„Elefanten in Blutadern“ – Wild-ausgelassene, feine Teanzperformance im „Raumschiff“ beim Schäxpir-Festival.
In einem alten Haus am Linzer Pfarrplatz mit leicht abgefuckt, aber irgendwie heimelig wirkenden Wänden, dem sogenannten „Raumschiff“ führen sich Edith Buttingsrud Pedersen und Sarah Plattner im kleinen Performanceraum auf dem weißen Tanzboden mehr und mehr auf. Was sie mit zeitgenössischem, akrobatischem Tanz beginnen, lassen sie gekonnt, geplant und manches doch sehr improvisiert ausschauen lassend, in wildes Spiel „eskalieren“.
Der Titel der Performance „Elefanten in Blutadern“ deutet schon das Schräge, Ver-rückt-verspielte an. Beginnt Sarah Plattner bald nach dem Start – ineinander „verknotet“ – ihre Tanz-Kollegin Edith Buttingsrud Pedersen sozusagen an die Wand zu drücken, drängt sich das sprichwörtliche elterliche Diktum von „manchmal könnt ich dich an die Wand picken“ auf. Was die Vorab-Beschreibung ankündigt, dass die Performance sich um den Versuch dreht, als Erwachsene sich wenigstens einige Stückerln Kindheit zurückzuholen, „zaubern“ die beiden in der nicht ganz ¾-Stunde mit wenigen dosierten Sätzen auf die Tanzfläche.
Sarah Plattner erzählt, dass ihre Kollegin sozusagen in die Rolle einer Frau schlüpft, die ein Rabenmädchen war, das von allen bewundert wurde, sie sich aber beschloss, ein Wind zu werden. Und so spielen neben dem Tanz der beiden auch Ventilatoren immer wieder eine gewisse Rolle. Wie Wind beginnen daraufhin die beiden eng aneinander zu tanzen ohne einander direkt zu berühren, sondern wie ein Windhauch aneinander vorbei zu fliegen. In dieser Phase – so am Beginn des zweiten Drittels, agiert auch die Technikerin ähnlich und lässt ihre Finger berührungslos über die Regler „tanzen“.
Die Technikerin macht danach kurzfristig einen Schritt auf die Bühne, um einen Zahnputzbecher zu reichen. Die Kinder werden sozusagen schlafen geschickt – und beginnen beim Zähneputzen damit ausgedehnt zu spielen, die Zahnpasta als Mittel zu nutzen, um sich Bärtchen und anderes zu schminken. In den letzten Minuten spielen die beiden mit bunten Wackelpuddings, „bauen“ daraus samt Wasser eine Art Rutschbahn, auf der die zuvor eher den zurückhaltenderen Part tanzende Sarah Plattner ärgstens ausgelassen dahinschlittert. Die beiden sind spätestens in diesen Momenten zu wilden Kindern geworden.
Compliance-Hinweise: Das Festival Schäxpir hat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… für die ersten vier Tage dieses Theaterfestivals für junges Publikum nach Linz eingeladen.
Sarah Edith (Österreich/Dänemark)
Ab 8 Jahren; eine Stunde
Von & mit Edith Buttingsrud Pedersen, Sarah Plattner
Technik und künstlerische Assistenz: Zoë Dobrileit
Bis 19. Juni 2023
Raumschiff: 4020 Linz, Pfarrplatz 18
schaexpir -> elefanten-in-blutadern
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