Kinder Jugend Kultur und mehr - Logo
Kinder Jugend Kultur Und mehr...
Noch ein Quer-Blick auf die Kreuzung
Noch ein Quer-Blick auf die Kreuzung
12.09.2023

Grün- und Freiflächen vor dem Schul-Campus, zu viel Autoverkehr

Kindergarten- und Ganztages-Volksschule in Wien-Simmering – mit noch nicht entschärften Verkehrs-Gefahrenquellen davor.

Schön liegt er da, stufenförmig eingebettet vor der S-Bahnstation Haidestraße (S 80) der neue seit einer Woche bevölkerte Bildungscampus in Wien-Simmering, benannt nach DER Pionierin der Elementarpädagogik in Österreich Heidemarie Lex-Nalis. Die hätte sicher ihre Freude daran gehabt, dass hier Kindergarten und Ganztags-Volksschule in einem fast rundum neu begrünten Umfeld liegen, auch daran, dass Sonderpädagogik-Klassen Teil des Bildungshauses sind, ein Teil der Freiflächen auch am Wochenende den ganzen Tag, an Schultagen abends den umliegenden Bewohner:innen zur Verfügung stehen. Oder dass ein Teil der Energie für den Betrieb des Lern- und Spielortes von der Sonne (Photovoltaik am Dach) und aus der Erde (Geothermie) kommt.

Knapp zwei Jahre nach dem Spatenstich nahm der Bildungscampus rechtzeitig zum Beginn des neuen Schuljahres den Betrieb auf. Neben der S-Bahn-Anbindung halten zwei Buslinien – in beiden Richtungen – neben bzw. vor der Schule. Die U-Bahnlinie 3 (Station Enkplatz) ist auch recht nahe.

Fünf Straßen

Aber noch viel näher sind insgesamt fünf Straßen: Rappachgasse (Nummer 44 ist die Bildungscampus-Adresse), Kopalgasse, Meichlstraße, Nussbaumalle und Haidestraße treffen einander in einem Kreisverkehr. Insbesondere aus letzterer kommen viele mächtige LKW.

So rasch wie das Bildungsgebäude samt den großzügigen Freiflächen davor gebaut wurde, hätte erwartet werden können, dass sich (Verkehrs-)Planer:innen in diesen zwei Jahren Lösungen überlegen hätten können. Immerhin stellen die Straßenquerungen für die jungen Kinder doch eine alltägliche Gefahrenquelle dar.

Späte erste Maßnahmen

Seit Monaten schon machte Johannes-Maria Lex-Nalis, Witwer der Frühpadagogik-Vorkämpferin, selber unermüdlicher Betreiber der Plattform „Bildung ist Zukunft für alle Menschen in Österreich“ (auf Facebook), alle auch nur in Frage kommenden Verantwortlichen in Bezirk und Stadt darauf aufmerksam. Nach anfänglicher eher ignoranter Haltung, die ihm begegnete, begannen in den letzten Wochen dann doch die einen und anderen zu reagieren. In der Rappachgasse kam es knapp vor dem Kreuzungsbereich zu einer Aufdoppelung der Straße und einem großen aufgepinselten Warnsignal.

Und es steht ein Schüler:innen-Lotse mit signalfarbener Warnweste in der Mitte der Rappachgassen-Querung – täglich in der Früh und ein Kollege nachmittags bei Ganztags-Unterrichtsende.

30er-Zone wär fein!

„Die wohl sicherste Lösung“, so Lex-Nalis in vielen eMails und zu Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… „wäre eine generelle 30-er-Zone in den Anfahrtswegen zu dieser Kreisverkehr-Kreuzung und Achtung-Schulweg-Verkehrszeichen aus allen Richtungen.“

Einige Parteien versprachen dem Initiator, in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung die Verkehrssituation vor der und rund um die Schule zu thematisieren. Die für Verkehr zuständige Stadträtin (Ulli Sima) rief Johannes-Maria Lex-Nalis – nach dessen Urgenz einer versprochenen Antwort – an, um zu erklären, Warntafeln könnten nur aufgestellt werden, wenn die AUVA (Allgemeine Unfall Versicherungs-Anstalt) dazu eine „positive Stellungnahme“ abgeben würde. Also schrieb er auch an diese.

Initiative Einzelner kann was erreichen

Gut, wenn jetzt im Schritt-Tempo – das nicht gerade alle hinter dem Steuer eines PKW oder LKW einhalten – doch ein bisschen Sicherheit in den Weg zur Schule und zum Kindergarten gebracht wird! Hätten das nicht aber Planer:innen von sich aus selber – und rechtzeitig – tun können?

Anna G. begleitete am Montag der zweiten Schulwoche KiJuKU bei einem Lokalaugenschein der Straßenquerungen und erklärte die Verkehrslage. Sie wohnt in der Nähe und überlegt „mein Kind, das nächstes Jahr in die Schule kommt, hierher gehen zu lassen, weil mich das Konzept von diesem Campus sehr überzeugt. Aber so lange die Situation so gefährlich ist, bin ich mir nicht sicher, ob dann nicht eine andere Schule mit sichererem Weg in Frage kommt.“

Follow@kiJuKUheinz