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Jugendzentrum Marco Polo
Jugendzentrum Marco Polo
26.06.2024

FloPsy – Pilotprojekt zu mental health in vier Jugendzentren

Jugendliche hatten die Idee, reichten sie bei der – ersten – Kinder- und Jugendmillion ein und sie ist jetzt in der Pilot-Verwirklichungsphase in Floridsdorf (21. Wiener Bezirk).

„Flopsy ist ein cooles Projekt, bei dem Jugendliche ihre Sorgen mit Psychologen teilen können und wichtige Informationen, zum Beispiel zum Thema Gewaltprävention, erhalten“, zitierte die Leiterin der Weiner Jugendzentren Manuela Smertnik den 18-jährigen Kemal bei einem Mediengespräch Mitte der letzten Schulwoche.

„Flopsy“ – steht als Wort für die Kombination von Floridsdorf und Psychologischer Unterstützung, speziell für Jugendliche – in vier Jugendzentren dieses Wiener Bezirks, des 21. Dass nun seit vier Monaten klinische Psycholog:innen niederschwellig als erste Ansprechpartner:innen in vier Einrichtungen des Vereins einmal wöchentlich drei, bzw. in einem sogar fünf Stunden und in einer zwei Mal pro Woche je drei Stunden einfach da sind, geht auf eine Initiative von Jugendlichen selbst zurück. Einige von ihnen hatten „Flopsy“ bei der ersten Kinder- und Jugendmillion eingereicht, hatten es damit in die engere Auswahl geschafft und bekamen beim Online-Voting genügend Stimmen für die Umsetzung als Pilotversuch. Und sie wurden bei der Umsetzung des Pilotprojektes mit einbezogen.
Übrigens am selben Tag als die ersten Erfahrungen dieses Projekts den Medien vorgestellt wurden, gab es die Bekanntgabe der zehn Projekte, die von der zweiten Kinder- und Jugendmillion finanziert werden – KiJuKU wird darüber demnächst berichten.

Mediengepräch zu FloPsy: (von links nach rechts) Markus Stradner (Medien und Öffentlichkeitsarbeit PSD), Georg Papai (Bezirksvorsteher von Floridsdorf), Ewald Lochner (PSD-Koordinator), Manuela Smertnik (Leiterin der Wiener Jugendzentren)
Mediengepräch zu FloPsy: (von links nach rechts) Markus Stradner (Medien und Öffentlichkeitsarbeit PSD), Georg Papai (Bezirksvorsteher von Floridsdorf), Ewald Lochner (PSD-Koordinator), Manuela Smertnik (Leiterin der Wiener Jugendzentren)

130 individuelle Gespräche

Seit Projektstart im Februar dieses Jahres konnten bereits etwa 100 Jugendliche in den teilnehmenden Jugendzentren dieses großen Wiener Bezirks am linken Donauufer – Club Nautilus in der Großfeldsiedlung, Jugendzentrum Strebersdorf, Jump – Jugendzentrum Marco Polo, sowie Jugendtreff MiHo (Mitterhofergasse) insgesamt 130 individuelle ausführlichere Gespräche bei den beiden klinischen Psycholog:innen führen. Am häufigsten wurden dabei Leistung(sdruck), Familie und psychische Gesundheit von Seiten der jungen Menschen in den Gesprächen thematisiert, fasste der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner bei dem genannten Gespräch zusammen, das im Jugendtreff MiHo stattfand.

Jugendzentrum Strebersdorf
Jugendzentrum Strebersdorf

Hemmschwelle abbauen, entlastende Gespräche

Er wies auch darauf hin, dass die intensiven Gespräche „nur“ ein Teil des Angebots waren/sind. Darüber hinaus waren die Psychologin bzw. der Psychologe einfach so anwesend, womit Jugendliche Hemmschwellen zu ihnen abbauen konnten. Außerdem wurde in kleineren und größeren Runden generell über das insbesondere seit der Pandemie verstärkte Thema psychische Gesundheit geredet. Eine Atmosphäre, die für so manche der Jugendlichen schon entlastend wirkte, ohne Einzelgespräche in Anspruch zu nehmen.

Das Budget beträgt insgesamt 100.000 Euro, die je zur Hälfte von der MA 13 (Bildung und Jugend) und dem PSD-Wien kommen.

Club Nautilus in der Großfeldsiedlung
Club Nautilus in der Großfeldsiedlung

Einfach für uns da

Die Juz-Chefin konnte weitere – ebenfalls anonymisierte – Jugendliche zu ihren Erfahrungen zitieren: „Find es voll gut, dass im Miho so ein bis zweimal in der Woche Psychologen kommen und Beratungen anbieten und uns unterstützen bei Problemen. Es ist für uns einfach, wenn sie herkommen und wir nicht irgendwo hingehen müssen. Sie sind einfach da für uns“, so Celin (16).

Die ebenfalls 16-jährige Nina ließ ausrichten: „Jeden Mittwoch kommt eine Psychologin von Flopsy ins Nautilus. Man kann über alles reden und für mich war das echt gut.“ Und Aisha sagte unmittelbar nach einem Gespräch: „Das war jetzt voll emotional!“

Der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai zeigt sich stolz darauf, dass der 21. Bezirk dieses Vorzeigeprojekt durchführt.

Jugendtreff MiHo (Mitterhofergasse)
Jugendtreff MiHo (Mitterhofergasse)

Wird weitergeführt – und ausgebaut

Auf Nachfrage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… sicherte der PSD-Vertreter einerseits zu, dass das Pilotprojekt, das bis Ende des Jahres begrenzt ist, danach bruchlos weitergehen werde. Natürlich würde aus den Erfahrungen gelernt werden und gegebenenfalls nehme man Veränderungen vor. Außerdem, so die Antwort auf die nächste Frage, werde diese Form des sehr niederschwelligen Angebots jedenfalls ausgeweitet. Ebenso werde es in absehbarer Zeit zwei weitere Ambulatorien für Kinder- und Jugendpsychiatrie geben, eines davon sicher in Floridsdorf.

Follow@KiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

FloPsy

Die Zeiten wo klinische Psycholog:innen in diesem Pilotprojekt anwesend und ansprechbar sind:

  • Club Nautilus Großfeldsiedlung (Mittwoch, 18 bis 21 Uhr)
  • Jugendzentrum Strebersdorf (Donnerstag, 14 bis 19 Uhr)
  • Jugendtreff MIHO (Mittwoch und am Freitag 18 bis 21 Uhr)
  • Jump Jugendzentrum Marco Polo (Donnerstag 18 bis 21Uhr)

jugendzentren.at