Fünf eigenständige Animations-Kurzfilme ergeben einen gemeinsamen durchkomponierten Kinofilm.
Wird Weihnachten dann überhaupt noch stattfinden? Das Stück Eis mit der Holzhütte des Weihnachtsmannes bricht vom „Rest“, dem großen „ewigen“ Eis ab, driftet davon. Vogel und Fuchs versuchen alles – die Insel mit einer Angel einzufangen, den rot-gewandeten Gabenbringen in die Luft zu heben und per Flug zu retten… Ein Wal und ein Schlitten spielten auch noch eine Rolle. Mit dem rund ¼-stündigen Animationsfilm „Der Weihnachtsmann zieht um“ (Caroline Attia Larivière) beginnt der Kinofilm „Weihnachten der Tiere“.
Dieser besteht aus fünf aneinandergereihten jeweils rund ¼-stündigen Animationsfilmen. Sechs Regisseurinnen – aus verschiedenen Ecken und Enden der Welt und damit auch unterschiedlichen Kulturen – arbeiteten an den einzelnen eigenständigen gezeichneten und animierten Kurzfilmen; sowie einem gemeinsamen Zwischenspiel, das diese verbindet. War „Weihnachten der Tiere“ schon beim kürzlichen internationalen Kinderfilmfestival in Wien und Graz zu sehen, so läuft dieser „Omnibus-Film“ derzeit passend zum bevorstehenden Fest in einigen Kinos Österreichs.
Wie in einem „Omnibus“ (eine bei uns nicht mehr so gebräuchliche Bezeichnung für Autobus) viele mitfahren können, verbinden sich in dieser in Frankreich und Belgien bekannten Form mehre einzelne Filme zu einem gemeinsamen. Die Vorgabe für diesen Film an die verschiedenen Filmemacherinnen – Caroline Attia Larivière, Ceylan Beyoğlu, Olesya Shchukina, Haruna Kishi, Camille Alméras -, die eigenständig arbeiteten, war: Tiere und ein Fest; in dem Fall Weihnachten, das aber auch stellvertretend für viele andere stehen kann. Die Filme kommen praktisch ohne Dialoge aus – sind damit völlig unabhängig von verschiedenen Sprachen. Neben Tieren und Fest spielen so „nebenbei“ Freundschaft einer- und Natur anderseits wichtige Rollen
Die fünf Geschichten sind alle digital 2D-animiert – beziehen ihre Inspiration aber aus unterschiedlichen Techniken – von Scheren- sowie Linolschnitt, Aquarellmalerei und japanischer Pergamentdruck. Die Regisseurinnen schufen damit nicht nur unterschiedliche Geschichten, sondern verleihen dem Gesamt-Film einen breiten Bogen bzw. Mix an Film-Stilen. Céline Milazzo und David Chantoiseau entwarfen eine gemeinsame Farbpalette für den gesamten Film, der von der Oscar-nominierten Céline Kelepkipis (für „The Red Turtle“) montiert (geschnitten) wurde. Auch der Soundtrack ist ein durchgängiger – von Pablo Pico komponiert. Den Titelsong – für die deutschsprachige Fassung (Titel und Inserts) singt Lisa-Marie Ramm, Gewinnerin von The Voice Kids vor viere Jahren (2020).
Weiße Zeichentricksterne, der Mond als schaukelnde Hängematte, tanzende Sterne, bunte Fallschirme und ähnliches sind Elemente der von Natalia Chernysheva animierten Zwischenspiele zwischen den fünf Filmen.
Ceylan Beyoğlu siedelte ihre Episode in einem Hühnerstall an: „Das erste Weihnachten der kleinen Civciv“. Wobei sie ursprünglich Schneemänner im Kopf hatte, verrät sie in einem Interview mit dem Filmverleih „Luftkind“ für das Medienheft zu „Weihnachten der Tiere“.
Dort erzählt sie auch, dass sie als Kind in der Türkei kein Weihnachten gefeiert habe, „aber das Neujahr und auch andere Feste, bei denen die Familie zusammenkommt. In meinem Kapitel gibt es Weihnachtsschmuck, aber es geht ums Zusammen-Sein und Zusammen-Feiern. Das ist international. Für mich haben alle Feste einen universellen Kern, der nicht an eine bestimmte Religion oder Ähnliches gebunden ist.“
Das möchte sie auch – sicher nicht nur Kindern – mit auf den Weg geben, „dass gemeinsam alles schöner ist und dass man in einer Gemeinschaft viel stärker ist als allein.“
Womit ihr Film dem oft beschworenen Sinn des bevorstehenden Festes wohl mehr entspricht als der zur Gewohnheit gewordene und von Wirtschaft und Werbung befeuerte hektische Kaufrausch.
In „Der allerletzte Weihnachtsbaum“ (Olesya Shchukina) scheint es eben genau diesem mit der Hacke an sein Leben zu gehen, aber… „Der geheimnisvolle Tanuki“ (Haruna Kishi) ist rund um ein Iglu angesiedelt, den Abschluss bildet „Das große Fest der Tiere“ (Camille Alméras)
(Originaltitel: „Le Grand Noël des Animaux“; internationaler Titel: „Animal Tales of Christmas Magic”
Frankreich, Deutschland, 20204; 72 Minuten
Buch & Regie: Caroline Attia Larivière, Ceylan Beyoğlu, Olesya Shchukina, Haruna Kishi, Camille Alméras, Natalia Chernysheva
Kapitel 1: Der Weihnachtsmann zieht um
Regie: Caroline Attia Larivière
Kapitel 2: Das erste Weihnachten der kleinen Civciv
Buch und Regie: Ceylan Beyoğlu
Kapitel 3: Der allerletzte Weihnachtsbaum
Buch & Regie: Olesya Shchukina
Kapitel 4: Der geheimnisvolle Tanuki
Buch & Regie: Haruna Kishi
Kapitel 5: Das große Fest der Tiere
Buch & Regie: Camille Alméras
Zwischenspiele: Natalia Chernysheva
Musik & Song: Pablo Pico
Schnitt: Céline Kélépikis
Coloristin: Cécile Milazzo
Produktion: Les Valseurs
Produziert von: Damien Megherbi, Justin Pechberty, Olivier Père, Rémi Burah, Vanessa Ciszewski
In Koproduktion mit ARTE France Cinéma, Luftkind Filmverleih, Le Bureau, Pulp, Gao Shan Pictures
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In österreichischen Kinos
u.a.: film.at -> kinoprogramm
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