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Tanja Wehsely, Jeremy-James Janisch, Mayar Dawoud, Manuela Smertnik, Maria Strasser, Jasmin Weinmüller, Keanu Bacco, Damir Hofbauer, Jerome Usman
Tanja Wehsely, Jeremy-James Janisch, Mayar Dawoud, Manuela Smertnik, Maria Strasser, Jasmin Weinmüller, Keanu Bacco, Damir Hofbauer, Jerome Usman
22.07.2021

Was Jugendliche brauchen – jetzt!

Wiener Jugendzentren, Psychosozialer Dienst und Volkshilfe stellten Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen der Pandemie vor

Kürzlich (am 21. Juli 2021) stellten Jugendliche – siehe dazu einen eigenen Beitrag – Link unten – sowie Manuela Smertnik, die demnächst (ab 1. September) die Geschäftsführung der Wiener Jugendzentren übernimmt, die klinische Psychologin Maria Strasser (PSD – PsychoSozialer Dienst der Stadt Wien) und die Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien und langjährige Jugendzentren-Mitarbeiterin Tanja Wehsely ein umfangreiches Maßnahmenpaket vor. Aus ihren Spezialbereich trugen sie Erkenntnisse und Erfahrungen der vergangenen 16 Monate Pandemie und ihrer Auswirkungen auf Jugendliche zusammen. Daraus – in regem Austausch mit Jugendlichen – leiteten sie Vorschläge für Maßnahmen ab, die dringend erforderlich wären, nein eigentlich sind, um Jugendliche dabei zu unterstützen, die Folgen der Pandemie-Auswirkungen vor allem auf die psychische und soziale Gesundheit zu überwinden.

Die drei wesentlichen Themenbereiche der erforderlichen Maßnahmen sind: Psychische Gesundheit; Schule, Ausbildung und Beruf sowie Freizeit, Persönlichkeitsentfaltung und Lebensfreude.

Psychische Gesundheit

* Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche in psychosozialen Notlagen ausbauen – kostenlos, leistbar und ohne Stigma; zudem multiprofessionell und verschränkt
* Psychisches Mainstreaming: Psychische Gesundheit als Teil jeder politischen Entscheidung und Grundsatz jeder Verwaltung
* Psychische Gesundheit als Teil des Unterrichts und Hilfe für Schüler:innen dann, wenn sie Hilfe brauchen; Aufbau von Mental Health-Teams in Schulen (vgl. Großbritannien)
* Unterstützung von Kindern psychisch kranker Eltern
* Schaffung niederschwelliger Andockmöglichkeiten an diese Behandlungsangebote, um den Einstieg zu erleichtern. Z.B. Andockmöglichkeiten im Jugendzentrum

Schule, Ausbildung und Beruf

* Gesundheitspaket für Schulen: Ausbau von Schulsozialarbeit, Schulpsycholog:innen und Schulärzt:innen. Förderung von Sport- und Bewegung in Kindergärten und Schulen (Tägliche Turnstunde – übrigens eine jahrzehntelange Forderung, sogar schon mal politisch beschlossen). Diese Angebote für Schüler:innen sollen ausgebaut werden und gut vernetzt ineinandergreifen.
* Jugendlichen einen positiven Schulabschluss ermöglichen: Niederschwelliger Zugang zu 11. und 12. Schuljahr als Pflichtschuljahre eröffnet jungen Menschen eine positive berufliche Zukunft.
* Aufstockung der Schulplätze an Höheren Schulen zur Behebung des Mangels an Schulplätzen in Wien. Ziel: Zusätzlichen Druck auf Volksschulen wegen Schulplatzmangels verringern.
* Gratis Lernhilfe – Förderung 2.0 ausweiten auf Schüler:innen bis zur Matura.

Wiener Ausbildungsgarantie U25

* Kontinuierliche Evaluierung und Anpassung der neuen Ausbildungsgarantie U25
* Angebote zur Stärkung und Stabilisierung für junge Erwachsene, damit sie gut in den Arbeitsmarkt einsteigen können. Z.B. 10-monatige Einstiegsmodule zur Orientierung

Vordere Reihe (von links nach rechts): Jasmin Weinmüller, Damir Hofbauer, Jerome Usman, Keanu Bacco, Mayar Dawoud Hinten: Jeremy-James Janisch, Maria Strasser (PSD), Tanja Wehsely (Volkshilfe Wien), Manuela Smertnik (Verein Wr. Jugendzentren)
Vordere Reihe (von links nach rechts): Jasmin Weinmüller, Damir Hofbauer, Jerome Usman, Keanu Bacco, Mayar Dawoud
Hinten: Jeremy-James Janisch, Maria Strasser (PSD), Tanja Wehsely (Volkshilfe Wien), Manuela Smertnik (Verein Wr. Jugendzentren)

Freizeit, Persönlichkeitsentfaltung und Lebensfreude

* Beteiligung – jugendliche Stimmen nie wieder überhören
* Beteiligungsmöglichkeiten für junge Menschen bei der Planung des öffentlichen Raumes erweitern inkl. Verankerung im StadtEntwicklungsPlan 2030
* Umsetzung der Wiener Kinder- und Jugendstrategie unter Beteiligung von jungen Menschen
* Sicherstellung konsumfreier Räume und Orte, an denen junge Menschen ihre Freizeit verbringen können. Hier braucht es gute Rahmenbedingungen, die während der Pandemie die wichtigen Angebote der Offenen Jugendarbeit (indoor und outdoor) sicher und kontinuierlich ermöglichen.

Mobilität – sich frei bewegen, neue Orte kennenlernen

* Freifahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Österreich für unter 25-Jährige
* Kostenloses Interrail-Ticket für unter 25-Jährige
* Kostengünstige Urlaubsmöglichkeiten für junge Menschen und Familien. Z.B. Gutscheine für Jugendherbergen und Campingplätze in Österreich für unter 25-Jährige

Kultur, Freizeit, Musik, Sport – mit Freund:innen schöne Erlebnisse nachholen

* Freizeitpass für alle Jugendlichen mit Tickets für Kino, Theater, Konzerte, Clubs, Zoo, Wurstlprater, Freibäder/Hallenbäder, Eislaufplätze, Escape Rooms, Hochseilgarten, Bowling, Stand-up-Paddling, Jugendkultur-Workshops (Z.B. Graffiti, Videoschnitt oder Podcast-Produktion am Handy) etc.
* Aufsuchende, kostenfreie Workshops zu Tanz, Theater, Gesang und Sport an den Orten, wo sich Jugendliche aufhalten.
* Konsequente Umsetzung der Mehrfachnutzung von Schulsportflächen: Kostenlose Zugangsmöglichkeiten zu Sportangeboten und Sportfreiflächen für alle im Sozialraum. Mehrfachnutzung schafft mehr Bewegungs- und Spielräume für Kinder und Jugendliche!

Verein Wiener Jugendzentren