Kinder Jugend Kultur und mehr - Logo
Kinder Jugend Kultur Und mehr...
Karikatur von KiJuKU-heinz
20.09.2023

Tolle Leistung, falsches Schulterklopfen

Kommentar zur Verleihung des Staatspreis Innovative Schule.

Auch wenn die öffentliche Diskussion rund um Schulen gerade rund um den kurz zurückliegenden Beginn des neuen Schuljahres natürlich beherrscht wurde/wird davon, dass es zu wenige Pädagog:innen gibt – was lange vorhersehbar war -, gibt es genauso aufbauende, vorbildliche Nachrichten. Die – der Jury zufolge – zehn besten Schulen wurden Anfang dieser Woche (18. September 2023) mit dem Staatspreis „Innovative Schule“ ausgezeichnet, einem Hauptpreis für den es 50.000 € gab/gibt und neun gleichwertigen weiteren Preisen – belohnt mit je 5.500 Euro.

Und sie sind nicht die einzigen, in den Großartiges, Außergewöhnliches geleistet wird, Kinder und Jugendliche – wie es sein sollte – im Zentrum stehen oder wie es in einer der prämiierten Schulen heißt: „Wir unterrichten Menschen nicht Fächer!“

Dieser Staatpreise wurde erst zum zweiten Mal vergeben. Doch seit 36 Jahren zeigen die Finalteams bei Jugend Innovativ, welche tollen Leistungen – bis hin zu patentreifen Erfindungen Schüler:innen erbringen (können). Darüber hinaus gibt es noch viele, viele andere Beispiele. Diese finden übrigens immer wieder hier auf dieser Website – und davor rund drei Jahrzehnte lang im Kinder-KURIER, wo das nicht mehr gewünscht wurde, ihren Niederschlag.

Sich aber selbst auf die Schulter zu klopfen und mehrfach zu sagen, man müsse nicht nach Skandinavien – wobei, wie sehr oft, Finnland, das dazu genau gar nicht zählt falsch einzugemeinden – um Vorbildliches zu sehen, geht aber schon an der Realität vorbei. Das Vorbildliche in den Schulen wird nicht dank oder wegen der heimischen Bildungspolitik, sondern trotz und oft entgegen der Institutionen geleistet.

Schulbehörden und -politik würden unter anderem dann gut funktionieren, wenn sie dafür sorg(t)en, dass die besten Beispiele – und das oft seit vielen Jahren – sozusagen Schule machen, keine einzelnen Leuchttürme blieben, sondern sich (schnell) verbreiten und möglichste allen Kindern und Jugendlichen zugute kämen. Und zum gerade ganz aktuellen Problem:

Dass und wie viele Leher:innen wann in Pension gehen und wie viele Kinder in die Volksschulen und Jugendliche in weiterführende Schulen kommen, wäre wahrscheinlich spätestens in der Sekundarstufe 1 (5. bis 8. Schulstufe) auszurechnen gewesen – und damit der aktuelle Mangel an Pädagog:innen; während Minister:innen davor warnten, ein Lehramtsstudium in Angriff zu nehmen.

Follow@kiJuKUheinz