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In Kleingruppen begannen die Volksschulkinder mit Tierbegriffen zu spielen und Neues zu basteln

Krokodil + Affe – die „Erfindung“ neuer Tierarten ;)

Kraffe, Piros, Schnoko, Odilerhai, Flepferd, Flederange… das sind neuartige Tierbabies. Sie sind die Kinder ungewöhnlicher tierischer Kombinationen. Von Krokodil und Affe beispielsweise (Nummer 1) oder Fledermaus und Schlange (das letzte aufgezählte Beispiel).

Diese neuen Tierarten sind kein Ergebnis seltsamer Laborversuche verrückter Wissenschafter:innen. Kinder der 3i der Volksschule Leopoldsgasse (Wien, 2. Bezirk) haben sie sich ausgedacht. Zuvor waren sie – geführt von Klaus Nowak vom Institut für Jugendliteratur die Kinder durch das Literaturmuseum in der Johannesgasse in der Wiener Innenstadt geführt.

Zwischen Regalen mit uralten, historischen Ordner-Schachteln finden sich zwischen vielen der alten, denkmalgeschützten hölzernen Stellagen auch Monitore auf denen Ausschnitte aus Theaterstücken laufen, die auf Klassikern der österreichischen Literatur basieren. In einer großen Vitrine liegen, stehen, hängen Original-Gegenstände von Autor:innen. Über Kopfhörer können Texte vernommen werden. Solche laufen aber auch als Schrift über Bildschirmen, andere stehen in großen Buchstaben an Wänden, auf Plakaten usw.

Vorläufer von Sprayer:innen

Die Ausstellung umfasst auch recht ungewöhnliche Objekte. So steckt eine Kanonenkugel – das heißt eine Nachbildung einer solchen – in einer alten Ordner-Box – aus dem Jahr 1848, als eine solche in dem alten Archiv eingeschlagen hat. Ein kleines Fernrohr lässt nicht in die Ferne schauen, sondern zu sehen ist die Schrift des Namens Kyselak. Der Beamte Joseph Kyselak (1798 – 1831) wollte berühmt werden. Dafür hat er seinen Nachnamen bei all seinen Reisen in Steine, Tische und wo auch immer eingeritzt, sozusagen als Vorläufer von Sprayer:innen.

Viele Fragen

Die 8- und 9-jährigen Kinder kamen schon mit viel Wissen – und mit noch mehr Fragen. Dafür war die Zeit dann doch zu kurz, aber so manche von ihnen werden vielleicht auch privat diesem Museum in den Räumen des einstigen Hofkammerarchivs den einen oder anderen Besuch abstatten. Der wohl berühmteste Direktor dieses Archivs war Franz Grillparzer, im Brotberuf Finanzbeamter aber vor allem leidenschaftlicher Dichter vor allem von Theaterstücken – und als solcher eben bekannt geworden („König Ottokars Glück und Ende“, „Der Traum ein Lebe“, „Weh dem, der lügt“…).

Das Museum stellt oft auch Bezüge zwischen Literatur und anderen Kunstgattungen her. Schon im Foyer, wo die Kinder begrüßt wurden, hängen Comic-artige Zeichnungen zu Texten von Franz Kafka, dessen Todestag sich heuer zum 100. Mal jährte.

Am meisten Spaß aber hatten die Volksschüler:innen mit dem Sprachbastel-Workshop, wo sie sich die ungewöhnlichsten Tierkombinationen ausgedacht haben.  

Wortwelten…

… heißen die Mitmachveranstaltungen des Instituts für Jugendliteratur im Literaturmuseum, das wiederum zur Österreichischen Nationalbibliothek gehört.

„Sprachbasteln“ gibt es ab der 3. Schulstufe, ab der 5. Schulstufe, also den 1. Klassen weiterführender Schulen steht unter dem Titel „Mein Literaturstar“ die spielerische Entdeckungsreise von Künstler:innen auf dem Programm der Führungen.

Außerdem im Angebot: Lesungen mit bekannten Autor:innen wie etwa Heinz Janisch, Irmgard Kramer und Alexandra Holmes.

Und die Sprachbastel-idee darf natürlich jede und jeder allüberall anwenden 😉

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Über die Chat-Funktion auf der Website der Nationalbibliothek nachfragen ...

Analoge und digitale „Schnitzel“-Jagd durch die Nationalbibliothek

Aufs erste wirkt der Begriff vielleicht, ja möglicherweise sogar wahrscheinlich verwirrend: Abookalypse. Häää?! Mit den am dazugehörigen Flyer vier rot gedruckten Buchstaben (2. bis 5.) schaut’s schon anders aus. Eingebettet in eine leicht geisterhafte Geschichte mit handelnden historischen und vor allem fiktiven Figuren, erkunden Jugendliche (ab 15 Jahren) – meist zum ersten Mal – verschiedenste (Anlauf-)Stellen in der Österreichischen Nationalbibliothek am Heldenplatz am Rande der Wiener Innenstadt.

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… durfte eine 7. Klasse der AHS De La Salle Strebersdorf bei ihrer mehr als zweistündigen Tour treppauf und -ab begleiten. Im Seminarraum 5 startet das erst seit kurzem angebotene Web-App-basierte Edutainment-Game – konzipiert vom hauseigenen Center für Informations- und Medienkompetenz, umgesetzt in Kooperation mit einem Computerspiel-Entwickler – mit vollem Titel „The Library Abookalypse“.

Hugo, der erste Bibliothekar

In leicht altertümlicher Sprache wendet sich ein gewisser Hugo an die demnächst recherchierenden Jugendlichen. „Zu Hülf … von meinem Widersacher Aciel, der mich in das Necromystericon verbannt hat…“ Den Hugo – mit Nachnamen Blotius – hat’s wirklich gegeben, er war vor rund 450 Jahren der erste kaiserliche Bibliothekar. Aciel als Dämonenfürst hingegen – naja.  Der zu Beginn von Miloš Jović vom CIM an die Schüler:innen verteilte Flyer samt weiteren Infos enthält auch ein eigenen „Dämonenalphabet“, das bei einige der folgenden Stationen hilfreich sein wird, um geheime Botschaften zu entziffern.

Sieben Verdächtige tauchen auf: Bodhi Bakshi, Peter Paul Pestis, Gonzo Gore, Hermine Wurm, Ferdinand Floskel, Prof.in Franziska Fabula und Walpurga Waldviertler müssen nun nach und nach darauf abgeklopft werden, um sie die in Frage kommende Täterin/ der Täter sind.

Fragen, suchen, schauen, scannen

In Kleingruppen – und damit in unterschiedlicher Reihenfolge – klappern die Detektiv:innen die Stationen ab – die immer auch mit einem karikaturhaften großformatigen Bild von Schutzgeistern (Gerard van Swieten, Kaiser Karl VI., Kaiser Maximilian I.) gekennzeichnet sind. Zu den Aufgaben gehört auch das Befragen von Mitarbeiter:innen – etwa am Infoschalter oder bei der Buch-Ausgabe.

Aber auch das Recherchieren an einem der Computer samt Aufgabe einer digitalen Buchbestellung, Chatten mit Mitarbeiter:innen über einen anderen Computer in der Recherche-Zone, das Scannen von QR-Codes und anderen Infos, und natürlich das Suchen nach in Büchern versteckten Infos – etwa im Haupt- sowie im Austriaca-Lesesaal. Hier war’s/ ist’s offenbar besonders kompliziert. Carmen, Gabriel, Ivan, Paul und Sorin – die KiJuKu auf der Tour begleitete – waren fast schon verzweifelt. Sorin hatte sogar die Idee, das Bildnis neben dem Eingang abzuhängen und zu schauen, ob sich auf der Rückseite ein versteckter Hinweis findet. Wieder nix. Doch das Team gab nicht auf – und wurde schließlich doch fündig – in einem eigens für diese Aktion angefertigten Buch – das aber dennoch richtiggehend katalogisiert wurde.

Cryptex

Nach den ersten fünf Stationen trifft sich die Klasse oder ganze Gruppe wieder im CIM-Seminarraum, wo der nächste Hinweis in einem „Cryptex“ (eine Art dickem Buchstaben-Nummern-Schloss in dessen Inneren Botschaften/Informationen versteckt sind). Alle lassen die Augen schweifen. Gibt’s doch nirgends. „Doch, ich hab’s!“, ruft Carmen und ortet den Metallzylinder in einer Ecke. Nachdem – mit Hilfe ihrer Kolleg:innen – das Schloss geöffnet, ein gereimter weiterer Hinweis herausgezogen ist, geht’s in den großräumigen Bücherspeicher der riesigen Bibliothek. Und dort wird’s so richtig abenteuerlich. Mit Spezialtaschenlampen entdecken die Gruppen vorerst unsichtbare Hinweise und letztlich ein dickes Buch, das eingangs schon angesprochene Necromystericon.

„Wenn ihr das Buch gefunden habt, platziert es beim Büchertisch. Ihr werdet darin ein magisches Symbol entdecken. Die Kamera eures Handys hilft euch dabei, Hugo Blotius zu befreien. Von ihm erhaltet ihr den letzten entscheidenden Hinweis, um den Bann ein für alle Mal zu brechen und … zu überführen.“

Mit Händen lesen

Auf diesem Büchertisch liegen übrigens auch – nicht Teil des Spiels aber doch interessant -, (Kinder-)Buchklassiker in vielen verschiedenen Sprachen, die Zeitschrift „Kleines Volk“ sogar in einer dicken Kiste – mit weißen Seiten und ertastbaren Punkten – in der Brailleschrift, die Blinde mit den Händen lesen (können).

Als gelöst ist, wer die/der Böse war – nein, das sei hier natürlich nicht verraten -, setzt spontaner Applaus ein. „Die haben sich ja wirklich Mühe gegeben“, hatte zuvor schon beim großen kunstfertig gebastelten Buch Necromystericon ein Schüler Anerkennung gezollt. Für alle war es – so bestätigten sie kollektiv dem Journalisten – das erste Mal in der Nationalbibliothek.

Vielleserin und Neu-Lese-Einsteiger

„Ich fand’s wirklich gut, es hat mir sehr gefallen, auch weil ich Rätsel sehr mag“, meint Carmen zu KiJuKU. Sei outet sich als Vielleserin, „vor allem Romane und Krimis, die mir auf Social Media recommended werden, die kauf ich mir dann aber meistens, selten borg ich sie aus der Bücherei aus“. Gegenteilig äußert sich ihr Schulkollege Sorin. „Ich hab seit vier Jahren kein Buch mehr gelesen. Das kommt daher, dass mich meine Eltern als ich ein Kind war, gezwungen haben zu lesen. Aber schön langsam kommt wieder Interesse – aber nur, wenn mir niemand vorschreibt, was ich lesen soll.“ Dennoch fand auch er Abookalypse „doch spannend“.

Weitere Angebote

Das CIM, das oben schon angesprochene Center für Informations- und Medienkompetenz bietet über dieses Stationenspiel noch etliche weitere – nicht immer so spielerische – Vermittlungsprogramme an, unter anderem Hilfe beim Recherchieren für VwA (Vorwissenschaftliche Arbeiten), Katalog-Recherche, die Nutzung der digitalen Angeboten der Nationalbibliothek, Kriterien, um Fake News zu erkennen – auch in Zusammenarbeit mit Safer Internet und mehr – siehe auch Infobox.

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Mehr Informationen
Flyer zur
Flyer zur „Abookalypse“, dem gamebasierten kennenlernen der Österreichischen Nationalbibliothek