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Szenenfoto aus "Zunder" - beim Bewerb "Magma" im Februar 2024
Szenenfoto aus "Zunder"
05.09.2024

Mehr als eine Million besuchten den Dschungel Wien

Das Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier startet gegen Ende September in die 20. Saison; einige Produktionen wurden nun vorgestellt.

63 Produktionen – davon 25 Premieren, 32 Wiederaufnahmen und sechs Gastspiele – das bietet die neue Saison im Dschungel Wien, dem Theaterhaus für junges Publikum im MuseumsQuartier. Die neue ist auch eine Jubiläums-Saison, die 20. Und so wurden beim Mediengespräch am Mittwoch auch beeindruckende Gesamtzahlen dieser zwei Jahrzehnte vorgelegt: Mehr als eine Million Gesamtbesucher:innen (exakt: 1.053.345). Für sie gab es 13.558 Veranstaltungen. Seit der Eröffnung im Oktober 2004 gab es auf den Bühnen 1.034 Produktionen mit 9.692 Theatervorstellungen zu erleben.

Ein ausführliches – zweigeteiltes – Interview mit der Dramaturgin des Dschungel Wien, Marianne Artmann, die von schon in der Vorbereitungsphase der ersten Saison dabei war und durchgängig an diesem theaterhaus arbeitet(e), ist schon seit gestern online – Links hier gleich unten.

Die aktuelle künstlerische Leiterin, Anna Horn, die nach Stephan Rabl und Corinne Eckenstein nun in ihre zweite Spielzeit geht, verriet schon einige der neuen Produktionen – kurz werden sie hier in Form von Sujetfotos samt kurzen Texten vorgestellt.

Zuvor aber noch einige Details zu den knapp mehr als fünf Dutzend Produktionen der Saison 2024/ 25:  Mehr als die Hälfte, nämlich 34 Produktionen richten sich an Kinder bis 11 Jahre, 29 sind für Jugendliche und junge Erwachsene gedacht. Der Spielplan umfasst 10 Eigenproduktionen, 8 Koproduktionen, 39 Premieren und Wiederaufnahmen aus der freien Szene Wiens sowie 6 Gastspiele. Insgesamt verteilen sich die Produktionen auf 25 im Bereich Performance, 18 im Bereich Schauspiel, 15 im Tanz und 5 im Musiktheater. Damit stehen 346 Vorstellungen auf dem Spielplan.

Sujetfoto zu
Sujetfoto zu „Zunder“

Neue Stücke

Von einer der neuen Produktionen war zu Beginn dieses Jahres schon ein szenischer Einblick zu erleben: „Zunder“. Auf der Suche nach neuen Stücken hat der Dschungel Wien das vorige Format für Nachwuchskünstler:innen „Try Out!“ verändert. Es folgte „Magma“, „inspiriert von dem vulkanischen Begriff heißen schmelzenden Gesteins, das an die Oberfläche dringen kann und sich dort wieder verfestigt, beginnt die Entwicklung neuer Stücke nun schon früher. In Kooperation mit dem Drama Forum (Graz) werden Autor:innen, Schauspieler:innen, Performer:innen zu realen, analogen Treffen eingeladen. Dort bilden sich aufgrund der vorgebrachten Ideen und Konzepte Produktionsgruppen, die – unterstützt von Mentor:innen eben ¼-stündige Szenen jeweils künftig möglicher Stücke erarbeiten“, schrieb KiJuKU und präsentierte alle Kandidat:innen – Link weiter unten – jetzt aber zu „Zunder“ (ebenfalls aus dem Bericht – 12. Februar 2024) zitiert:

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Zunder“

Komische Bewegungen und Geräusche…

Da hängen zwei in senkrecht zu Art Kuschelsitzen baumelnden Hängematten. Zögernd kommt ein Dialog zustande – „wie war Mathe?“. Und irgendwie lassen die beiden Schauspieler:innen von Anfang an aber mitschwingen – es geht doch um mehr. Rika (Selina Rudlof) übernimmt den aktiveren Part, Tom (Marko Jovanović) ist der Verschlossenere, der sich in dem Tuch fast verkriecht. Langsam spricht Rika an, worum’s wirklich geht – um Videos, die sie anderntags am Handy angeschaut haben. Mit so „komischen Geräuschen und Bewegungen“… In „Zunder“ spielen die beiden – an der Schwelle zwischen Kind und Jugendlichen die Verwirrtheit an, die es auslöst wenn sie zum ersten Mal (online) Pornos sehen. Und dass sie eigentlich, obwohl Rikas Mama das sagt, damit mit niemandem wirklich darüber reden können. Und schaffen es, trotz der peinlichen und sprachlosen Momente, die sie miterleben lassen, so manche Passage mit Humor und Witz einzubauen. (Text: Rachel Müller; Regie: Manuel Horak; Bühne/Kostüme: Sophie Eidenberger; Requisite: Fabian Tobias Huster; 21. – 23. September 2024 und 22. bis 24. März 2025)

Sujetfoto zu
Sujetfoto zu „Who cares what you wear?“

Einige weitere neue Stücke

Zur Saison-Eröffnung (21. – 24. September 2024 sowie eine zweite Spielserie 13. bis 16. Februar 2025) wird nicht nur „Zunder“ zu erleben sein, sondern auch „Who cares what you wear?“ (Regie: Bianca Thomas, Zusammenarbeit mit der Austrian Fashion Association und Fashionclash / Maastricht, Niederlande). Eine von KiJuKu mehrfach angeregte Kooperation mit den Wiener Jugendzentren und deren wohl größten und jedenfalls kreativsten Nachwuchs-Modedesign-Bewerb für Kinder und Jugendliche (4 bis 21 Jahre; heuer zum 30. Mal) wurde leider nicht einmal ignoriert.

Sujetfoto zu
Sujetfoto zu „Rosa Riedl Schutzgespenst“

„Rosa Riedl, Schutzgespenst“ von Christine Nöstlinger wird von Armela Madreiter bearbeitet und als Weihnachtsproduktion die längste Spielserie haben (30. November bis 15. Dezember 2024)

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Sujetfoto zu „Die Prinzessin“

Zum 150. Geburtstag des Komponisten Arnold Schönberg lädt der Dschungel Wien gemeinsam mit Wien Modern zu „Die Prinzessin – Ein Schönbergmärchen“ ein, schon jungen Kindern diese Art von Musik kennenzulernen (7. – 17. November 2024)

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Sujetfoto zu „Erdmännchen“

„Erdmännchen“ von Theater Foxxfire! zeigt den Mikrokosmos unserer Gesellschaft mit ihren Hierarchien und Dynamiken. Wer sitzt neben wem in der Schule? Wer liked was? Möchte ich herausstechen oder reicht es mir, Mitläufer:in zu sein? Welches Erdmännchen bist du? (28. September bis 2. Oktober 2024).

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Sujetfoto zu „Hope“

„Hope – eine performative Installation mit Hoffnungs-Chor“ von schallundrauch agency ist eine museal-theatrale Installation über Hoffen und Bangen. Das Publikum kann bei den einzelnen Menschen und Stationen verweilen und zuhören. Unterbrochen wird dieser Museumsbetrieb durch performative Einlagen, Tanz und einen Hoffnungschor (11. bis 16. November 2024).

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Sujetfoto zu „Ottos Mops“

„Ottos Mops“ ist ein vom gleichnamigen Gedicht Ernst Jandls inspiriertes Musiktheater ab 3 Jahren von „Theater.Nuu“ (2. bis 6. November 2024).

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Sujetfoto zu „Schimmer“

„Schimmer“ heißt eine „immersive Tanzinstallation“ ab einem halben Jahr von Vrum Performing Arts Collective (27. November bis 1. Dezember 2024). Inspiriert von den Erfahrungen, die Kinder schon im Bauch der Mutter mit Licht und Bewegung machen, lädt es die allerjüngsten Zuschauer:innen ein, eine Welt der sanften Klänge und leuchtenden Farben zu entdecken.

Sujetfoto zu
Sujetfoto zu „Zug“

„Zug 2.0 – zwischen Erfurt und Wien“ nennt die Kooperation der bekannten „Ich bin O.K.“-Dance Company und Tanztheater Erfurt (Deutschland) ihre inklusive Produktion. Fotograf:innen aus Erfurt und Wien fingen Momente ihrer Lebensorte in Schwarz-Weiß ein. Entstanden ist ein Kaleidoskop aus Bildern der beiden Städte, das durch persönliche Erfahrungen der Tänzer:innen zum Leben erweckt wird (30. November bis 1. Dezember 2024)

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Sujetfoto zu „südpol.windstill“

Südpol.windstill von Armela Madreiter und Sand-Production ist Schauspiel (ab 9 Jahren): Ida kennt sich gut mit Polarforschung aus. Bei ihrer Mutter weiß man nie, in welcher Stimmung man sie vorfindet. Als Ida das Nachbarsmädchen Amrei kennenlernt, das seinerseits alles über Sterne weiß, stößt diese Begegnung Türen auf. Das Stück wurde mit dem KinderStückePreis der Mülheimer Theatertagen ausgezeichnet (6. bis 9. Dezember 2024).

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Special: Rund 70 Seiten Berichte von KiJuKU und vormals KiKu über Produktionen im Dschungel Wien

Allein in den rund 3 ½ Jahren Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… sind mehr als drei Dutzend Berichte über Stücke, Performances und Workshops erschienen. Davor im Kinder-KURIER ein Vielfaches. Leider ist online davon nur mehr wenig abrufbar. Was gefunden wurde, ist ebenso wie die Beiträge aus KiJuKU.at hier in diesem PDF-Flipbook durchzublättern – zu erreichen über den hier abgebildeten QR-Code:

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