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Szenenfoto aus dem Kinofilm "Lou - Abenteuer auf Samtpfoten"
Szenenfoto aus dem Kinofilm "Lou - Abenteuer auf Samtpfoten"
01.08.2023

Berührender Tierfilm mit sehr jungem großem Schauspieltalent

„Lou – Abenteuer auf Samtpfoten“, ein Film über die Freundschaft eines Mädchens und einer Katze – und einiges mehr, läuft seit Kurzem in Kinos.

Ach wie süüüüüß – so viele kleine Kätzchen. Zu Beginn des Films ist noch nicht ganz klar, welches der Katzenbabys Lou (oder wie’s im französischen original heißt Rrou) sein wird. Naja, insofern schon, weil auf Plakaten und Ankündigungen immer neben einem sehr ausdrucksstarken jungen Mädchen auch eine gestreifte Katze zu sehen ist. Und deren Geschwisterchen sind alle einfärbig grau bis schwarz. Und die sind alle ungefähr die ersten sieben Minuten unter sich, schnell wachsen sie, gehen, springen, schleichen auf erste Abenteuer – unter anderem auf dem glatten schrägen Dach beim Ausflug durchs Fenster des Dachbodens.

Szenenfoto aus dem Kinofilm
Szenenfoto aus dem Kinofilm „Lou – Abenteuer auf Samtpfoten“

Katze – Kater

Bis dann für das kleine Kätzchen riesengroß erscheinende Menschenfüße und -beine auftauchen. Die im Film zehnjährige Clémence traut sich in diese Rumpelkammer, geht in die Hocke, ihr Gesicht wird sichtbar – und sozusagen Liebe auf den ersten Blick zwischen der nun hier übrig gebliebenen Streifenkatze und dem Menschenmädchen.

Die Katze wird zum Streitpunkt mit den Eltern, mehr mit der Mutter als dem Vater. Der übrigens mit vorgeblichem Kennerblick Lou für eine Katze hält. Was später die in einer Waldhütte nahe des Ferienhauses von Clémences Familie zurückgezogen lebende alte, griesgrämige Nachbarin Madeleine für lächerlich findet und erkennt, dass es sich um einen Kater handelt.

Nicht nur das Verhältnis zum Haustier der Tochter entzweit die Eltern, die haben schon längst ihre Liebe zueinander verloren. Der Aufenthalt im Ferienhaus ist ihr letzter gemeinsamer, die Trennung steht bevor, beide versichern der Tochter jedoch, für sie jederzeit da zu sein. Trost bietet dieser der kleine Kater.

Szenenfoto aus dem Kinofilm
Szenenfoto aus dem Kinofilm „Lou – Abenteuer auf Samtpfoten“

Überzeugende sehr junge Schauspielerin

Der allerdings – beim nächsten Aufenthalt im Ferienhaus, dem letzten, weil das Haus verkauft werden muss, ausbüchst und im Wald verschwindet. Wieso Lou überhaupt dort wochenlang überleben kann, obwohl er sich selbst vor Vögeln fürchtet, bleibt ein wenig schleierhaft.

Der Film beeindruckt einerseits durch die wunderbare junge Darstellerin Capucine Sainson-Fabresse, für die es bereits ihr dritter Film ist. Sie wirkt extrem natürlich, schafft dabei aber besonders berührende Momente, in denen sie Trauer – über den Trennung der Eltern, den abgehauten Kater und später als der wieder von Madeleine gefunden wird, dessen schwere Verletzung spielt. Und vor allem das Schwanken zwischen den Gefühlen, das erwachsen gewordene Kätzchen für sich behalten zu wollen oder Lou in die Freiheit zu entlassen – das gut in ihrem Gesicht ablesbar wird.

Szenenfoto aus dem Kinofilm
Szenenfoto aus dem Kinofilm „Lou – Abenteuer auf Samtpfoten“

Offenbar viel Geduld

Mindestens so beeindruckend sind die vielen Szenen, in denen Tiere fast unter sich sind (Regie: Guillaume Maidatchevsky; Drehbuch: Guillaume Maidatchevsky, Michaël Souhaité; Kamera: Dan Meyer). Da muss auch viel Geduld hinter der Kamera stecken, zu warten, bis die eine oder andere Katze sich so bewegt wie es gut zur Story passt oder der gewaltige, eher furchteinflößende nicht besonders liebe, aber gut zu Madeleine passende, riesige Hund von seinem Gesichtsausdruck traurig wirkt als Lou dem Tod nahe scheint. Das ist fast zu Tränen rührend.

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Lou – Abenteuer auf Samtpfoten

Frankreich; fast 1 ½ Stunden
Originaltitel: Mon chat et moi, la grande aventure de Rroû (Meine Katze und ich, das große Abenteuer von Rroû)

Regie: Guillaume Maidatchevsky
Drehbuch: Guillaume Maidatchevsky, Michaël Souhaité
Kamera: Dan Meyer
Musik: Julien Jaouen
Darsteller:innen:
Clémence: Capucine Sainson-Fabresse
Madeleine, Nachbarin in der Waldhütte: Corinne Masiero
Isa, Mutter von Clémence: Lucie Laurent
Fred, Vater von Clémence: Nicolas Umbdenstock
Freundin von Clémence: Juliette Gillis

Produktion: Jean-Pierre Bailly, Stéphane Millière
Schnitt: Jeanee Kef
Kostüme: Marie Credou
Maskenbild: Mathilde Dhordain*
Szenenbild: Bethany Ryan

Zu einer Komplett-Liste von Cast und Crew geht es hier

Läuft derzeit – Sommer 2023 – in Kinos

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