Am 7. Mai 2024 Voraufführung in Wiener Kino-Center – im Beisein des fast 99-jährigen Stanisław Zalewski; ab 1. September 2024 zum Gedenken an den Ausbruch des 2. Weltkrieges regulär in den Kinos.
„Um normal und kreativ zu leben, versuche ich an die Lagerereignisse nicht zu denken. Ich habe eine Methode dafür gefunden. Meine Erinnerungen habe ich in eine wasserdichte Kiste eingepackt, mit einer Schnur umwickelt und ins Wasser geworfen. Und ich ziehe sie gelegentlich hoch, aber nach der Benützung des Inhalts, werfe ich die Kiste wieder ins Wasser.“ Das sagt Stanisław Zalewski im Film „Botsachafter des Erinnerns“ (Polnisch: Ambasador Pamięci) den beiden Filmemacher:innen Magdalena Żelasko (Regie/Drehbuch) und Michał Kozioł (Kamera / Drehbuch).
Der Protagonist des dokumentarischen Films wurde vor 99 Jahren (1925) in Polen geboren, erlebte als 14-Jähriger den Einmarsch der Wehrmacht des faschistischen Deutschlands in Polen und den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. In den folgenden Jahren hatte er Kontakt zu Widerstandsgruppen. 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, wurde ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verfrachtet, von dort ins Konzentrationslager Mauthausen und schließlich ins KZ Gusen.
Der bald 99-jährige Stanisław Zalewski besucht nach wie vor als Aktivist und Zeitzeuge Schulen und Gedenkorte, um Jugendliche über die in Nazi-Konzentrationslagern begangenen Verbrechen aufzuklären und gegen jede Art von Diskriminierung aufzutreten. Und er setzt sich unermüdlich dafür ein, dass das ehemalige KZ-Gelände in Gusen zu einem würdigen Ort des Gedenkens wird.
Magdalena Żelasko, langjährige Leiterin des „LET’S CEE Filmfestivals“ (Zentral- und Osteuropa) produziert mit und um Zalewski herum diesen Dokumentarfilm. Diesesmal führte sie Regie und zeichnete mit Kameramann Michał Kozioł für das Drehbuch verantwortlich. Die beiden durften Stanisław Zalewski mehr als drei Jahre lang begleiten. Gefilmt wurde u.a. auf dem Gelände der ehemaligen Konzentrationsalger Auschwitz-Birkenau und Gusen sowie in Warschau und Wien. Aus mehr als 100 Stunden Aufnahmen entstand der genannte knapp 100-minütige Film entstanden unter dem Gedanken #NeverAgain.
Ab 1. September 2024, 85 Jahre nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, und ein Monat vor dem 99. Geburtstag Stanisław Zalewskis, kommt der Film in Kinos in ganz Österreich und in viele weitere Länder. Wie schon eingangs und im Untertitel erwähnt, ist der Film schon am 7. Mai in einer Voraufführung – in polnischer Originalsprache mit englischen Untertiteln zu sehen – mit einer anschließenden Frage-Antwortrunde mit dem Protagonisten und den Filmemacher:innen – Details siehe Info-Box am Ende des Beitrages.
Dokumentarischer Film über Stanisław Zalewski
Regie/Drehbuch: Magdalena Żelasko
Kamera/Drehbuch: Michał Kozioł
100 Minuten, OMEU (Originalsprache – Polnisch – mit deutschen Untertiteln)
Anschließend Gesprächsrunde mit dem Zeitzeugen und den Filmemacher:innen
Wann & wo?
7. Mai 2024
20 Uhr
Kino Village Cinema Wien Mitte
cineplexx -> ambasador-pamieci