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Szenenfoto aus „Hvad er det?“ (Was ist das?)

Entdeckungen beim Tanz auf und mit Teppichen

Eine Teppichlandschaft. Grau in Grau, umgrenzt von ebenfalls aufgerollten Teppichstücken.  Ebenfalls grau. Lediglich dunkler – so wie die noch weiter an den Wänden liegenden Teppichrollen, die als Sitzreihen dienen. Nur zwei – entrindete – Baumstücke und einige gerippte große helle Rollen dienen – zunächst – als Farbtupfer auf der Bühne.

In hellerem Grau gekleidet die beiden Tänzer:innen – Ole Birger Hansen, Antoinette Helbing. Schritt für Schritt erkunden sie den Boden unter ihren Füßen. Sie bücken sich, um auch mit ihren Händen den Filz zu entdeckten. Zu spüren. Dabei bleibt es nicht, nach und nach, mal ganz langsam und sanft, dann eher heftiger versuchen sie die (Teppich-)Böden mit möglichst vielen Teilen ihrer Körper wahrzunehmen.

Szenenfoto aus „Hvad er det?“ (Was ist das?)
Szenenfoto aus „Hvad er det?“ (Was ist das?)

13 Stücke, 7 Länder, 62 Vorstellungen

„Hvad er det?“ (Was ist das?) heißt diese Performance von Aaben Dans aus Dänemark (Konzept / Choreografie / Inszenierung: Thomas Eisenhardt, Kamilla Wargo Brekling). Sie gastieren damit beim BimBam-Festival – unter anderem im Toihaus Theater in der Stadt Salzburg. Von hier nimmt dieses zweijährlich stattfindende Theaterfestival für Klein(st)Kinder – und zieht immer weitere Kreise. Bei der aktuellen Ausgabe, von der Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auf Einladung der Veranstalter:innen zwei Tage lang berichtet, werden Aufführungen nicht nur im Land Salzburg, sondern auch in Oberösterreich und Oberbayern gespielt (insgesamt 62 Vorstellungen 13 verschiedener Stücken aus sieben Ländern) noch bis 19. März 2023 gespielt – siehe Info-Block.

Zurück zum fast durchgängig fast wortlosen Tanz zur Erforschung des Untergrundes – aber auch der eigenen Beine, Arme – und der des/der anderen. Bis hin zum ineinander verknüpft sein mit den Armen wie bei großen Ringen von Magier:innen. Nach und nach schauen sie auch unter den einen oder anderen Teppichteil – und finden rote, blaue Vierecke – meist aus Filz, auch noch in weiteren Farben. Aus der einen oder anderen Teppichrolle fischen oder schieben sie Schlangen aus Stoffteilen – und bringen so immer mehr Farbe ins Spiel.

Szenenfoto aus „Hvad er det?“ (Was ist das?)
Szenenfoto aus „Hvad er det?“ (Was ist das?)

Tanz, Objekte, Licht, Musik

Wobei Farben auch von anderen Objekten kommen, die Teil des choreografierten Spiels sind – vom Licht – aus Lampen, aber auch aus mindestens einem der Röhren-Objekte (Licht/ Technik / Produktion: Elke Laleman; Bühnenbild / Kostüm: KASPERSOPHIE). Zu den Bewegungen der Tänzer:innen, den Objekten und den wechselnden Lichtstimmungen gesellt sich die Musik (Fredrik Lundin) eine weitere Dimension hinzu – die das Stück der Gruppe aus Roskilde (vor allem für das große Musikfestival auf der Ostseeinsel Sjælland, nahe Kopenhagen bekannt) zu einer sehr runden Sache macht.

Interaktiver Teil

Irgendwann nach rund einer halben Stunde (mit dieser Länge wird das Stück angegeben) laden die Tänzer:innen die umsitzenden, liegenden, stehenden, gehenden, hin und her schwingenden Kinder ein, die Bühne in der Mitte endlich auch erobern zu dürfen. So manche von ihnen wollten das ohnehin schon längst, was aber weder beabsichtigt und obendrein aufgrund vieler sehr schwungvoller Bewegungen des Duos auch zu riskant wäre.

Fast gleich viel Zeit wie für das Stück selbst wird dieser Phase des gemeinsamen Spiels eingeräumt. Apropos einräumen: Die Animierung, gemeinsam schön langsam all die bunten und grauen kleinen Filz-Vierecke in eine der kurzen, aufgestellten Röhren hineinzuwerfen ist der Übergang zum Ende auch dieses interaktiven Abschnitts.

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Zu einem Interview mit den Tänzer:innen und der Produzentin/Lichtdesignerin und Technikerin geht es hier unten

Compliance-Hinweis: Das Toihaus Theater übernahm die Fahrtkosten von Wien nach Salzburg und zurück sowie den eineinhalb-tägigen Aufenthalt.
Fortsetzung folgt

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Szenenfoto aus „Hvad er det?“ (Was ist das?)
Szenenfoto aus „Hvad er det?“ (Was ist das?)
Screenshot aus dem Video-Trailer des Tanztheaterstücks " Hvad er det? (Was ist das?"

Lass uns ganz elementar beginnen

KiJuKU: Wie kam’s zu diesem Stück – Link zur Stückbesprechung am Ende dieses Interviews -, war erst das Thema da oder das Material, die Teppiche und Rollen?
Antoinette Helbing (Tänzerin): Erst war das Thema da, die künstlerische Leitung entscheidet das.
Ole Birger Hansen (Tänzer): Gestartet haben wir dann mit dem Körper – mit den Händen…
Elke Laleman (Licht/ Technik / Produktion): Die Szenografie hat früh mitgespielt und mit dem Choreografen früh entschieden, Teppiche zu verwenden. Am Anfang wurde nur mit vielen Rollen gearbeitet. Bei allem, was neu in den Proberaum gekommen ist, tauchte immer sofort die Frage auf „Was ist das?“ – und das wurde ja dann immerhin der Stücktitel.

KiJuKU: War es von Anfang an klar, dass mehr als die Hälfte fast nur mit Grau gespielt und getanzt wird und Farben erst sehr spät ins Spiel kommen?
Elke Laleman: Auch das wurde sehr früh entschieden. Wir haben uns viele Stücke für Kinder angeschaut. Oft scheint es so zu sein: Wenn es für Kinder ist, muss es viele Farben haben. Wir haben gesagt: Lass uns lange nur mit grau spielen, sozusagen „basic basic“, eben ganz elementar.
Antoinette Helbing: Außerdem lernen wir als Babys ja erst nach und nach Farben zu sehen.

KiJuKU: Die Gruppe Aabens Dans gibt es schon länger…
Ole Birger Hansen: … ja seit 2008. Aber wir spielen und tanzen für verschiedene Altersgruppen.
Antoinette Helbing: Einmal im Jahr machen wir ein Stück für Kinder – aber da auch für unterschiedliche Altersgruppen, manchmal wie jetzt für ganz junge Kinder, dann wieder für Teenager. Mit „Hvad er det?“ (Was ist das?), das wir schon mehr als 100 Mal gespielt haben, waren wir kürzlich in Barcelona, jetzt hier und dann touren wir in Dänemark.

KiJuKU: Obwohl so manche Kinder schon sehr früh auf die Spielfläche wollen, dürfen sie hier erst sehr spät mitspielen.
Ole Birger Hansen: Es ist bei unseren Stücken immer anders, es gab auch schon welche, wo Kinder sehr früh interaktiv mitmachen konnten, hier wäre es in der ersten halben Stunde aufgrund unserer Bewegungen viel zu riskant.

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Fortsetzung folgt