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Szenenfoto aus dem netzbühnenstück "Malala - Mädchen mit Buch" des Linzer Landestheaters
Szenenfoto aus dem netzbühnenstück "Malala - Mädchen mit Buch" des Linzer Landestheaters
03.02.2022

Theaterstück über Friedensnobelpreisträgerin – samt Gedanken darum herum

„Malala – Mädchen mit Buch“ als ein Onlinestück der Netzbühne des Linzer Landestheaters

Was könnt ich schreiben? Ein Schriftsteller zerbricht sich den Kopf – und lässt uns dabei zuhören und -sehen, wie er grübelt, seinen Trick der spielerischen Ablenkung verrät. Friedrich Eidenberger spielt diesen Schriftsteller in Nick Woods Stück „Malala – Mädchen mit Buch“ (Übersetzung: Anja Tuckermann und Guntram Weber). Es ist eines der Netzbühnen-, also Online-Stücke für junges Publikum des Linzer Landestheaters.

Die Geschichte der jüngsten Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten Malala Yousafzai, die in ihrer Heimat Pakistan von Taliban lebensgefährlich angeschossen wurde, weil sie sich für das Recht auf Bildung für Mädchen eingesetzt hat, darf hier weitgehend vorausgesetzt werden.

Das Stück webt Teile dieser Geschichte, der Entwicklung Malalas, ihres Bildungshungers, ihres kämpferischen Engagements … ein. Aber es bietet viel mehr. Nicht nur wie der „Schriftsteller“ als Solofigur zu Malalas Geschichte kommt, sondern auch, wie er überlegt, ob er sie überhaupt aufschreiben kann, wüsste er doch viel zu wenig über Pakistan, das Swat-Tal, den Islam… Schritt für Schritt nähert er sich der Recherche an, legt Vorurteile offen und hinterfragt sie.

Und relativiert sozusagen westliche Überheblichkeit – mit konkreten Beispielen, auch wenn manche davon schon einige Zeit zurückliegen. Aber kaum wer weiß, dass vor knapp mehr als 120 Jahren in einer der britischen Parade-Unistädte, in Cambridge Frauen mit Steinen und Obst beworfen wurden, weil sie für Studentinnen gehalten worden waren. Bis Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts – als deine Großeltern jung waren – durften Frauen nicht ohne Erlaubnis ihrer Ehemänner einen Job annehmen.

Oder der Schriftsteller erst vor kurzem für ein Mädchen eine Experimentierausrüstung kaufen wollte – die gibt’s in der Mädchenabteilung nicht wurde ihm geantwortet. Ohne damit das gedacht tödliche Attentat auf Malala Yousafzai zu verharmlosen oder gar relativieren. Hin und wieder spricht der Schauspieler seine Zuschauer:innen mit denen er „nur“ online in Verbindung steht, direkt an …

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Szenenfoto aus dem netzbühnenstück

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Malala – Mädchen mit Buch

von Nick Wood
Übersetzung: Anja Tuckermann und Guntram Weber
ca. 1 Stunde, ab 13 Jahren

Inszenierung: Martin Philipp

Erzählender Schauspieler: Friedrich Eidenberger

Bühne und Kostüme: Olivia Kudlich
Dramaturgie: Christine Härter, Nele Neitzke

Wann & wo?

6. Februar 2022; 11 Uhr

netzbuehne ->malala