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Schülerinnen und Schüler der ersten ethnischen Grundschule mit Internat in Thuong Ha, Bezirk Bao Yen, Provinz Lao Cai (Vietnam), nehmen an einem speziellen von Unicef unterstützten Unterricht teil, in dem sie erstmals mit Tablets arbeiten und eine neue Lernmethode kennenlernen. Unicef arbeitet mit seinen Partnern daran, die digitale Kluft, insbesondere für Kinder in benachteiligten Gebieten, zu überbrücken.
Schülerinnen und Schüler der ersten ethnischen Grundschule mit Internat in Thuong Ha, Bezirk Bao Yen, Provinz Lao Cai (Vietnam), nehmen an einem speziellen von Unicef unterstützten Unterricht teil, in dem sie erstmals mit Tablets arbeiten und eine neue Lernmethode kennenlernen. Unicef arbeitet mit seinen Partnern daran, die digitale Kluft, insbesondere für Kinder in benachteiligten Gebieten, zu überbrücken.
28.12.2025

„Altersbeschränkungen alleine genügen nicht!“

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, fordert umfassende Onlinesicherheit für Kinder und Jugendliche, sieht Verbote aber sekptisch.

Australien hat es eingeführt. In der EU wird es diskutiert. In den letzten Tagen des Jahres 2025 meinten Vertreter von Regierungsparteien, wenn’s in der Europäischen Union zu langsam geht, könnte Österreich vorpreschen mit einer Social-Media-Beschränkung ab – das Alter blieb noch offen. Handyverbot in den ersten acht Schulstufen gilt schon seit einigen Monaten. Im Herbst startete eine Online-Petition unter dem Titel „Kinderrechte im digitalen Raum durchsetzen!“ in der ein generelles TikTok-Verbot in Österreich und idealerweise der EU, eine Altersbeschränkung für Social Media bis 16 Jahre verlangt wird. 876 von 1000 erforderlichen Unterschriften war der Stand am 27. Dezember Mittag.

„Diese Beschränkungen spiegeln eine echte Besorgnis wider: Kinder sind online Mobbing, Ausbeutung und schädlichen Inhalten ausgesetzt, mit negativen Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Der Status quo versagt gegenüber Kindern und überfordert Familien“, begrüßte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, erst kürzlich – zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) „das wachsende Engagement für die Online-Sicherheit von Kindern“, zeigt sich aber skeptisch in Sachen Verbote. Sie „könnten sich sogar als kontraproduktiv erweisen“, heißt es im Statement.

Zwei Kinder schauen in ein Smartphone
Zwei Kinder schauen in ein Smartphone

Digitale Lebensader

„Soziale Medien sind kein Luxus – für viele Kinder, insbesondere für jene, die isoliert oder marginalisiert sind, sind sie eine Lebensader, die Zugang zu Lernen, Verbindung, Spiel und Selbstdarstellung bietet. Darüber hinaus werden viele Kinder und Jugendliche weiterhin auf soziale Medien zugreifen, sei es durch Umgehungen, gemeinsame Geräte oder die Nutzung weniger regulierter Plattformen, was es letztendlich schwieriger macht, sie zu schützen“, wird argumentiert.

„Altersbeschränkungen müssen Teil eines umfassenderen Ansatzes sein, der Kinder vor Schaden schützt, ihre Rechte auf Privatsphäre und Beteiligung respektiert und sie nicht in unregulierte, weniger sichere Räume drängt. Regulierung sollte kein Ersatz dafür sein, dass Plattformen in die Kindersicherheit investieren. Gesetze, die Altersbeschränkungen einführen, sind keine Alternative dazu, dass Unternehmen das Plattformdesign und die Inhaltsmoderation verbessern.

Bild-Montage aus Social-Media-Logos und einem Verbotsschild mit der Schrift:
Bild-Montage aus Social-Media-Logos und einem Verbotsschild mit der Schrift: „Kein Zutritt unter 16“

Verantwortung der Plattformen

Unicef fordert Regierungen, Regulierungsbehörden und Unternehmen auf, mit Kindern und Familien zusammenzuarbeiten, um digitale Umgebungen zu schaffen, die sicher, inklusiv sind und die Rechte von Kindern respektieren. Dies beinhaltet:

  • Regierungen müssen sicherstellen, dass altersbezogene Gesetze und Vorschriften die Verpflichtungen der Unternehmen, in ein sichereres Plattformdesign sowie eine effektive Inhaltsmoderation zu investieren, nicht ersetzen, und sollten Unternehmen dazu verpflichten, Verantwortung zu übernehmen, indem sie negative Auswirkungen auf die Rechte von Kindern proaktiv erkennen und angehen.
  • Soziale Medien und Technologieunternehmen müssen Produkte mit dem Schwerpunkt auf Kindersicherheit und -wohlbefinden neu gestalten, in ein sichereres Plattformdesign und eine effektive Inhaltsmoderation investieren und altersgerechte Tools zur Altersprüfung und differenzierte Erlebnisse entwickeln, die jüngeren Nutzern sicherere, altersgerechte Umgebungen bieten. Diese Schutzmaßnahmen müssen in allen Kontexten gelten, einschließlich fragiler oder von Konflikten betroffener Länder, in denen die institutionellen Kapazität zur Regulierung und Durchsetzung von Schutzmaßnahmen möglicherweise gering ist.
  • Regulierungsbehörden müssen über systemische Maßnahmen verfügen, um Online-Schäden, die Kinder erfahren, wirksam zu verhindern und zu mindern.
  • Zivilgesellschaft und Partner müssen die Stimmen und gelebten Erfahrungen von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Betreuern in Debatten über Altersgrenzen für soziale Medien verstärken. Entscheidungen darüber, wie Kinder im digitalen Zeitalter am besten geschützt werden können, müssen auf qualitativ hochwertigen Erkenntnissen basieren, einschließlich direkter Aussagen von Kindern.
  • Eltern und Betreuer sollten mit verbesserter digitaler Kompetenz unterstützt werden – sie spielen eine entscheidende Rolle, werden aber derzeit gebeten, das Unmögliche zu tun, um ihre Kinder online zu schützen: Plattformen überwachen, die sie nicht entworfen haben, Algorithmen kontrollieren, die sie nicht sehen können, und Dutzende von Apps rund um die Uhr verwalten.

kijuku_heinz

Unicef –> Onlinesicherheit für Kinder