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Montage aus Zeitungs- und Buch-Seiten und Fotos über den Weihnachtsfrieden an der Westfront im Ersten Weltkrieg
Montage aus Zeitungs- und Buch-Seiten und Fotos über den Weihnachtsfrieden an der Westfront im Ersten Weltkrieg
24.12.2022

Weihnachtsfrieden im ersten Weltkrieg – Appell für heute in der Ukraine

Waffenstillstand im ersten Jahr des ersten Weltkriegs an der Westfront ist berühmt, es gab solchen auch im Osten. Online-Radiosendung am Weihnachtsabend mit „Musik aus dem Krieg“, internationaler Appell für Weihnachtsfrieden in der Ukraine.

Nach rund einem halben Jahr Krieg, kamen die Soldaten aus den Schützengräben, feierten gemeinsam Weihnachten, spielten Fußball. Das war 1914, im Ersten Weltkrieg. Die Bilder kamen in – vor allem zuerst britischen Zeitungen – an die breite Öffentlichkeit, wurden weltbekannt. Dass es auch an der Ostfront solche Unterbrechungen des Krieges gab, ist weniger bekannt. Nicht zuletzt diese wenigstens kurzen Waffenstillstände veranlassten auch das Internationale Friedensbüro zu einem Appell für einen Weihnachtsfrieden in der Ukraine – der Appell ist unten am Ende des Beitrages verlinkt.

Zurück zum berühmten Waffenstillstand vor mehr als 100 Jahren: Am Heiligen Abend und dem Ersten Weihnachtsfeiertag feierten britische, französische, belgische und deutsche Soldaten statt aufeinander zu schießen ein gemeinsames Friedensfest an der Westfront. „The Daily Mirror“, „The Sphere“ und die „London Illustrated News“ dokumentierten das auch mit Fotos.

Doch das Friedensfest war nur von kurzer Dauer, denn die Kommandeure zwangen die Soldaten – unter Androhung von Todesstrafen – die bewaffneten Kämpfe fortzusetzen.

Auch im Osten

Es gab eine solche Unterbrechung des Krieges auch im Osten zwischen den Truppen des Russischen Reiches und der Habsburger-Monarchie im belagerten Przemysl. Darüber berichtete die Krankenschwester Ilka Michaelsburg, deren Buch „Im belagerten Przemysl“ 1915 erschien. Drei Mal gab es solchen Waffenstillstand, berichtet sie: Am Heiligen Abend 1914, am Neujahrstag 1915 und zum russischen Weihnachtsfest Anfang Jänner 1915. „Im Vorfeld schwenkte der Feind die weiße Fahne und schickte eine Deputation von zwei russischen Offizieren zur Weihnachtsbeglückwünschung in unser Lager herüber. Sie brachten russischen Tabak und Zigaretten als Weihnachtsgabe … daß am russischen Weihnachtsabend österreichische Offiziere die russische Beglückwünschung erwidert haben, indem sie gleichzeitig als Gegenleistung für die Zigaretten der Belagerungsarmee – Sardinen und Salami überreichten“, heißt es in dem Buch.

Anti-Kriegs-Musik am Weihnachtsabend

Am Weihnachtsabend (24. Dezember 2022, ab 20 Uhr) sendet „Arbos – Gesellschaft für Musik und Theater“ aus Anlass des Weihnachtsfriedens online „Musik aus dem Großen Krieg“ mit Militärsignalen der k.u.k Wehrmacht. Gespielt werden Lieder aus „Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung“ von Viktor Ullmann (Libretto und Musik), „Gavotte“ von Francois-Joseph Gossec aus dem „Frontkonzert“ von Viktor Ullmann, „Menuett“ von Carl Philipp Emanuel Bach aus dem „Kriegswaisenkonzert“ von Viktor Ullmann, Musik zu „Der Tod des Empedokles“ Schauspielmusik von Wolfgang Danzmayr, „Marsch 2005“ von Theodor Burkali, „Verbunkos“ von Theodor Burkali, „Das Ziel der Verschollenen“ von Werner Raditschnig, „Abschiedsmarsch“ von Theodor Burkali.

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Die Zusammenstellung der Musik ist eine Produktion aus dem Projekt „krieg=daDa“ von ARBOS.

Arbos-Radio -> Musik aus dem Großen Krieg