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Yasmin Navid in der Rolle der "unsichtbaren" Ziba
Yasmin Navid in der Rolle der "unsichtbaren" Ziba
25.01.2022

„Unsichtbar“ – eine besondere Rolle

Interviews mit den beiden jüngsten Mitwirkenden im Stück „Eine Tasche mit Ziba“, hier jenes mit Yasmin Navid (Ziba).

Rabia Alizada (22) spielt im Stück „Eine Tasche für Ziba“ das Mädchen Lalita, die flüchten muss. Für Yasmin Navid (20) entwickelte die Theatergruppe „Die Fremden“ gemeinsam die Rolle der für alle anderen im Stück – nicht aber natürlich fürs Publikum – „unsichtbaren“ helfenden, rettenden Freundin Ziba – mehr zum Stück siehe Link hier unten nach dem einleitenden Absatz. Die beiden gewährten nach einer nur kurzen Verschnaufpause nach der umjubelten Premiere Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … ein Doppelinterview.

Zunächst jenes mit Ziba-Darstellerin Yasmin Navid, jenes mit Rabia Ailzada, die Lalita spielt in einem eigenen Betrag (Link am Ende des Beitrages sowie auch eigene Story über das Stück selbst) – um zu langes runter-scrollen zu vermeiden.

Ist das, dass erste Mal, dass Sie in einem Theaterstück spielen oder haben Sie schon als ganz kleine Kinder gespielt bzw. war das immer ihr Traum?
Yasmin: In Österreich ist dieses Theaterstück mein erstes. Aber früher als ich 12 Jahre alt war, habe ich schon im Iran Theater gespielt.

Wo im Iran haen Sie gelebt?
Yasmin: In Teheran.

Als Sie mit 12 dort gespielt haben … War das in der Schule oder in einem Kultur-Institut oder einem Theater?
Yasmin: Na ja, wir sind nicht nur in der Schule aufgetreten, sondern auch in der ganzen Stadt.

Wie sind Sie zum Schauspiel gekommen? Wollten Sie das schon immer und mit 12 hatten Sie dann die Chance?
Yasmin: Ich wollte schon immer Schauspielerin werden, schon als Kind hatte ich diesen Traum.

Warum oder wie kam es dazu?
Yasmin: Das kann ich so genau nicht mehr sagen.

Hatten Sie Vorbilder, die Sie im Theater gesehen haben oder in Filmen?
Yasmin: Nein.

Echt?
Yasmin: (lacht) Echt!

Und mit 12 hat es begonnen, dass Sie wirklich gespielt haben?
Yasmin: Ja, genau.

Szenenfoto aus
Yasmin Navid als – hier tanzende – Ziba

Was waren das für Stücke? Waren das klassische fertige Stücke oder so wie hier Stücke, die gemeinsam erarbeitet wurden?
Yasmin: Es waren meistens Stücke, die auch gemeinsam erarbeitet worden sind. Nur waren wir dann nur zwei Leute. Ich hab die Hauptrolle gespielt. In dem Stück ging es um ein Kind, das aus schwierigen Verhältnissen kommt. Seiner Familie fehlt es an allem. Eine Freundin des Kindes hingegen kommt aus einer wohlhabenderen Familie. Meine Figur wollte schon immer ein Fahrrad, konnte es sich aber natürlich nicht leisten, da die Familie kein Geld hatte. Also hat meine Figur sich hin und wieder das Fahrrad der wohlhabenderen Freundin ausgeliehen. Dagegen waren aber viele in ihrem Umkreis. Es war ein dramatisches Stück.

Das Stück hat Ihnen so sehr gefallen, dass Sie dann immer weiter gespielt haben?
Yasmin: Ja, wir haben das Stück ein Jahr lang in der ganzen Stadt gespielt. Ausgang des Stückes war ein schulischer Wettbewerb. Das heißt, wir haben in mehreren Schulen gespielt, später auch außerhalb von Schulgebäuden.

Haben Sie dann danach auch wieder weitergespielt?
Yasmin: Nein, nur ein Jahr und dann nicht mehr …

Yasmin Navid und Rabia Alizada im Interview mit Fatima Kandil
Yasmin Navid und Rabia Alizada im Interview mit Fatima Kandil

Diese Rolle hier in „Eine Tasche mit Ziba“ haben Sie sich selbst ausgesucht oder hat jemand gesagt, du spielst die Ziba?
Yasmin: Ich habe schon vom ersten Tag an gesagt, dass ich eine spezielle Rolle haben möchte. Ich will keinen Menschen per se spielen… Ich wollte die Ziba spielen.

Das heißt, das Stück war schon fertig oder haben Sie es gemeinsam erarbeitet?
Yasmin: Nein, wir haben alles gemeinsam erarbeitet.

Aber es war klar, dass es eine unechte Figur geben wird?
Yasmin: Nein. Das war nicht vom Anfang an klar …

Das heißt, das kam, weil Sie gesagt haben: „Ich will eine spezielle Rolle spielen, die nicht wirklich ein Mensch ist“?
Yasmin: Genau. Wir gehen so vor: Wir wählen ein Thema aus. Dann spielen wir einfach drauf los und Frau Dagmar (Regisseurin) notiert und dann erst kommt sie auf eine Idee. Was könnte aus dieser Improvisation entstehen etc.

Wie kam die Idee, dass Sie mit dieser riesigen Tasche herumgehen?
Yasmin: Das alles war Frau Dagmars Idee.

… und Sie sind glücklich und zufrieden damit?
Yasmin: Auf jeden Fall! Ich habe ihr ja bereits am ersten Tag meine Wünsche/Vorstellungen mitgeteilt und sie hat diese mit einer speziellen Rolle wie Ziba in die Tat umgesetzt. Deshalb gefällt mir alles an der Umsetzung.

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