Interview mit dem Buben, der einen starken, kurzen Auftritt in „Die große Show“ von aktionstheater ensemble – derzeit im Werk X (Wien Meidling) hat. Sonntag, 16. Jänner 2022 gibt’s eine Zusatzvorstellung.
„Fridolin, der Weise spricht: Laute Furze stinken nicht …“ Lustvoll und selbstsicher spricht der 5-jährige Fridolin das seit Generationen bekannten gereimten Sprücherl über die hörbaren, geruchlosen Darmwinde und jene leisen, die dafür …
Der Bub hat großen Spaß an seinem großen Auftritt in „Die große Sow“ von aktionstheater ensemble – übrigens heute Sonntag gibt’s im Werk X in Wien-Meidling eine Zusatzvorstellung. Und sollte er eines Abends nicht wollen, dann wird ihn niemand drängen. Aber es gefällt ihm, im Rampenlicht zu stehen, sich zu produzieren – das fällt auch beim Interview mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … auf, das im Foyer des Theaterhauses für junges Publikum, im Dschungel Wien (MuseumsQuartier) stattfindet. „Auf der Bühne, das macht jedes Mal großen Spaß!“
„Das Gedicht hab ich einmal für ein Video aufgesagt“, schildert er dem Reporter, wie es überhaupt zu seinem Auftritt in dem Erwachsenen-Stück gekommen ist. „Die da hat das aufgenommen“, deutet er auf seine Mutter, Technikerin bei der Theatergruppe. Durch sie kennt Fridolin das ganze Ensemble und ist mit den Mitwirkenden sehr vertraut. Als der Regisseur das Video gesehen hat, fragte er, ob der 5-Jährige vielleicht live auftreten wolle. Was diesem sehr gefallen hat. „Ich sag oft Gedichte auf oder mach noch lieber Quatsch und Blödsinn für Videos.“ Die schickt seine Mutter dann den Großeltern in Vorarlberg. „Der Opa mag das sehr, er macht auch gern Blödsinn und sagt Queckiora zu mir“. Den letztgenannten, offenbar vom Großvater erfundenen Begriff übersetzt Fridolin für den fragenden Journalisten mit „Frechdachs. Ich sag dann zu ihm Ober-Queckiora.“
„Vor dem Auftritt bin ich schon manches Mal nervös“, verblüfft er, denn davon ist nicht einmal ein klitzekleiner Hauch zu spüren, wenn er auf der Bühne zwischen Michaela Bilgeri und dem Zauberer Raphael Macho das oben genannte Gedicht ins Mikrophon sagt.
„Der ist aber gar kein wirklicher Zauberer“, verrät Fridolin. „Der macht nur Tricks, das weiß ich, weil ich gesehen habe, wie er einmal vor einer zugesperrten Tür gestanden ist. Wenn er zaubern könnte, hätte er sie ja aufmachen können.“
Wie denn das lange Warten auf den dann doch kurzen Auftritt wäre, will Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … noch wissen. „Naja, das ist schon ein bisschen langweilig, aber meistens spiel ich Karten – UNO“, vertraut der 5-Jährige dem Reporter an, „entweder mit Du da (Myriam, die ihn ebenfalls ins Dschungel Café begleitet hat) oder mit dem Martin (Ojster, Dramaturg)“, denn „Die da“ muss ja ganz oben hinter den Zuschauer:innen die Technik auf der Bühne und im Saal steuern.
„Und ich schau von hinten gern auf der Bühne zu, wenn die Susanne der Michaela eine Flasche auf den Kopf hat. Die Flasche ist aus Zucker (womit’s nicht weh tut). Das ist so lustig.“
Zu Hause spiele er oft Puppentheater erzählt Fridolin, „immer eigene Geschichten mit Puppen aus Holzstäben, das sind Kochlöffel, auf denen Gesichter aufgemalt sind oder die auch Gewänder haben. Einmal hab ich gespielt, dass ein Löwe der Oma die Knödel klaut. Dann ist ein Dino, aber ein freundlicher, gekommen, der hat gefragt: „Hast du für mich auch noch einen Knödel?“ Und die Oma hat noch einen gehabt und ihm den gegeben und war zufrieden, weil er ihm geschmeckt hat.“