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Großgruppenfoto mit Artist:innen, Besucher:innen, Zirkusdirektor und Organisatorin des Spezialbesuchs
Großgruppenfoto mit Artist:innen, Besucher:innen, Zirkusdirektor und Organisatorin des Spezialbesuchs
02.10.2023

Vielsprachige Kinder trafen im Zirkus Artist:innen aus ihrer vertriebenen Heimat

Circus Louis Knie lud 250 Kinder, Jugendliche und ihre Familien zu einer Sonntags-Vormittagsvorstellung ein.

Zwischen dicht an dicht gedrängten Tischen, Kleiderständern, Schachteln und Kisten voller Spielzeug, Gewand, Schuhe und anderer Dinge auf dem fallweise hier in Neu St. Marx stattfindenden Flohmarkt den Weg zum großen Zelt von Circus Louis Knie gebahnt, kamen am ersten Oktobersonntag so ungefähr eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Hunderte Kinder, vor allem mit ihren Müttern. 250 von ihnen brauchten keinen Eintritt zu bezahlen, sie waren vom Zirkus eingeladen.

Jüngst-Clown und Katzensprache

Der zehnjährige Ivan übt sich als Nachwuchsclown und bringt mit seinen Grimassen die Umstehenden in der Warteschlange schon viel weiter vorne im eleganten in Rot gehaltenen Eingangszelt vor der Kordel ins große Manegen-Zelt um Lachen. Deutsch ist seine vierte Sprache, die er nun seit etwas mehr als einem Jahr lernt, aufgewachsen mit Ukrainisch und Russisch sowie Englisch, das er schon in Kyiw in der Schule lernte. „Ich kann sogar fünf Sprachen“, meldet sich die neben ihm Wartende Zoriana (6). Neben den eben genannten, „kann ich auch die Sprache meiner Katze Afina. Früher hat sie nur Miau gemacht, aber als ich mit ihr zu sprechen begonnen habe, hat sie auch viele andere Laute von sich gegeben und redet jetzt mit mir sehr viel. Wir verstehen uns gut.“

Sofia und Sascha, beide 11, sind aus einer Flüchtlingsunterkunft in Grünbach am Schneeberg zum Zirkusvormittag nach Wien angereist. Sie haben sich erst dort kennengelernt, denn Erstere ist aus Kyiw, Zweitere aus Dnipro. Sofia, ihre vierjährige Schwester Polina und Mutter Alona „freuen uns am meisten auf Clowns und Tiere. In der Ukraine waren wir schon oft im Zirkus.“

Ruck zuck von der Idee zur Umsetzung

Die Besucher:innen, die in Österreich vor dem Krieg in der Ukraine Zuflucht gefunden hatten, meldeten sich an diesem Vormittag bei einem Tisch beim Eingang von Circus Louis Knie bei einer eleganten Frau mit herzhaftem Lachen, die ihre Namen auf einer Liste suchte. Irina Guda, Business-Lady und Austro-Ukrainierin seit 30 Jahren, hatte in der Community die Kunde von der Einladung verbreitet und den Vormittag organisiert. Den Anstoß gegeben hatte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…. Als beim Medientermin für das neue Gastspiel in Wien erwähnt wurde, dass etliche der Artist:innen aus der Ukraine stammen, bat KiJuKU, Interviews mit einigen der Künstler:innen führen zu dürfen, die mit ihrem Engagement immerhin dem Krieg entkommen können – Links dazu weiter unten. Und fragte den Manager Alfred Toth, ob es möglich wäre, geflüchtete Kinder und Jugendliche einzuladen, immerhin gibt es – die schon oben genannte Aktivistin, die im Vorjahr eine Donau-Schifffahrt für rund 500 Kinder und Familien organisiert hatte.

Im Zirkus selbst hatte übrigens auch die Organisatorin einen Überraschungs-Auftritt: Auf einem der Pferde drehte sie – mit wehender blau-gelber ukraine-Fahne – zwei Runden in der Manege.

Follow@kiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

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Circus Louis Knie

Wann & wo?

Bis 5. November 2023
Freitag/ Samstag: 15 und 19 Uhr
Sonn- & Feiertag: 11 Uhr und 15 Uhr.
Montag ist Familientag: 15 Uhr mit vergünstigten Preisen: Loge Mitte: € 15.- Block1, Block 2, Block 3: € 10.-

20. Oktober: Auftritt von Newcomer Flo Fin mit seinem Song „Boy Mistakes“

Neu Marx: 1030, Maria-Jacobi-Gasse
Öffentliche Verkehrsmittel: U3 Station Erdberg, Straßenbahn 18: Haltestelle St. Marx; 71er: Litfaßstraße (71); Bus 80A: Maria-Jacobi-Straße; 74 A: Viehmarktgasse

louisknie