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Doppelseite aus "Der Wald heult"
Doppelseite aus "Der Wald heult"
23.01.2023

Kinder und Tiere – der Mix für eine neue Krimi-Serie

„Der Wald heult – ein Fall für Martha & Mischa“ spielt in einem kleinen Dorf und schildert die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Geschwister.

Kinder lieben Tiere. Meistens, oder sehr oft. Viele Kinder mögen auch Krimis, in denen Altersgenoss:innen die Fälle aufklären. Beides kombiniert ein Duo im Auftakt zu einer neuen Serie. Martha und Mischa sind Zwillinge und fast elf Jahre. Bevor sie zu ihrem ersten Detektiv-Abenteuer kommen – und das mehr als zufällig -, haben sie zunächst einmal eine Leidensgeschichte. Sie müssen ihre geliebte Großstadt-Umgebung verlassen, weil die Eltern beschlossen haben, aufs Land zu ziehen. Die Mutter ist Tierärztin und will eine eigene Praxis am besten inmitten der Natur. Der Vater ist Journalist – und offenbar einer, der Themen bearbeitet, die er auch ausschließlich aus dem Home-Office schreiben kann. Und er sorgt immer wieder für Aufregung, weil er ziemlich patschert ist, sich da und dort anhaut, einmal sogar einbandagiert werden muss wie eine Mumie, worauf ihn Mischa ab dann meist „Tut-latut-fatut“ nennt, „die erste Mumie, die neben Altägyptisch auch noch recht passabel Deutsch sprechen kann“.

Lange kein Trost

Obwohl die Eltern liebevoll und einfühlsam sind, haben sie den Kindern von ihrem Plan nicht so bald was erzählt. Das ist die erste – noch gar nicht als Krimi angelegte detektivische Aufgabe des Geschwisterduos. Sie merken, irgendwas ist im Busch. Bis sie die Eltern direkt ansprechen und fordern, ihnen zu sagen, was los ist. Die Zwangsübersiedlung können die ihren Kindern auch nicht damit schmackhaft machen, dass sie endlich jede und jeder ein eigenes Zimmer kriegen – in der Stadtwohnung müssen sie sich eines teilen. Auch die Handys, die sie nun im Dorf Krähfeld – mit „exakt sechsundzwanzig Menschen unter achtzehn Jahren“ – kriegen, obwohl Papa vorher immer dagegen war, können Martha und Mischa (noch) nicht trösten.

Klar, irgendwann wird sich das ändern – das ist schon von Anfang an zu erwarten. Auch wenn sie, als sie beginnen nicht mehr alles abscheulich zu finden, das den Eltern gegenüber noch gar nicht zugeben können. Bald finden die Zwillinge Anschluss bei einer, der vielleicht einzigen Gruppe von Kindern von „Krächzfeld“, wie sie die neue Heimat lange abschätzig nennen.

Wolfsgeheul

Schon in den ersten Nächten macht ihnen ein unheimliches Wolfsgeheul aus dem nahegelegenen Wald ein bisschen Angst. Mit den neuen Freund:innen trauen sie sich aber in Zelten im Garten ihres Hauses mit Tierärztinnen-Praxis zu übernachten und mit Taschenlampen den Wald abzusuchen.

Eines Tages machen sie sich gemeinsam mit ihrer Mutter und dem Opa eines der neuen Freunde, der auch Tierarzt ist – für die größeren, die Nutztiere (Kühe, Schweine usw.), während sich Leyla Aslan-Jeschek um die Haustiere kümmert – auf den Weg zu einem „Tierheim“. Ach nein, sie betreue nur drei Hunde von Freunden meint die Bewohnerin. Doch Mischa muss angeblich dringend aufs Klo und entdeckt ein Geheimnis…

Davon erzählt er – das vielleicht ein wenig nicht ganz schlüssig – weder Mutter noch dem anderen Tierarzt. Es ist der Beginn des gar nicht ungefährlichen Krimis, bei dem die Kinderschar hinter das Geheimnis des Wolfsgeheuls kommt und etliche Hunde rettet.

Zufall

Petra Hartlieb, Buchhändlerin und Autorin sowie Hubert Flattinger, früherer Journalist und davor unter anderem auch Tierpfleger, trafen zufällig aufeinander und begannen an dieser Geschichte zu „spinnen“, die der Auftakt für eine Serie sein soll. Abwechselnd erzählen sie – in dem Fall in 23 Kapiteln – die Geschichte jeweils aus der Sicht Marthas bzw. Mischas. Somit wird nicht nur die spannende Geschichte mit der sich schrittweise an die neue Umgebung gewöhnende Situation erzählt, sondern auch die – mitunter recht unterschiedliche Perspektive von Martha und Mischa und deren Blick auch aufeinander – geschildert.

Schwarz, weiß, grün

Ulrike Halvax zeichnete für beide Kinder Strichporträts, die schon am Beginn des jeweiligen Kapitels die Stimmung anzeigen – von fröhlich bis sehr angefressen. So manche der Text-Doppelseiten wird von Zeichnungen zur jeweiligen Situation – oder anderer handelnder Personen – aufgelockert. Neben schwarzen und grauen Strichen immer wieder auch mit grünen Flächen.

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Titelseite des Kinderkrimis
Titelseite des Kinderkrimis „Der Wald heult – Ein Fall für Martha & Mischa“
BUCH-INFOS

Text: Petra Hartlieb, Hubert Flattinger
Illustration: Ulrike Halvax
Der Wald heult – Ein Fall für Martha & Mischa
152 Seiten
Ab 8 Jahren
Leykam Verlag
18,50 €

Blick ins Buch hier