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Grafik zum Strauss-Escape-Room
Grafik zum Strauss-Escape-Room
16.01.2025

Der erste Escape-Room in den du erst einmal reinkommen musst

Deborah Sengl konzipierte für das Johann-Strauss-Jahr 2025 eine spielerische-Rätsel-Lösungs-Station, Time-Busters, erfahrene Escape-Room-Gestalter:innen setzten dies um.

Dies ist möglicherweise der erste und einzige Escape-Room, in denen es zunächst gilt, überhaupt hinein zu kommen. Das erste Rätsel – ein doch recht einfaches, wird der Gruppe der Spieler:innen doch ein Spiegel in die Hand gedrückt und neben der Tür steht in einer Art offenem Kastl der Schriftzug Spiegel / Mirror… Und über den findest du die Aufgabenstellung, die den Türöffner betätigt.

Grafik aus dem Strauss-Escape-Room
Grafik zum Strauss-Escape-Room

Vielfältige Zugänge

Und so kommst du in den „Kopf von Johann Strauss (Sohn) wie Deborah Sengl, jene Künstlerin, die diesen Escape-Room konzipiert hat, bei der Vorstellung dieses spielerischen Zugangs zu dem Komponisten, dessen 200 Wiederkehr seines Geburtstages das ganze Jahr gefeiert wird. Und dazu gehört viiiiiel mehr als der berühmte Donauwalzer, der jedes Jahr den entsprechenden Wechsel begleitet. Und der übrigens zum Auftakt von 2025 auf dem Wiener Rathausplatz gänzlich neu intoniert und inszeniert wurde: „Countdown feat. Martin Grubinger Superband“ – der weltberühmte österreichische Schlagzeuger und Percussions-Künstler arrangierte dieses vielleicht bekannteste Werk unter den Hunderten Walzern von Strauss mit 100 Menschen gemeinsam, die sich im Vorfeld gemeldet hatten.

Auch Aufgaben finden

Im Theaterhaus für junges Publikum, Dschungel Wien im MuseusmQuartier, gastierte vor wenigen Tagen die Schweizer Produktion „Valse, Valse, Valse“ – Link zur Besprechung am Ende des Beitrages. Zurück zum Escape-Room – zu dem es übrigens Eindrücke einer jungen Studentin gibt, die das erste Mal überhaupt ein solches spielerische Abenteuer erlebte, Link ebenfalls am Ende des Beitrages.

Also, erst Mal dann drinnen im ersten von drei Rätsel-Räumen, deren Türen sich jeweils erst nach Lösen aller Aufgaben öffnen. Wie in vielen Escape-Räumen werden Aufgaben nicht wie in der Schule vorgegeben, selbst die sind selbst zu finden. Manche ergeben sich wie (fast) von selbst, andere entdeckst du durch Versuch und Irrtum. Natürlich soll nicht (viel) gespoilert werden, jede und jeder soll selber draufkommen. Und dass die auf einem Streifen auf der Rückseite des Spiegels aufgeklebten Symbole dort nicht zufällig picken, checken sicher sowieso alle. Damit aber genug des Spoilerns…

Immer in Kontakt mit der Außenwelt

Vielleicht nur noch so viel: Im zweiten Raum dreht sich vieles dann um die Musik des Komponisten, wobei sich die Rätsel alle lösen lassen, ohne eine Biographie von Strauss kennen zu müssen. Aufmerksames Beobachten ist der Schlüssel zu allen der möglichen Aufgabenstellungen ebenso wie zu deren Lösung.

Gruppe beim Lösen einer der Aufgaben
Gruppe beim Lösen einer der Aufgaben

Und keine Angst: Niemand wird auf „ewig“ in einem der Räume hängen bleiben. Über die fast uralte Technik eines Walkie-Talkie ist die Gruppe mit jemanden vom Team der Time-Busters, die die Ideen der Künstlerin techn(olog)isch umgesetzt haben, in Verbindung. Manches Mal meldet sich diese Person von selber und fragt, ob Hilfe benötigt werden. Und bietet nicht die Lösung, aber Hinweise, wie du dann selber weiterkommst.

Tanzschritte

Im dritten Raum stellt sich heraus, warum es mindestens zwei Teilnehmer:innen braucht – dort geht es unter anderem, das sei schon verraten, um Tanzschritte im Duo. In einer Gruppe – bis sechs ist möglich – ist es übrigens nicht nur lustiger. Da wahrscheinlich alle unterschiedliche, mitunter auch schräge, Ansätze haben, zu einer Lösung zu kommen, ist der Weg hinaus sicher leichter.

Die Ausdenkerin des Strauss-Escape-Rooom, Deborah Sengl, in einem der Räumes
Die Ausdenkerin des Strauss-Escape-Rooom, Deborah Sengl, in einem der Räumes

(Selbst-)Zweifel

Es ist sicher auch sinnvoll, die eine oder andere erste Idee, wie’s weiter geht, in Zweifel zu ziehen und um die Ecke zu denken. Für sie, so Deborah Sengl bei der Vorstellung der Idee des Escape-Rooms bevor er richtig bespielt werden konnte, sei Johann Strauss als Popstar seiner Zeit immer mit (Selbst-)Zweifel verbunden (gewesen), die in seine Kompositionen ebenso eingeflossen sind wie die großen Themen Liebe, Verlassen-werden (der auch schon komponierende Vater hatte die Familie früh verlassen) Zukunft, Veränderungen… Immerhin schuf der Sohn auch einige musikalische Werke für die Revolutionäre 1848 – Freiheitslieder-Walzer, Revolutionsmarsch…

Hundekopf

Übrigens, Sengl, die schon in vielen anderen Installationen mit Tier(köpf)en stellvertretend für Menschen arbeitete, sah in der Haarpracht des Komponisten die Mähne eines Hundekopfes – der sich dann bildlich durch etliche Stationen des Escape-Raumes durchzieht. Auch wenn sich übrigens nicht alles im sprichwörtlichen Kopf des Musikers abspielt, sondern so manche der Aufgaben mit der Sicht von außen angegangen werden (müssen).

Roland Geyer, Intendant des Strauss-Jahres schätzt den Escape-Room als eines jener Elemente, das nicht nur jubelt, sondern auch (spielerisch) „hinter die Fassade des genialen goldenen Walzerkönigs schauen lässt“.

kijuku_heinz

Erfahrungsbericht einer Escape-Room-Newcomerin

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Schatten des Zweifels – Im Kopf des Genies

Escape-Room zum Johann-Strauss-Jahr 2025

Konzept: Deborah Sengl
Kreative Umsetzung: Michael Ginner (Time-Busters)
Regie: Juliana Neuhuber
Musik: Maria Salamon; Musiker*innen von Square Waltz; Daniel Hasibar / 4earstudios
Technische Umsetzung & Projektkoordination: Philipp Erkiger
Softwareentwicklung: Katharina Gruber

Eine Kooperation von Time-Busters und Johann Strauss 2025 Wien

Wann & wo?

(Mindestens) bis 31. Dezember 2025
Einstündige Zeit-Slots für 2 bis 6 Teilnehmer:innen
Montag bis Freitag: 15 bis 22 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag: 11 bis 22 Uhr

MuseumsQuartier Wien
Entweder Zugang Breite Gasse (mit Treppenlift rollstuhltauglicher Zugang) oder
Stiege zwischen MuMoK und Kunsthalle hinauf

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