Spielerische Ausstellung – teils mit interaktiven Führungen – von Kunst-Student:innen im Dschungel Wien.
Hokus Pokus, Abrakadabra, Simsalabim – bekannte Zaubersprüche kleben in kleiner Schrift auf dem weißen Boden. Aber nicht nur solch altbekannte, sondern auch vielleicht ungewöhnliche, nicht erwartete wie „amurös“ und … – nein, mehr sei nicht verraten, soll der spielerische Durchgang durch die labyrinthartige erste Station dieser interaktiven Ausstellung im Dschungel Wien doch noch offen sein für Überraschungen.
Studierende der Universität für Angewandte Kunst (Klassen für Transmediale Kunst, Sprachkunst sowie Kunst und Wissenstransfer) haben sich mehrere Wochen lang mit dem Werk des „Vaters“ von „Alice im Wunderland“ beschäftigt. Lewis Carroll, der eigentlich Charles Lutwidge Dodgson hieß (1832 bis 1898) war nicht nur der Autor der fantasievollen, magischen Alice-Geschichten (Wunderland und „hinter den Spiegeln“ sowie der weniger bekannten „Jagd auf den Snark“), sondern unter anderem auch Mathematiker – und ein urschlaues Kind.
Nun, zurück zur Ausstellung, die allein oder geführt – zu fixen Zeiten – durchspielt werden kann. Ein Zauberspruch sollte gemerkt werden. Und bei einem „Zauberwürfel“ – nein, so viel darf gespoilert werden, es handelt sich nicht um Rubik’s räumlich-mathematisches Spiel, sondern um große nachgebildete Zutaten für Kuchen – geht’s auch darum, sich eines dieser Elemente im Kopf zu behalten. Erst dann geht’s von dieser „magischen“ in die mechanische Welt – mit Versatzstücken aus den Alice-Geschichten – etwa einem weißen Hasenkopf, diversen Hüten und so weiter. Bis zu einem „Glücksrad“, bei dem die eigene Rolle per Zufall er-dreht wird.
Dritte Station ist die „digitale“ Welt mit Matrix-ähnlichen Linien auf dem Boden, Nullen und Einsen fürs binäre System sowie Musik aus einem nagebildeten überdimensionalen Kuchen und als Vortänzer auf dem großen Screen DJ Cakey.
Als kleine Schmankerln finden sich in Vitrinen kleine teils uralte digitale Spielereien.
Zwischen magischer und mechanischer Welt einerseits (Auf Bühne 3) und der digitalen Tanzstation (in den Studios) findet sich einige Spielstationen zur „Übersetzung“ von digital auf analog – etwa ein Quadrat, das über ja und nein-Antworten sich in binäre Felder aus grün und orange „verwandeln“ lässt…
„Alle neuen Kuchen sind nett“ heißt diese spielerische Landschaft der Student:innen im Dschungel Wien. „Den Satz … hat er geschrieben, um die Gesetze der Logik zu testen. Für Carroll sind Absurdität und Logik keine Gegensätze“, heißt es in der Ankündigung. Aus den beiden Alice-Büchern stammt er allerdings nicht. Da kommt Kuchen 21 Mal und nett 12 Mal vor – aber nicht in dieser Kombination. Dafür finden sich folgende Sätze: „Alice bemerkte mit einigem Erstaunen, dass sich sämtliche Kieselsteine, als sie so auf dem Boden lagen, in kleine Kuchen verwandelten, und es kam ihr eine glänzende Idee. »Wenn ich einen von diesen Kuchen esse«, überlegte sie, »wird sich meine Größe bestimmt irgendwie verändern; und da mich das unmöglich noch größer machen kann, werde ich davon wohl vermutlich kleiner werden.« Also schluckte sie einen der Kuchen hinunter und stellte zu ihrer Freude fest, dass sie augenblicklich zu schrumpfen begann.“
Update, Ergänzung: Der Satz „Alle neuen Kuchen sind nett“ stammt aus Carrolls Buch „Spiel der Logik“, Logiklehrbuch für Kinder.
Interaktive Ausstellung; ab 6 Jahren; eine Stunde
Universität für angewandte Kunst und Dschungel Wien
Von und mit Student:innen der Universität für Angewandte Kunst
Gruppe mechanisch: Finn Clarke, Alix Gratzer, Matejana Ilić, Elena Riener, Flora Schreiber, Lisa-Maria Schmidt, Egor Urakov
Gruppe magisch: Alejandra Alonso Garcia, Hanga Balla, Fanny Dobler, Vasilisa Grebenshchikova, Timna Lugstein, Paula Netzl, Lili Pick, Anna Reichmayr, Clemens Rott, Pauline Stephan, Annalena Stocker, Linda Zimmermann
Gruppe digital: Paul Buschnegg, Lisa Gerner, Oscar Grunert, Anna Klasz, Esther Martens, Paula Mudri, Lotte Riemer, Felix Schwentner, MoritzWildburger
Digistudio: Lola Berger, Silvia Stocker
Professor:innen Klasse für transmediale Kunst: Jakob Lena Knebl
Sprachkunst: Gerhild Steinbuch
Kunst und Wissenstransfer: Eva Maria Stadler
Bis 31. Jänner 2024
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
dschungelwien -> alle-neuen-kuchen-sind-nett
Text: Lewis Carroll
Übersetzung aus dem Englischen: Angelika Beck und Jan Strümpel
Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln
vollständige Ausgabe mit sämtlichen Illustrationen von John Tenniel
320 Seiten
Penguin Random House
Gebundenes Buch: 7,95 €
eBook: 4,99 €Zu einer Leseprobe geht es hier
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