tohuwabohu“ -, kurzgefasste Dokus – und Erzählungen – von Anekdoten, aber vor allem immer wieder mit Sätzen wie: „Ich hab ein glückliches Leben, weil ich lachen kann und andere zum Lachen bringe.“ Geheimnis dahinter: Freiheit, Regeln brechen, und anderen helfen.
Die schwere Krankheit, die dies vielleicht zu den letzten Auftritten werden lässt, ist selbst auf der Bühne immer wieder zu merken. Die überspielt er auch gar nicht sehr. Er redet von seinem Ende und wünscht sich: „Bei meinem Begräbnis denkt an eine Waschmaschine im Schleudergang. Wie klingt die? Die klingt so: Hahahahahahaha…“ und animiert das Publikum dazu in diesen Lach-Chor einzustimmen.
Rund um diese eben genannte Szene aktivierte der Meister des ansteckenden nicht oberflächlich-schenkelklopfenden, sondern zutiefst herzhaften Lachens das Publikum auch zu einer rasanten Finger- und Hände-Übung. Zu Jerry Lee Lewis‘ „Great Balls of Fire“ fetzten sie über imaginierte Klavier-Tastaturen – im hier eingebetteten Video wurde aus urheberrechtlichen Gründen nach den ersten Takten die Tonspur auf null gestellt – und dennoch läuft im Kopf die Musik zu den tanzenden Händen weiter 😉
Im Sinne der Weitergabe von Lachen bat Jango am Ende auch die Next Generation auf die Bühne: Der oben schon erwähnte Julian Swatosch und seine beiden Neffen Christoph und Lukas performten zu Nat King Coles „Smile“ pantomimisch. Jango setzt nicht nur auf heftiges Lachen, sondern will auch Lächeln verbreiten.
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