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Pflanzen-Labor-Station
Pflanzen-Labor-Station
05.10.2023

Viele verschiedene Wege führen in die Zukunft

Neue Mitmachausstellung im Zoom Kindermuseum im Wiener MuseumsQuartier baut spielerisch auf Nachhaltigkeit und Recycling.

Den großen gelben Schaumstoffwürfel mit den schwarzen Punkten durch den Raum geworfen. Welche Zahl wird angezeigt? Die gibt an, welche Tür geöffnet oder im unteren Bereich durchgekrochen wird. Dahinter verbergen sich sechs verschiedene Wege. Bei manchen gilt es, rauf zu klettern und runter zu rutschen, bei anderen Hindernisse weiter zu schieben usw. Und schon sind die Kinder danach im nächsten Bereich der neuen interaktiven Ausstellung des Zoom Kindermuseums im Wiener MuseumsQuartier. „Willkommen in der Zukunft“ heißt die und will den jungen Mitmach-Besucher:innen (6 bis 12 Jahre) vor allem Ängste vor der und Lust auf ihre weiteren Lebensjahrzehnte machen.

Würfel deinen Weg in die Zukunft

Die Sechs-Wege-Station entwickelte sich für die erste Klasse, die die neue Mitmach-Ausstellung besuchte, die 3 b der Albertus-Magnus-Volksschule (Wien-Währing) lange zu DEM Highlight. Kaum waren sie am Ende im nächsten Bereich, rannten sie zurück und suchten einen der anderen Wege. Ein Spielplatz zum Austoben. Und sie fanden mitunter  kreative Lösungen. Hatten die Ausstellungsmacher:innen bei einem der Wege gedacht, dass die Kinder das große Hindernis so lange weiterschieben, bis für sie der Weg frei ist, kletterten sie einfach drüber 😉

Vor dieser zum Bewegungsspielplatz gewordenen Türen-Station tauchen aber erst einmal alle ein in ein großes digitales Planetarium – eine Nachnutzung des für das Naturhistorische Museum gebauten Kuppelzeltes – das nach eineinhalb Stunden auch den Abschluss bildet. Also Bionaut:innen sitzen oder liegen sie auf dem Boden, schauen in den „Himmel“ und sehen den Planeten Erde von außen.

Re- und Upcycling

Zurück zum weiteren Weg. Nach den Sechs-Tür-Wegen landen alle in der sogenannten Blue City, gekennzeichnet durch ein riiiiesiges Monster oder Totem – je nach eigener Fantasie. Außerdem fallen Regale mit bekannten blauen Hosen auf. Die werden hier nach und nach recycelt. An einem halbrunden Tisch schneiden Kinder aus Blue-Jeans-Teilen Pflanzenblätter aus, lochen sie mit einer mechanischen Dreh-maschine. So können sie die Blätter auf einfache Weise miteinander verknüpfen. Nach und nach entstehen Girlanden, die diesen Ausstellungsteil im Laufe der Wochen und Monate in einen blauen Dschungel verwandeln werden.

Wunderland unbekannt

Wie im Kindermuseum immer sind die Stationen von Künstler:innen ausgedacht und konzipiert. Blue-City-Gestalterin Tina Handl verrät Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…: „Ich recherchiere noch, wie wir auch die Fuseln und kleinen weggeschnittenen Teilen aus dem Stoff weiter recyceln können, vielleicht lässt sich daraus Papier machen.“

Auf Stoff gedruckt ist übrigens „Wunderland unbekannt“, das Lyriker Michael Hammerschmid extra für die Ausstellung gedichtet hat – siehe Foto oben.

Kreislauf-Labor

Quer über der Blue-City, erreichbar über Stufen im rohen gelben Bauholz-Stil befindet sich eine Art Labor und Experimentier-Station. Pflänzchen sprießen, größere wachsen, manche sind stecken in den Öffnungen von Rohren, die wiederum mit einem Wasserbecken verbunden sind, in dem Fische schwimmen – ein Wasser- und Sauerstoff-Kreislauf. Hier wird auch Algenpulver zu Farben verrührt mit dem Kinder auf papiernen Teefiltern malen können, wo die Farben zer-rinnen.

Diese Experimentierstation hat etlichen der oben schon genannten Premierenklasse am Eröffnungsvormittag der neuen Ausstellung am besten gefallen. Spontan nennen Hailey und Anna „das Experimentieren mit den Pflanzenfarben in diesem Labor“ als Antwort auf die Frage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… was ihnen am besten gefallen habe. Als die beiden das am Ende bei den von oben kommenden Garderobenbehälter das dem Journalisten sagen, stimmen viele der umstehenden Mitschüler:innen ein.

2047: Reise-Missionen mit neuen Berufen

Andere fanden die Station im letzten Raum, in dem es auf Weltreise geht am besten. Hier wählen sie bei witzigen Ticketschaltern im Jahr 2047 Berufe wie Hitzebändiger*in, Polar- und Gletschereis-Macher*in, Artenvielfalt-Ranger*in, Quallen-Dompteur*in, Erste-Hilfe-Held*in, Virenspion*in, Dialogstifter*in oder Sattmacher*in… Ebenso wählen sie eine Weltgegend und auf geht’s ins vor allem „Hörabenteuer“ – aus den Hörern kommen Beschreibungen der genannten möglichen und weiterer Berufe. Diese Station fanden Olivia, die für ihre Reise lieber McGrey heißen wollte und Lucia, „aber nenn mich bitte Ava“ am besten.

„Die Umwelt schützen!“ – ist übrigens die von Feli und all ihren Mitschüler:innen genannte Antwort auf die KiJuKu-Frage, was für sie beim Wort/Thema Zukunft wichtig ist. Florentina und Franziska erzählen: „Wir haben in der vorigen Klasse mit einem eigenen Film bei einem Umweltpreis gewonnen. Zum Beispiel haben wir gefilmt, wie jemand das Wasser rinnen lässt, ein Kind kommt und den Wasserhahn abdreht. Oder in einer anderen Szene geht ein Kind zurück zum Turnsaal und dreht das Licht ab.“

Follow@kiJuKUheinz

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Willkommen in der Zukunft

Mitmach-Ausstellung im Zoom Kindermuseum (Wien)
6 bis 12 Jahre (1. bis 6. Schulstufe)

Kuratierung: Christian Ganzer
Mit Beiträgen von: Lisa Bauer, Dominikus Guggenberger, Evi Leuchtgelb, Mathias Müller, Michael Hammerschmid, Gregor Handl, Tina Handl, Jakob Krinzinger, Patrick Salutt, Perihan Seifried, Christian Seifried, Barbara Stieff – TEXTOUR, Michi Silbergasser, July Skone, Michael Strohmann, Gabriel Stöckle, Sophie Tromp, Time´s Up in Zusammenarbeit mit Astrid Benzer, Florian Kofler, Silke Müller und Florian Sedmak
Produktion: Johannes Franz-Figeac
Architektur: AKT
Grafik: Theresa Hattinger
Bauten: Deko Trend
Elektrik: Willi Gasser
Ausstellungstexte: Christian Smetana

Wann & wo?

Bis 25. Februar 2024
Dienstag bis Sonntag
Jeweils 1 ½ Stunden-Slots (10 tage im Voraus buchbar)
Schulen/ Institutionen (Gratis): 8.45; 10.45; 13.30 und 15.30 Uhr
Privatbesucher:innen (5 €): 15.30 Uhr; Samstag/Sonntag/Feiertag/Ferien/: 10; 12; 14.30 und 16.30 Uhr

1070, MuseumsQuartier, Hof 2
Telefon: 01 524 79 08
kindermuseum -> Zukunft