KiJuKU: Da Sie alle ja mit SmartPhones aufgewachsen sind und sich sicher auch schon so manchen Gedanken über Ihre eigene Nutzung gemacht haben, und Vieles davon haben Sie ja schon in den eingebauten Mentimeter-Umfragen abgestimmt, frage ich „nur“, hat dieser, teils interaktive, Vortrag für Sie überhaupt etwas Neues gebracht?
Julia B.: Vieles wusste ich natürlich schon, aber dass zu viel Handynutzung kurzsichtig machen kann, war für mich neu. Und auch, dass man gut auf die Körperhaltung aufpassen soll, weil das später mal Folgen haben kann. Der Vortrag hat mich jetzt wieder zum Denken angeregt, dass ich meine Handynutzung vielleicht überdenke und reduzieren werde und dafür mehr Zeit draußen verbringe. Also ich fand’s sehr interessant.
KiJuKU: Und was sind die Beweggründe, dass Sie’s überdenken wollen?
Julia B.: Naja, meine Freizeit im virtuellen Raum zu verbringen und draußen zeiht so das schöne Leben vorbei, das find ich dann ein bissl schade.
Tobias: Mich hat vor allem der gesundheitliche Aspekt sehr gefesselt. Man weiß es eh irgendwo im Hinterkopf, dass es für den Nacken nicht so gut ist. Aber dann Zahlen zu hören und zu wissen, was es noch für körperliche Konsequenzen haben kann, das ist der Punkt, der mich am meisten interessiert hat.
Julia H.: Ich glaub, ich kann den beiden auch nur zustimmen. Ich glaub, jede und jeder von uns weiß, wie’s um unsere Handynutzung steht, deswegen fand ich den Vortrag sehr angenehm. Ich fand gut, das in Erinnerung zu rufen, wie drastisch das mit der Handynutzung in unserem Alter ist. Deswegen fand ich bei den Abstimmungen interessant, wie’s anderen geht, wie viele eigentlich über acht Stunden täglich sind. Natürlich waren auch die gesundheitlichen Aspekte sehr interessant zum Zuhören.
KiJuKU: Noch jeweils eine kurze Zusatzfrage, wie schätzen Sie selber ihren täglichen Handy-Stundenverbrauch ein?
Julia B.: Was ich bei der Abstimmung gesehen habe, war ich glaub ich ganz gut dabei, ich schau schon, dass ich da drauf achte, ich würd mich bei 2 bis 2½ Stunden einordnen.
Julia H.: Bei mir ist’s schon ein bissi höher, aber auch noch gering, so 3 bis 4 Stunden.
Tobias: Ich glaub, ich stech da ziemlich heraus, ich hab so durchschnittlich so um die acht Stunden pro Tag. Ich weiß, dass das zu viel ist, aber ja…
Andrea Buhl-Aigner war jahrelang im Bereich Marketing bzw. digitale Kimmunikation für Unternehmen aber auch NGO tätig. Heute tritt sie in phasenweise interaktiven Workshops für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern auf, um bewusste(re)n Umgang vor allem mit Smartphones zu thematisieren. Außerdem bietet sie Seminare von Crash-Kurs bis zu „fit“ an und betreibt die dazugehörige Website. In der ersten Schulwoche war sie zwei Tage lang für Jugendliche und Pädagog:innen (im Rahmen von SchilF – Schulinterne Fortbildung) der Handelsakademie und -schule Tulln (Niederösterreich) im Einsatz, Ende September spricht sie dann vor Eltern dieser Handelsschule und -akademie. Workshops, Unterlagen, Vorträge, Kurse und vieles mehr rund ums Smartphone auch für Eltern von (Klein-)Kindern gehören auch zu ihren Angeboten.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… war bei einer Doppelstunde für die Abschlussklassen dabei – eigener Bericht, am Ende verlinkt, berichtet darüber, hat drei Schüler:innen interviewt – ebenfalls eigener, unten verlinkter Beitrag – und führte mit ihr ein Interview.
KiJuKU: Du warst früher im Marketing tätig und hast, wie du sagst, die Seiten gewechselt. Warum und inwiefern?
Andrea Buhl-Aigner: Je länger ich diese Jobs gemacht und alle möglichen Tools unreflektiert verwendet habe, desto mehr war ich erstaunt und teilweise schockiert, was wir da alles für Daten sammeln und nutzen und darüber, was alles machbar ist, um die User und Userinnen bei der Stange zu halten.
Außerdem bin ich zehn Jahre aus Niederösterreich nach Wien gependelt und hab im Zug die Veränderungen miterlebt. Jugendliche bei der gemeinsamen Fahrt in die Schule waren früher laut, heute ist es fast nur mehr in stilles Gewische, selbst wenn Kinder oder Jugendliche gemeinsam fahren.
Das alles hat mir zu Denken gegeben und im Zuge beruflicher Veränderung, hab ich beschlossen, mich selbstständig zu machen und aus dem gesammelten Wissen zu schöpfen, um Aufklärung darüber zu machen. Ich kannte ja alle technischen Hintergründe, was machbar ist.
KiJuKU: Was ist da machbar?
Andrea Buhl-Aigner: Im Online-Marketing wussten wir, wie wir die Leute reinziehen und dafür sorgen, dass sie möglichst lange oder oft wieder kommen – vom Produktdesign über Personalisierung, Erkenntnisse aus psychologischen Studien nutzen und so weiter.
KiJuKU: Und jetzt bietest du Workshops in Schulen an?
Andrea Buhl-Aigner: Am Anfang hab ich nur mit Eltern oder / und Lehrerinnen und Lehrern gearbeitet, mittlerweile auch mit Schüler:innen.
KiJuKU: Was unterscheidet deine Workshops von schon bestehenden Angeboten etwa von Safer Internet?
Andrea Buhl-Aigner: Ich bin keine Konkurrentin, es gibt ohnehin mehr Bedarf als Angebot und ich versuche über mein Wissen der anderen Seite, Lücken zu füllen und Ergänzungen anzubieten. Ich kann ja viel Wissen von der anderen Seite einbringen. Damals war die Aufgabe, User:innen möglichst lange und immer wieder zu binden, heute fördere ich Selbstkontrolle vor Abhängigkeiten.
Ein Mittel dazu ist, die Jugendlichen immer wieder nach ihren Selbsteinschätzungen zu fragen – über Nutzungszeiten, wie sie sich fühlen, aber auch aus Studien wissenschaftliche Erkenntnisse unter anderem aus der Gehirn-Chemie zu präsentieren, wie Computerspiele zur Adrenalin-Ausschüttung führen, wie vor allem am Abend zu viel davon das Melatonin, das den Schlaf fördert, verringert. Thematisiert wird auch die Frage Soziale Netzwerke versus reale Welt und es gibt auch Tipps gegen Handy-Stress.
PS: In Wien können Pflichtschulen die Smartphone-Coach-Workshops „gefangen im Online-Flow“ über die Wiener Bildungs-Chancen kostenlos buchen, die 390 € pro Gruppe werden direkt über diese Plattform abgerechnet. In Niederösterreich können Schulen über Science Center Niederösterreich kostenlos buchen. Links weiter unten.
„Leila, Nico, Ahmed und Herrn Herzog hat sich der Autor ausgedacht. Aber wie in vielen seiner Bücher verpackte Robert Klement, jahrzehntelanger Deutsch- und Geschichte-Lehrer und vielfach ausgezeichneter Autor, reale, ausführlich recherchierte, Schicksale und Vorgänge in seine fiktive Geschichte und Figuren. „Halbmond über Rakka“ mit dem Untertitel „Verführung Dschihad“ versucht – wie auch die anderen in den vergangenen rund zwei Jahren (vor 2016, Anmerkung der Redaktion) erschienenen Jugendbücher zum Thema IS – auf die Frage zu fokussieren, wie können – in der Regel grundvernünftige – Jugendliche auf der Suche nach so etwas wie Sinn in ihrem Leben, in den Sog, den Strudel einer derart totalitären Ideologie, die sich als Religion tarnt, geraten. Oder diesem – wie Nico hier – sich auch wieder entziehen.“
Das stand in meiner Besprechung des in diesem Absatz erwähnten Jugendbuches – Link zur vollständigen Buchbesprechung sowie zu einem Interview mit dem Autor weiter unten -, das vor wenigen Tagen für Wirbel in Niederösterreich sorgte. In einer Mittelschule in Wr. Neustadt lesen die Schüler:innen dieses Buch. Ausgehend von einer aufgeregten Aussendung des Bildungssprechers der FP, der das Buch, ja offenbar nicht einmal den Untertitel auf dem Cover – „Verführung Dschihad“ gelesen hatte („So etwas kann und darf es nicht geben!“), trommelten reichweitenstarke (Online-)Medien – „heute“ (Eltern, FPÖ schlagen Alarm: „Schüler müssen Buch über Heiligen Krieg lesen“) und „oe24“ („IS-Buch“ in Schule? Skurriler Polit-Streit in NÖ) – ebenfalls gegen die Lektüre dieses aufklärerischen Buches.
Der Politstreit bezieht sich darauf, dass der Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen ÖVP, Matthias Zauner, in einer Aussendung schrieb: „Dass FPÖ-Abgeordneter Sommer ausgerechnet ein Buch, das sich mit religiös motivierter Radikalisierung auseinandersetzt und die dadurch entstehenden Probleme anspricht, mokiert, zeigt nicht nur, dass er das Buch selbst wohl nicht gelesen hat, sondern auch, dass er ihm nur um die schnelle Schlagzeile geht. Denn hätte er sich mit dem Inhalt auseinandergesetzt, wüsste er, dass die Behandlung dieses Buchs im Unterricht genau das Gegenteil von politisch Radikalisierung zum Ziel hat – nämlich diese schon im jungen Alter zu verhindern.“ Und er empfahl dem Bildungssprecher seiner Koalitionspartei in „dringend eine Nachhilfestunde“.
„heute“ hat übrigens mit dem Artikel, in dem dann doch auch aus Buchbesprechungen sowie einem Interview dieses (Vorläufer-)Mediums, Kinder-KURIER mit dem Autor, zitiert wurde, eine Online-Umfrage angehängt – „Findest du es gut, dass das Thema IS im Unterricht thematisiert wird?“ Und die erste mögliche Antwort lautete: „Nein, also mit diesem Buch kommen Jugendliche nur auf dumme Gedanken“, der schließlich fast zwei Drittel (64%) zustimmten.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… wollte von der Bildungsdirektion einerseits Kontakt zur Schule, um von Schüler:innen und Lehrpersonen zu erfahren, was sie dazu sagen und andererseits, „ob und inwiefern Sie in diesem oder anderen Fällen aktiv werden, um in diesem Fall doch verleumderischen Berichten entgegen zu treten oder eventuell auch zu problematisieren, dass via medialer Online-Umfrage Schul-Lektüre beeinflusst werden sollte“.
Die Leiterin der Stabstelle Kommunikation in der Bildungsdirektion antwortete folgendermaßen: „Das Buch „Halbmond über Rakka“ ist genau das Gegenteil von IS-Verherrlichung, es hat vielmehr zum Inhalt, vor Radikalisierung zu warnen. Robert Klement ist ein bekannter und anerkannter Jugendbuchautor. Es gibt darüber hinaus didaktische Materialien zu der Lektüre und es gibt auch Empfehlungen für die Altersgruppe, für die das Buch eingesetzt wurde.
Zur Schularbeitsvorbereitung mussten sich die Schüler in die Perspektive einer der handelnden Figuren begeben und aus dieser Sicht eine E-Mail an einen Freund schreiben. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich allerdings nicht in die Perspektive von „IS-Verherrlichern“ versetzen, sondern – im Gegenteil – eine kritische Position eines in Österreich lebenden Jugendlichen einnehmen.“
Nun haben der Autor selbst sowie die Interessensgemeinschaft Autorinnen Autoren ebenfalls öffentlich Stellung genommen.
„Als Autor des Romans „Halbmond über Rakka“ bin ich entsetzt über die völlig willkürlichen Attacken der FPÖ auf engagierte Lehrende in Wiener Neustadt, die mein Buch für den Unterricht verwenden. Ich denke, dass der Roman nach Villach und 2020 (Anschlag Wiener Innenstadt) und besonders nach den islamistischen Attentaten in Europa eine sinnvolle und aktuelle Ergänzung des Deutschunterrichts darstellt. Meine Positionierung gegen Islamismus, Extremismus und Gewalt ist in diesem Roman für jeden kritischen Leser klar zu erkennen.
Ich bin Literatur-Staatspreisträger und wurde in den letzten 40 Jahren mehrfach ausgezeichnet. Meine 29 Romane wurden in 15 Sprachen übersetzt. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich unser Land Autokratien und Diktaturen annähert, in denen kritische Bücher aus öffentlichen Bibliotheken und Schulen verbannt werden. Ein FPÖ-Politiker, der meinen Roman attackiert, obwohl er ihn nicht gelesen hat, disqualifiziert sich als „Bildungssprecher“. Dass eine politische Partei die Schullektüre bestimmen will, ist nicht zu akzeptieren!
Da ich den Medien entnehme, dass die FPÖ bei der Bildungsdirektion NÖ Beschwerde eingelegt hat, erscheint mir dieses Schreiben notwendig“, veröffentlichte Robert Klement als offenen Brief an Bildungsdirektor Dr. Fritthum auf seiner Website.
Am Dienstag (25. März 2025) veröffentlichte im Namen der Interessensvertretung österreichischer Schriftsteller:innen, der IG Autorinnen Autoren, deren Geschäftsführer Gerhard Ruiss eine Aussendung. In dieser heißt es unter anderem: „Der Angriff des FPÖ-Niederösterreich-Bildungssprechers verkehrt den Inhalt und Wert des Buches von Robert Klement in sein Gegenteil. „Halbmond über Rakka“ wurde dementsprechend von rechten Medien auch sogleich als „Propaganda für den Heiligen Krieg“ und als „Kniefall vor dem Islam“ und „Zwangslektüre“ bezeichnet. Der Autor hat auf die FPÖ-Attacken auf seiner Website robertklement.com in einem Offenen Brief an die Bildungsdirektion NÖ bereits geantwortet.
Es ist beschämend und ein Armutszeugnis zugleich, wie sich FPÖ-Bildungssprecher Sommer Aufklärungsarbeit über Radikalisierung vorstellt. Und Herr Sommer ist nicht irgendwer, er ist der Wirtschafts-, Finanz-, Budget-, Jugend- und Bildungssprecher der FPÖ im Niederösterreichischen Landtag. Es ist schlimm um die österreichische Bildungspolitik bestellt, wenn das die Bildungsvorstellungen eines Bildungssprechers für den Umgang mit politisch brennenden Themen an österreichischen Schulen sind, engagierte Lehrer/innen und Schulen mit Büchern, die sich schwierigen Themen stellen, zu Islamistenhandlangern zu machen, um sich auf deren Rücken den billigen Applaus aus der rechten Ecke zu holen. Es ist übel um sie bestellt, wenn ein Bildungssprecher einer mitregierenden Landtagspartei glaubt oder meint oder verbreitet, dass sich ausgerechnet ein angesehener österreichischer Jugendbuchautor und Staatspreisträger dazu hergibt, islamistische Propaganda zu verfassen und ein österreichischer Traditionsverlag dazu, islamistische Propaganda zu veröffentlichen und zu verbreiten. Österreich hat nicht nur ein Bildungsproblem, Österreich hat ganz offensichtlich auch ein Bildungspolitikerproblem.
Wir fordern Herrn Sommer auf, seinen Irrtum einzubekennen, sich dafür zu entschuldigen und den von ihm angerichteten Schaden umgehend wieder gutzumachen.“
Die KiJuKU-Anfrage an die FP-Niederösterreich „hat er (der Bildungssprecher) oder haben Sie (der Pressereferent) in der Zwischenzeit wenn schon nicht das ganze Buch, so die Kurzbeschreibungen oder Rezensionen dazu gelesen?“ blieb übrigens unbeantwortet.
Die Anfrage ins Achen Kontakt zur Schule an die Bildungsdirektion bzw. die zuständige SchulQualitätsManagerin (vormals Inspektorin) harrt noch einer Antwort, wenngleich auch verständlich ist, dass die betreffende Schule bzw. vor allem Jugendliche und Lehrpersonen vorerst von Medien genug haben.
Christian Bertsch hält eine viereckige Kartonröhre in die Kameras – links und rechts schauen weit oben rote Schnüre heraus, viel weitere unten tun dies blaue. Er zieht zunächst an einer der roten Enden und – es wird nicht nur diese Schnur auf der anderen Seite kürzer, auch bei den blauen Schnüren zeigt sich Bewegung!?
Wie geht das? Nein, aufmachen oder aufschneiden gilt nicht. Es gehe darum, erst Theorien zu entwickeln, zu diskutieren, wie der „Trick“ funktioniert. Idealerweise wird danach mit eigenen Kartonröhren und Schnüren ein Modell gebaut, das zum selben Ergebnis kommt.
Mit diesem einfachen und doch so anschaulichen Experiment demonstrierte der Bildungsexperte Mittwochmittag im Wiener MuseumsQuartier einen wichtigen Zugang zu Wissenschaft. Den will eine neue Abteilung mit eigenem Namen – VISTA – am ISTA (Institute of Science and Technology Austria, 1100 Mitarbeiter:innen, 78 Forschungsgruppen aus 80 Nationalitäten), der exzellenten Forschungseinrichtung in Klosterneuburg (nahe bei Wien), ab sofort verstärkt unternehmen.
Bertsch, der Vista leitet und Gaia Novarino, selber Neurowissenschafterin am ISTA und dort Vizepräsidentin für Wissenschaftsbildung, stellten einige dieser Aktivitäten vor. Die reichen für mobile Vermittlung in Parks oder auch bei heurigen mit einem Elektro-Tuck-Tuck voller Experimentierboxen bis zu Workshops in Schulen bzw. für Kinder und Jugendliche am ISTA-Gelände. Dafür wird übrigens noch ein eigenes Gebäude (VISTA Science Experience Center) errichtet, das in zwei Jahren den Betreib aufnehmen soll und für das diese Woche noch der offizielle Spatenstich erfolgt.
Mehr Raum für Vorträge, Workshops, aber auch für Ausstellungen als Ergebnis von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Kunst wird es dort geben. Zwölf Mitarbeiter:innen hat das neue VISTA – das V steht übrigens nicht als Abkürzung für irgendetwas.
Mit den genannten und noch vielen weiteren sowohl analogen als auch digitalen und virtuellen Aktivitäten – unter anderem knapp vor Weihnachten zwei gestreamten – auch nachzusehenden – Christmas Lectures für jüngere bzw. ältere Schüler:innen sollen viele, vor allem aber nicht nur, junge Menschen für Wissenschaft interessiert werden. Und zwar nicht nur für deren Ergebnisse, sondern vor allem die Methoden und Arbeitsweisen. Außerdem will VISTA – wie auch die Kinderunis – Forscher:innen und Kinder bzw. Jugendliche zusammenbringen, auch Vorbilder schaffen, nicht zuletzt weibliche. So waren bei dem Mediengespräch Plakate der Computerwissenschafterin Jen Iofinova, der Klimaforscherin Yi-Ling Hwong sowie der Zellbiologin Medina Korkut-Demirbaş als Anschauungsbeispiele dafür platziert.
Prozessorientiertes Lernen und Forschen sind in Österreichs Schulen noch weit unterentwickelt, stellten die Wissenschafter:innen fest und verwiesen auf entsprechende Ergebnisse bei Pisa-Studien. Die Mission lautet: „Verstehen, wie Wissenschaft Wissen schafft!“
Mit VISTA solle keine Konkurrenz zu bereits existierenden ausgezeichneten Wissenschaftsvermittlungen wie Kinderunis, Sparkling Science, Science Center Netzwerk betreiben werden, sondern einfach zusätzliche Angebote.
Eine weitere Intention von VISTA ist, der in Österreich stark ausgeprägten Skepsis gegenüber Wissenschaft, die sich nicht zuletzt in der Corona-Pandemie gezeigt habe, entgegenzuwirken. Daher werden nicht nur auf Kinder, Jugendliche und Pädagog:innen angesprochen, das rollerartige Elektrofahrzeug mit Anhänger fahre mit Wissenschafter:innen immer wieder auch zu Heurigen, um dort Besucher:innen zu Experimenten einzuladen.
Dutzende Initiativen, Vereine, Organisationen, Schulen sowie kommerzielle Anbieter präsentierten ihre Angebote nach der Verleihung des Staatspreises innovative Schulen auf drei Stockwerken in der Aula der Akademie der Wissenschaften in der Wiener Innenstadt. Mehrere Stunden waren die Messestände in Betrieb, stellten Mitarbeiter:innen vor, welche Angebote – von naturwissenschaftlichen Experimenten, klima- und umweltrelevanten Projekten bzw. Spielen über landwirtschaftliche Pflanz-projekte, Zusatz-Qualifikationen bis zur Bearbeitung psychischer und psychologischer (mental health) es jedenfalls gibt. Es waren sicher bei Weitem nicht alle.
Manche zeigen allerdings auf, was Schulen selber zukaufen sollen/können/müssen, auch wenn beispielsweise gerade naturwissenschaftliche Experimente auch Teil des „normalen“ Unterrichts sein könnten/sollten/müssten. Wobei es für Wiener Pflichtschulen seit Kurzem unter dem Titel „Wiener Bildungs-Chancen“ die Möglichkeit gibt, kostenpflichtige Angebote gratis wahrzunehmen – die Stadt Wien bezahlt dafür in Summe vier Millionen Euro – siehe hier.
Neben den engagierten, (Spiel-)Freude versprühenden jugendlichen angehenden Elementarpädagog:innen aus der BAfEP Strebersdorf – die kommen im Artikel über die Preisverleihung vor, weil diese Bildungsanstalt einen der zehn Preise gewonnen hat – stachen dem durch die Ausstellung wandernden Journalisten die Jugendlichen der „Brückenschule“ ins Auge. Die über eine Brücke verbundene aus zwei Gebäuden bestehende Schule in Wien Liesing präsentierte eine bunten Stand mit unter anderem einer „sozial genialen Box“. Berfin, Omar, Anais, Melissa, Nicole, Suhejla, Elif, Hamed, Leonie, Hassan, Nina, Marcel, Shaidullah, Nikodem und Dokka hatten gemeinsam dieses Set aus einer Art gestapelten Werkzeugboxen erarbeitet. Nach langem Tüfteln, basteln und gestalten finden sich in diesen Boxen Elemente für Spiele für soziales Lernen. „Zum Beispiel haben wir eine kleine Box mit Steinen. Die haben wir zuerst gesammelt und dann mit Symbolen bemalt, die Gefühle ausdrücken können. So haben auch Schülerinnen und Schüler, die noch nicht so gut Deutsch können oder sich noch schwertun, über Gefühle zu reden, die Möglichkeit zu zeigen, wie es ihnen gerade geht“, schildern Berfin und Anais ein wichtiges Element des genannten Holzkisterls.
Sozusagen ein Einstieg, um davon ausgehend über Gefühle zu reden. Das ist aber nur eine Basis, von der ausgehend dann mögliche Konflikte besprochen, bearbeitet und Streits geschlichtet werden (können).
Die genannten sind rund zwei Drittel ihrer – jetzt vierten („wir haben das aber im vorigen Schuljahr entwickelt“) Klasse, „wir haben das alles freiwillig gemacht – als eigener Verein und wir nennen uns „Die unmöglichen Möglichmacher:innen“
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