… waren die Basis für dieses außergewöhnliche, witzig bebilderte offene Buch rund um dieses – oft noch immer tabubehaftete – Thema.
„Kann ein Toter Spaß haben? Und wenn ja, womit?“ Das wollte die fünfjährige Elena wissen. Nun, ihre Fragen wurden nicht beantwortet – zumindest nicht in dem Buch, dessen Autorinnen sie die Frage geschickt hatte. „Hallo Tod, ich hab da mal ‘ne Frage“ ist aber ein außerordentliches Buch rund um das Thema Tod und Sterben, das noch immer oft unter dem Motto behandelt wird, „nicht darüber reden“ in der Angst, das könnte Unglück bringen. Die beiden spanischen Autorinnen Ellen Duthie und Anna Juan Cantavella haben drei Jahre daran gearbeitet.
Und wie!? Sie haben zunächst Schulen, Familien und Bibliotheken aus der ganzen Welt eingeladen, Kinder und Jugendliche (5 bis 15 Jahre) zu bitten, ihre Fragen rund um Tod zu stellen und an die Autorinnen zu senden. Aus den zwölf Ländern Argentinien, Brasilien, Deutschland, Ecuador, Finnland, Großbritannien, Italien, Kolumbien, Mexiko, Spanien, Türkei und USA kam dann eine Flut von Hunderten Fragen. 38 davon haben die beiden ausgewählt und in jeweils ein bis drei Seiten behandelt – mit Antworten, aber auch wiederum mit so mancher Frage, weil sich Vieles davon (noch?) nicht klären lässt.
Und viele der anderen Fragen sind – klein gedruckt – auf den sogenannten Vorsatzseiten – bevor ein Buch richtig beginnt bzw. nach dem Ende zu lesen, unter anderem jene mit dem dieser Beitrag begonnen wurde.
Auch wenn gerade rund um Halloween mit dem Zwischenreich zwischen Leben und Tod viel Spaß betreiben wird, ist der Tod von Angehörigen oder Freund:innen, aber auch von Haustieren traurig, kann in Verzweiflung stürzen. Das nehmen die Autorinnen genauso auch ernst, ebenso aber die vielen Fragen, die ihnen Kinder und Jugendliche geschickt haben und die sie einerseits sachlich und mit so manchen Anekdoten aus der Geschichte und allen möglichen Ecken und Enden der Welt erklären. So manches dreht sich, woher man wisse, wann wer wirklich tot ist. Oder ob Tiefschlaf mit Tod verwechselt werden könnte. Oder eben rund um den Umgang mit Tod und Toten. Dass in vielen Ländern Schwarz als Trauerfarbe gilt und in anderen Weiß…
Da darf natürlich das Beispiel Diá de los Muertos aus Mexiko nicht fehlen, wo gemeinsam mit dem Gedenken an die Verstorbenen zwischen 31. Oktober und 2. November gefeiert wird, die sozusagen als unsichtbare Gäste dabei sind. Über eine Volksgruppe auf der ostafrikanischen Insel Madagaskar berichten die Autorinnen, dass diese „ihre Toten etwa alle sieben Jahre ausgraben, um sich mit ihnen zusammen zum Essen hinzusetzen, zu tanzen und sie schön in neue Tücher einzukleiden, bevor sie sie für die nächsten Jahre wieder begraben“.
Übrigens schreiben Ellen Duthie und Anna Juan Cantavella in der vierseitigen Beschreibung des Arbeitsprozesses unter anderem, dass der Illustrator Andre Antinori von ihnen zuerst nur die ausgewählten 38 Fragen bekommen hat. „Deswegen kann man die Bilder auch als Antworten lesen, als eine ganz eigene Art und Weise, die Fragen zu beantworten“. Übrigens sind die Zeichnungen meist recht witzig, karikaturenhaft gemalt, nicht selten mit witzigen Skeletten, Vampiren, Kasperln und allerhand Tieren.
„Sich Fragen über den Tod zu stellen und gelegentlich in bisschen Angst zu haben, ist ganz normal… über den Tod zu sprechen, sollte uns allerdings keine Angst machen. Im Gegenteil! Nur so können wir anderen anvertrauen, was uns daran wirklich ängstigt“, schreiben die Autorinnen auf Seite 103 (Übersetzung aus dem Spanischen: Ilse Layer).
Text: Ellen Duthie, Anna Juan Cantavella
Übersetzung aus dem Spanischen: Ilse Layer
Illustration: Andrea Antinori
Fachkundige Beratung: Xavier Torres Jörges, Montse Collies Codina
Hallo Tod, ich hab da mal ‘ne Frage
130 Seiten
Ab 8 Jahren
Gabriel Verlag in der Thienemann-Esslinger Verlagsgruppe
15,50 €
Zu einer Lese- und Schauprobe geht es hier (Auf „Blick isn Buch“ klicken)
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