Kinder Jugend Kultur und mehr - Logo
Kinder Jugend Kultur Und mehr...
Adam, Mona und Benni hantieren an den großen Schrauben und Muttern echter Schienen

An großen und kleinen Schrauben drehen

Wiener Linien und Stadtzeitung seien „die krassesten Jobs“ in der Kinderstadt „Rein ins Rathaus“ in diesem Jahr, Dies fanden drei jungen Zeitungs-Reporter. Und so machte sich Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auf, um zu schauen, was sich bei der Station der Wiener Öffis so abspielt. Die Zeitung und vieles andere war ohnehin im Überblick, betreut KiJuKU doch die Stadt-Zeitungs-Station.

Aber die „Remise“ der Wiener Linien liegt ein wenig abseits in einem eigenen Raum vom Arkadenhof aus zugänglich. Beim Betreten ist völlig klar, warum. Lehrlinge, die hier die Station betreuen, haben echte Straßen- und U-Bahn-Schienen aufgelegt – im richtigen Abstand – das zeigt ein spezielles Messgerät für die Spurbreite.

Großes Werkzeug

Kinder können hier mit echten gar nicht so leichten, langen „Ratschen“ Muttern aufdrehen, die Schrauben rausziehen – und danach natürlich wieder Schrauben durchstecken und die Muttern festziehen. Adam, Mona und Benni hantierten gleich aufs erste recht geschickt damit.

Das Trio war Feuer und Flamme für diese Station, hatte aber auch davor schon – wie sie dem Reporter erzählen – voller Eifer in der Stadtplanungs-Station gearbeitet, „weil wir dort mitentscheiden können, wie die Stadt aussehen soll“.

Offener Motorblock

Zurück zur „Remise“. Schienen und Schrauben ist – obwohl schon ziemlich groß – noch lange nicht alles, was die Lehrlinge da aufgebaut haben. Auf einem Tisch steht ein metallenes Ding, das wahrscheinlich Autofahrer:innen erkennen würden. KiJuKU als „nur“ Öffi-Fahrer stand wie die sprichwörtliche Kuh vorm neuen Tor. Aber Lehrlinge erklärten dem jungen Stadtbürger David – und damit so „nebenbei“ dem Reporter, dass dies ein in der Mitte aufgeschnittener Dieselmotor-Block ist. So kann begutachtet werden, wie’s da drinnen ausschaut. Auch hier gibt’s aber einige Schrauben – und der junge David machte sich daran, die auf – und dann wieder zuzuschrauben.

Apropos Schrauben: Auf einem anderen Tisch steht eine Kiste mit Loch an einer Seitenwand. Aufgabe hier ist, ohne hineinsehen zu können Muttern auf Schrauben raufzudrehen. „Wir müssen in der Werkstatt auch oft wo schrauben, wo wir gar nicht hinsehen. Das können die Kinder hier üben“, erklärt ein Lehrmädchen, öffnet dann aber fürs Foto doch den Deckel oben, damit geprüft und abgebildet werden kann, dass da wirklich Schrauben drinnen sind.

Stromkreis schließen

Und selbst das ist noch nicht alles. Eine ziemlich große Art Tafel mit einigen Kabeln, Löchern und oben Lampen steht auch noch da. „Welches Kabel musst du in welches der Löcher steckt, damit eine dieser Lampen leuchtet?“, lautet die Erklärung der Lehrlinge, was hier zu tun ist.

Und täglich veranstalten diese Jugendlichen, die bei den Wiener Linien ihre Berufsausbildung machen, einen Schraub-Wettbewerb!

Theater, Sozialgeld

Ach ja, natürlich gab’s auch am dritten Tag so manch Politisches. Zwar kandidierten dieses Mal nur vier Kinder – Hannah, Nare, Mona und Sofia als „Popcorn Partei“, „Partei, die auf alles schaut“, „Kindiversum“ und „Die Stadt der Kunst“.

Letztere forderte, dass Kunstwerke nach ihrer Kreativität bezahlt werden, neue Ideen ebenfalls und es sollte ein Theater – zum Zuschauen aber auch zum selber Schauspielen geben.

Billigeres Popcorn, gerechtere Preise, bezahlte Arbeitspausen, mehr Events wie Talente-Shows usw. waren weitere Forderungen der vier Parteien und ihrer Spitzenkandidatinnen.

Abgeordnete aller Stationen und Regierungsvertreter:innen hatten an diesem Tag auch beschlossen, neue, frische Bürger:innen sollten, so sie nicht vielleicht ohnehin Holli Cent aus früheren Jahren haben, beim Sozialamt einen Bonus von vier Holli Cent bekommen können – das entspricht sozusagen einer halben Stunde Arbeit.

Noch bis Freitag

Gänsehaut-Singende Vizebürgermeisterin

Nare, die bei der Wahl die zweitmeisten Stimmen bekommen hatte und damit Vizebürgermeisterin wurde, war später die erste Starterin beim Karaoke-Singen. Als sie Adeles „Someone like you“ zum Besten gab, strömten nach und nach alle, die ihre Stimme über das Radio der Kinderstadt hören herbei. Viele lief voll die Gänsehaut mindestens über ihre Arme…

„Ich singe seit ich drei bin und mit fünf Jahren hab ich begonnen im Opern-Chor zu singen“, verrät sie danach Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

So, das wär’s einmal über den Mittwoch – wie immer gibt’s unten die Stadtzeitung + Plakat der (in dem Fall vier) Kandidierenden sowie das Regierungsplakat – wer wofür zuständig ist – ganz unten am Ende auf „Inhalt laden“ klicken.

UND: Bis einschließlich Freitag kannst du noch – wenn du zwischen 6 und noch nicht ganz 14 bist – in die Kinderstadt im Wiener Rathaus kommen – Infos dazu im Beitrag „Kinder – eure Stadt wartet auf euch!“ – oben verlinkt.

Follow@KiJuKUheinz

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen
Grafik der zentralen Ergebnisse dieser neuen Lehrlings-Umfrage, was den Lehrlingen am wichtigsten ist

Sicherer Job, gute Bezahlung stehen für Lehrlinge an der Spitze

Sicherer Arbeitsplatz vor angenehmen Arbeitszeiten, gutem Geld. Dann erst folgen gutes Betriebsklima und gute Work-Life-Balance. Das sind kürzest zusammenfasst die Ergebnisse einer aktuellen, repräsentativen Umfrage unter 800 Lehrlingen in Österreich, die kurz vor den Osterferien vorgestellt wurden; erhoben vom Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung – jugendkultur.at

Die oben genannte Reihenfolge gilt für „Lehrlinge gesamt“ – und selbst die Top-Position „sicherer Arbeitsplatz“ wurde nur von nicht einmal der Hälfte genannt, bei Mädchen allerdings deutlich mehr (rund 55 %). Dafür ist weiblichen Lehrlingen gutes Betriebsklima und die Work-Life-Balance wichtiger als hohe Lehrlingsentschädigung.

Die Umfrage wertete die Antworten noch nach einigen ausgewählten Branchen gesondert aus und da stellt sich heraus, dass im Tourismus die Entlohnung deutlich alle anderen Ergebnisse überragt und von mehr als sechs von zehn Befragten als wichtigstes genannt wurde.

„Generation Safety“ betitelt das Institut die Umfrage-Ergebnisse und formuliert: „In Zeiten der Krise denkt die Jugend in erster Linie über Sicherheit nach. Risiko und Abenteuer sind nicht angesagt. Man will klare Verhältnisse und eine materiell solide Lebensgrundlage.“

Abgefragt wurden auch die beliebtesten Ausbildungsbetreibe und da landete die ÖBB an erster Stelle. Erst vor viereinhalb Monaten hatte eine andere Studie – 1700 Befragte, darunter rund ¾ mit ÖBB-Bezug – ebenfalls ergeben, dass sich Lehrlinge in erster Linie stabile Arbeitsverhältnisse wünschen – siehe Link zu diesem Bericht unten am Ende des Beitrages.

Follow@kiJuKUheinz

jugendkultur.at

Bildmontage: Einerseits das Podium und andererseits das Auditorium bei der Vorstellung der Umfrage unter vor allem (ÖBB-)Lehrlingen

Lehrlinge wünschen sich stabile Arbeitsverhältnisse

Statt Balance mögen Lehrlinge lieber Separation, also Trennung, wenn es um die Bereiche Arbeit (work) und Freizeit (Leben/life) geht. Das ist eines der Ergebnisse einer großen Studie und Jugendlichen und teils auch jungen Erwachsenen, die einen Beruf erlernen, ein Gutteil von ihnen bei den Österreichischen Bundesbahnen. Folgerichtig wurden die Ergebnisse am Donnerstag auch in einer der ÖBB-Lehrwerkstätten, in jener in Wien-Favoriten vor gut 200 Lehrlingen – gemeinsam mit Pia Gsaller, Vorsitzende der Konzern-Jugendvertretung sowie der für den Ausbildungsbereich zuständigen Vorständin in der ÖBB-Infrastruktur AG (Silvia Angelo) präsentiert.

Studienautor Matthias Rohrer und sein Team (Das Zielgruppen Büro) hatten insgesamt rund 1700 Jugendliche/junge Erwachsene befragt – zunächst 800 Jugendliche (nicht nur Lehrlinge) zwischen 14 und 20 Jahren, darunter ein Viertel ohne ÖBB-Bezug. Weiters wurden 930 aktive ÖBB-Lehrlinge online bzw. etliche auch analog in Fokusgruppen um ihre Meinungen und Antworten zu Fragen gebeten.

Persönliche Erfahrungen aus dem analogen Live-Umfeld

Erstes vielleicht doch überraschendes Ergebnis: Mindestens genauso wichtig wie Internet waren bei der Berufswahl bzw. dem jeweiligen Arbeitgeber für die Befragten „Eltern, Verwandte, Freund:innen oder Bekannte (je ein Drittel). Rund ein Fünftel fand Schnuppertage in Unternehmen entscheidend für die Ausbildungssuche – und dies übrigens in der Gruppe aller befragten Jugendlichen – es wurden nicht nur (künftige) Lehrlinge befragt.

Soziale Medien eigenen sich der Umfrage (Februar bis Oktober 2023) zwar gut als erster Berührungspunkt, später dann, um mehr Einblick in das jeweilige Unternehmen zu gewinnen, aber weniger für ausführlichere (Aus-)Bildungsinformation; Ausnahme: YouTube.

Gutes Arbeitsklima sehr wichtig

Die befragten 14- bis 20-Jährigen fanden übrigens ein gutes Arbeitsklima mindestens genauso wichtig wie gute Bezahlung, wobei Mädchen viel stärker darauf setzten als Burschen. Während 36 Prozent (also knapp mehr als ein Drittel der weiblichen Befragten auf gutes Arbeitsklima setzten, taten dies ihre männlichen Kollegen „nur“ zu einem Fünftel (26 %). Die nannten als Priorität ein möglichst hohes Gehalt (28%).

Noch wichtiger als gutes Arbeitsklima ist für die Befragten ein sicherer Arbeitsplatz und ebenfalls ganz weit vorne rangieren: genügend Freizeit neben dem Beruf, eine interessante Tätigkeit.

Stabile Arbeitsverhältnisse

Was (künftige) Lehrlinge weniger mögen sind Deregulierung, Flexibilisierung sozusagen Dinge, die unter „neuen Selbstständigen“, Start-Ups usw. gang und gäbe sind. Diese Gruppe junger Menschen – die übrigens (noch?) immer medial weitgehend „übersehen“ wird, sehnt sich nach stabilen „normal-Arbeitsverhältnissen“, durchaus mit Arbeitszeitverkürzung 4-Tage-Woche wie die oberste Lehrlingsvertreterin im Gespräch danach Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… erzählte.

Erwartungen gut erfüllt

Doch zuvor noch zurück zur Studie. Ein Viertel fand die Erwartungen, die sie davor an ihre Lehrausbildung hatten, „voll und ganz“, weitere 56 % „eher schon“ erfüllt. „Eher nein“ gaben 14 %, „ganz und gar nicht“ zwei Prozent der Befragten an (drei % keine Angabe/weiß nicht). Übrigens gab es hier nur ganz minimale Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Lehrlingen.

Die allermeisten der ÖBB-Lehrlinge wollen übrigens im Unternehmen bleiben (mehr als ein Drittel „auf alle Fälle“ (35%) nochmals ein bisschen mehr (37%) „eher schon“. Nur 3 von 100 Befragten antwortete auf die Frage „planst du nach der Lehrer bei den ÖBB zu bleiben“ mit „auf gar keinen Fall“ und „eher nicht“ sagten 11 %.

Neben rund 200 Lehrlingen hörten auch ÖBB-Vorständin Silvia Angelo und Studienautor Matthias Rohrer der Konzernjugendvertretungs-Vorsitzenden Pia Gsaller aufmerksam zu
Neben rund 200 Lehrlingen hörten auch ÖBB-Vorständin Silvia Angelo und Studienautor Matthias Rohrer der Konzernjugendvertretungs-Vorsitzenden Pia Gsaller aufmerksam zu

Bei Frauenanteil: Viel Luft nach oben

In Sachen Frauen in die Technik – wobei es bei den ÖBB derzeit 27 Lehrberufe in technischen und kaufmännischen Berufen gibt (aktuell 2.100 Lehrlinge) – ist noch einiges Luft nach oben. „Mit aktuell 21 % weiblichen Lehrlingen liegen wir hier zwar im Branchenvergleich recht gut, aber das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht“, meint Silvia Angelo, Vorständin in der ÖBB-Infra.

Rund einem Drittel der befragten – ausschließlich weiblichen Lehrlinge – fehlen im Betrieb manchmal weibliche Ansprechpersonen. Was Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auch zur Frage veranlasste, wie viele Ausbildnerinnen es gibt. Da liegt der Anteil bei rund einer von zehn, also ca. zehn Prozent!

Studienautor Matthias Rohrer, Oberste ÖBB-Jugendvertreterin Pia Gsaller
Studienautor Matthias Rohrer, Oberste ÖBB-Jugendvertreterin Pia Gsaller

Verbesserungen in der Ausbildung möglich

Die Studie zeige, dass „die ÖBB im Großen und Ganzen ein guter Lehrbetrieb ist, dass es dabei aber Luft nach oben gibt“, meinte die Vorsitzende der Konzern-Jugendvertretung Pia Gsaller bei der Studienpräsentation, verwies aber auch darauf, dass generell ihre Generation der Belastung von Corona ausgesetzt war. Deshalb gelte es auch da genau hinzusehen, wie es den Lehrlingen psychisch gehe und wo sie mental welche Unterstützung brauchen. Die Studie habe ja gezeigt, dass das Arbeitsklima für die Lehrlinge sehr wichtig ist. Deshalb gelte es darauf zu schauen, wo und wie AusbildnerInnen noch besser pädagogisch geschult werden können. „Da kommen auch wir Jugendvertrauens-RätInnen ins Spiel. Wir müssen darauf schauen, dass es den Lehrlingen gut und immer wieder besser geht.“ Als einen ihr wichtigen Punkt nannte Gsaller, „dass wir mehr weibliche Ausbildnerinnen brauchen“. (Zu einem Interview mit Pia Gsaller geht es in einem eigenen Beitrag – unten verlinkt.)

Follow@kiJuKUheinz

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Reportage aus der ÖBB-Lehrwerkstätte Hebbelplatz -> damals noch im Kinder-KURIER