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Spiele-Akademiker:innen enthüllen jeweils die verkündeten Kategorie-Sieg-Spiele

„Aliens“ erobern Spielbretter…

Friedliche Aliens tummeln sich bei der Blumen-Ernte auf der Erde. Die Außerirdischen schätzen die Wiesen des blauen Planeten. „Gloomies“ (Filippo Landini; Verlag Ravensburger) heißt dieses Brettspiel, das von der Österreichischen Spieleakademie zum Spiel der Spiel auserwählt wurde. Am Wochenende stellten Vertreter:innen dieses „spielwütigen“ Vereins die Top-Spiele in sieben Kategorien (Kinder, Familie, Freunde, Experten, Karten, Trend sowie Hauptpreis) vor.

„Gloomies“ fand bei der Kommission den größten Anklang, „es macht Spaß und ist für nahezu alle Zielgruppen interessant“, so das Gesamturteil. In diesem Spiel „wollen Blumen-Liebhaber Mondlilien, Sonnendisteln oder Galaxie-Mohn ernten – doch zuerst müssen diese noch gepflanzt werden. In zwei Phasen gilt es, die wunderschönen bunten Holzblüten zu platzieren und somit zu pflanzen, ehe in der zweiten Spielphase Ernten am Programm steht. Dabei werden die bunten Blumen höchst anschaulich wieder vom Plan genommen – um andere Garten-Gloomies zu schmücken.“

Kinder-Spiel-Preis: Käpt’n Kuck

Beim Spiele-Hit Kinder „Käpt’n Kuck“ (Gerard Ribas; Verlag: Pegasus) stechen die Spieler:innen gemeinsam in See, um die Schatzinsel zu finden, deren Abbildung nur wenige Sekunden betrachtet werden darf. Wer hat sich Details wie Palmenhain, Äffchen oder Haifischflosse gut gemerkt? Mittels Karton-Fernrohr, in das Bild-Ausschnitte der Insel-Abbildung aus Karton eingelegt werden, gilt es nun festzustellen, ob die gesuchte oder eine andere Insel vor einem / einer liegt. Abwechselnd nehmen die Spielenden die Rolle des Ausgucks mit dem Fernrohr an, der das Gesehene möglichst gut zu beschreiben versucht, um so mit Hilfe der ganzen Besatzung richtige von Fake-Details zu unterscheiden. Werden jedoch Piraten im Fernrohr erblickt, heißt es „an die (originelle) Würfel-Kanone“, und auf ein gutes Ergebnis gehofft, um nicht erwischt zu werden.

Familien-Hit: Stufenpyramide im Dschungel

Im Spiele-Hit Familien Ziggurat (Matt Leacock und Rob Daviau; Verlag: Schmidt Spiele) dreht sich alles um das Entdecken und Erforschen einer dreidimensionalen Karton-Stufenpyramide in gleich mehreren Etappen. Vor Feuergeistern – so erzählt das sechs Kapitel umfassende Geschichtenbuch – sollen sich die Spieler:innen in Acht nehmen. Damit startet eine packende Hintergrundgeschichte, die nicht nur für immer neue Details und Wendungen, sondern auch Regelanpassungen, neue Herausforderungen und sogar Sticker für die „Charakterbögen“ der Mitspieler:innen sorgt. Immer gilt übrigens der spannende Grundsatz: Keiner wird zurückgelassen, gewonnen wird nur gemeinsam, wenn es alle schaffen!

Freund:innen: Aufpassen beim Schneiden

In der Kategorie Spiele für Freund:innen entschied sich die Spiele-Akadmie für „Cut it!“ (Elisabeth und Günter Burkhardt; Verlag: Game Factory) Jede Menge mit bunten Quadraten bedruckte Zettel sowie vier Scheren und Ergebnisbögen finden sich in der Schachtel. Und es geht, entsprechend dem Spiele-Titel, tatsächlich um Ausschneiden. Wie groß die späteren Puzzleteile werden, hängt ganz von den Spieler:innen ab, solange nicht mehr als zwei Schnitte erfolgen. Indirekt jedoch auch von den bunten Würfeln, deren Augenzahl die Wertigkeit der gleichfarbigen Quadrate am abgeschnittenen Zettel bestimmt. Je mehr, desto besser sollte man meinen, doch so simpel ist der Schneidespaß dann doch nicht: An Bedingungen geknüpfte Bonuspunkte und die Herausforderung, am Ende möglichst alle Teile wieder zusammenpuzzeln zu können, bieten viel Raum für Taktik und Strategie.

Expert:innen – wieder Außerirdische

Das für Fachleute ausgewählte beste Spiel des Jahres bezieht seinen Titel aus dem seit Jahrzehnten bekannte program: SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence / Suche nach außerirdischer Intelligenz). In diesem Spiel (Tomáš Holek; Verlag Heidelbaer / Czech Games Edition) mit drehbarem Karton-Sonnensystem gilt es Daten von ein bis zwei außerirdische Zivilisationen auf dem das Sonnensystem abbildenden Spielplan zu finden. Das verändert nicht nur die Regeln, sondern die Art, wie die Spieler:innen zu Punkten kommen. Der bewegliche Spielbrett-Mechanismus erlaubt viele Variation und damit eignet es sich gut, mehrmals zu spielen ohne langweilig zu werden.

Kartenspiel: Mittelalter

Das Kartenspiel „Castle Combo“ (Grégory Grard, Mathieu Roussel, Stéphane Escapa; Verlag: Kosmos) lässt die Mitspieler:innen abwechselnd Gefolgsleute anwerben. Schlossbewohner wie Nonnen, Mäzene oder seine Majestät der König oder Dorfbewohner wie Knappe, Bäckerin und Kanonier glänzen mit Eigenschaften, die möglichst gut harmonieren sollten, um am Ende der neun Runden die beste Combo zu bilden.

Trendspiel: Fliptown

Der Spiele-Hit Trend zeichnet Spiele aus, die einem im Trend liegenden Genre angehören bzw. die Themen behandeln, die aktuell bewegen. Die Haupttrends 2025 waren dabei aus Sicht der Jury „Roll & Write-artige Ankreuzspiele“, die auch den Spiele-Hit Trend stellen, kompakt-kleinformatigen „Pocket-Games“ sowie Spiele zum Thema „Natur und Umwelt“.

In „Fliptown“ (Steven Aramini, Naomi Ferral; Verlag: Strohmann Games), sind die Mitspieler:innen drauf und dran, ruhmreiche Westernhelden mit Legenden-Status zu werden und versuchen in der Wildnis, im Bergwerk oder auch in der Stadt beim Casino oder am Friedhof Ruhm und / oder Reichtum zu erlangen. Überfälle auf Viehherden, Postkutschen oder gar Eisenbahnen helfen ebenso am Weg zum Ruhm – ein wenig Glück in Form von Poker-Karten vorausgesetzt, die hier die sonst üblichen Würfel bei derartigen Spielen höchst stimmig ersetzen. Und am Ende jedes Durchgangs kommt es auch zum Showdown: Einerseits wenn’s um eine gute Hand beim Pokern geht, wo für etwas Gold auch Kartenwerte manipuliert werden dürfen, andererseits beim Sheriff, der mehr oder weniger gesuchte Outlaws vielleicht einkassiert – und die eine oder den anderen Spieler/in gegen eine Handvoll Dollar wieder frei lässt. Ein höchst atmosphärisches, im Western-Milieu angesiedelter Flip & Write Spiel.

Resumee

Ein Viertel Jahrhundert kürt die Österreichische Spieleakademie das Spiel-der-Spiele und präsentiert den Österreichischen Spielepreis mit mehreren Kategorien. Anlässlich dieses ¼-Jahrhunderts meinen die (Brett- und Karten-)Spiele-Fachleute: „Autoren, Redakteure und Verlagsleiter schaffen es immer wieder, mit neuen Ideen zu verblüffen. Zudem hat internationale Vernetzung und technischer Fortschritt in Bezug auf Produktion, Grafik und Entwicklung die Zahl der jährlich veröffentlichten Spiele von wenigen Dutzend Anfang der 1980er und einigen hundert um die Jahrtausendwende auf mittlerweile über zweitausend ansteigen lassen. Dabei wurden auch Spiel-Ideen, die vor 40-50 Jahren noch als unrealisierbar oder zu kompliziert für die Mehrheit eingestuft wurden, umgesetzt und auf den immer größer werdenden, zunehmend auf Nachhaltigkeit achtenden Markt gebracht. Keine schlechte Entwicklung und wir Konsumenten können aus dem Vollen schöpfen und die Auswahl genießen!

Summa summarum gilt: Das Spiele-Angebot ’25 überzeugt nicht nur in punkto Themen-Vielfalt, Zugänglichkeit und Design, sondern begeistert Jung und Alt mit anhaltendem, abwechslungsreichem Spielvergnügen auf qualitativ hohem Niveau, das nicht nur ohne Zusatzkosten auskommt, sondern insgesamt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet!“

kijuku_heinz

spielepreis.at

Großer Beliebtheit freuten sich auch analoge Spiele

Wiener Rathaus: Drei Tage Spielzentrale

Das Wiener Rathaus öffnet seine Tore und Säle seit gut zwei Jahrzehnten mehrmals im Jahr vor allem für Kinder und Jugendliche. Nachdem in der vorletzten Sommerferienwoche Kinder ihre eigene Stadt in der Volkshalle und im Arkadenhof bei „Rein ins Rathaus“ regierten, gehört dieses Wochenende den Spielerinnen und Spielern. In kürzeren Ferien gibt es u.a. das Ramba-Zamba-Spielfest (Winter) oder die Märchentage (Frühjahr) bei denen Kinder das Rathaus zu ihrem Spielplatz machen dürfen.

Zum 15. Mal steigt die Game City. Computer-, Konsolen-, Tablet-, Video- und Brettspiele können in Volkshalle, Festsaal und Nebenräumen getestet und / oder bewerbsmäßig gespielt werden. Und nicht nur nebenbei gibt es jede Menge an Infos rund um empfehlenswerte Spiele und mehr.

Cosplay

Nicht zuletzt tummeln sich Menschen in Kostümen – aus Computerspielen und Anime zwischen den Spielewelten. Samstagmittag wandern sogar Hunderte Cosplayer:innen in ihren meist liebevoll detailverliebten Kostümen – gemeinsam mit Vienna Comix bei ihrer Parade durch die Wiener Innenstadt und das MuseumsQuartier zum Rathaus. Anführen wird diese Parade Vanessa Radosztics alias Vanesh. Online wählte sie die Community zur Game-City-Bürgermeisterin. Im Kostüm von Zelda aus dem berühmten Spiel „The Legends of Zelda“ eröffnete sie gemeinsam mit Wiens Vizebürgermeister und Stadtrat für die Bereiche Kinder, Jugend, Bildung, Integration die Spielstadt im Rathaus, die seit einigen Jahren auch ein eigenes Ortsschild hat – mit dem Hinweis, dass die – im Vorjahr – 70.000 Besucher:innen somit die 7.größte Stadt Österreichs ergeben (Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt). „Es ist eine Ehre, diese Position als Verbindungsstück zwischen der Gaming und Cosplay-Community zu übernehmen und gemeinsam mit meinen Freund:innen hier auf der Game City eine großartige Zeit zu erleben. Ich bin jedes Jahr dabei, und nachdem ich letztes Jahr schon kandidiert habe, freue ich mich umso mehr, dass ich dieses Jahr die Wahl gewonnen habe!“, wird sie in der Aussendung von wienXtra zitiert.

Harry Potter und Super Mario-Neuheiten

Bei der Game City erwartet die Besucher:innen die Österreich-Premiere von Super Mario Party Jamboree, das am Nintendo-Stand vor der offiziellen Veröffentlichung gespielt werden kann. Warner Bros bringt das magische Hogwarts-Feeling mit Spielen rund um Harry Potter in die Rathaushallen. In der FM4 Indie-Area gibt es zudem spannende Nachwuchs-Games von heimischen Entwickler:innen zu entdecken. In der Volkshalle geht’s e-sportlich zu – es ist der Ort der Turniere in digitalen Spielen. Auf der Bühne im Arkadenhof finden ebenfalls eSports-Wettkämpfe statt.

Sehr beliebt: Analoge Spiele

Neben dem Ausprobieren oder gar wettkampfmäßigem Spielen bietet die wienXtra-Spielebox aber auch jede Menge Brett-, Karten- und Ratespiele an – wovon beim Lokalaugenschein von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… am ersten Vormittag, den vor allem Schulklassen nutzten, viel Gebrauch gemacht wurde. So saßen vier Jugendliche um einen Tisch – jede von ihnen hatte an einer Art Stirnband eine Karte befestigt, die sie vorher nicht sehen durfte. Über Fragen an andere muss jede erst draufkommen, was sie da trägt – und das reicht von einem Paradeiser (Tomate) bis zu einem Zug. Und sie hatten – nicht nur auf die Frage des Reporters – sondern offensichtlich nach ihren lächelnden bis lachenden, jedenfalls entspannten Gesichtern mindestens so viel Spaß wie bei Bewegungsspielen vor Monitoren oder beim Gaming mit Tastatur, Maus oder Controller.

Viele Infos

In den Gängen und kleineren Räumen des Rathauses warteten aber auch viele Info-Stände mit Wissenswertem zu Ernährung, Bewegung, mentaler Gesundheit oder auch Jobs und Ausbildungen. Suchtprävention – auch in Bezog auf digitale Medien durfte ebenso wenig fehlen wie Listen empfehlenswerter Spiele in verschiedenen Alterskategorien. Empfehlen statt verbieten ist das Motto der Bundesstelle für die Positivprädikatisierung von digitalen Spielen (BuPP.at) – und genau solche gab es auf den Tablets bzw. Computern oder Konsolen auch gleich zu testen. Gemeinsam ist vielen dieser Spiele: Förderung und Herausforderung eigener Kreativität – komponieren, Städte bauen.

Fachmesse und -diskussionen

Traditionell gehört zur Game City auch die internationale Fachtagung FROG (Future and Reality of Gaming). Das Thema der parallel laufenden Fachmesse lautet „Gaming the Apocalypse“. Diskutiert wird unter anderem darüber, welche Fähigkeiten man in Spielen lernen kann, um besser mit den Herausforderungen der Zukunft umzugehen oder ob Games als Bildungstool eingesetzt werden können, um über Krisen zu informieren.

Miteinander

„Im Mittelpunkt der Game City steht das Gemeinsame – miteinander zu reden, zuzuhören, Zeit zu verbringen und einfach Spaß und Freude zu teilen“, meinte wienXtra-Geschäftsführer Vučko Schüchner. „Gerade in Zeiten, in denen oft Trennendes betont wird, ist es umso wichtiger, das Verbindende zu stärken. Als Veranstalter der Game City legen wir großen Wert darauf, die Freude am gemeinsamen und verantwortungsvollen Spielen zu fördern. Dass die Stadt Wien dieses Event im Rathaus ermöglicht – und das alles bei freiem Eintritt – macht die Game City zu einem ganz besonderen Erlebnis.“

Kriegerisch?

Ein wenig befremdlich wirken dann allerdings doch viele Figuren mit martialischen Waffen oder auch das lustvolle Nachstellen von Szenen mit Schatten-Kriegern, war doch noch dazu am Freitag der Tag, an dem der Friedensnobelpreis vergeben wurde. Ohne allerdings in die falsche Kausalkette einzustimmen, Gewalt in Spielen würde Gewalt im wirklichen Leben auslösen, oft – richtig dosiert – hilft sie sogar, Aggressionen im Spiel abbauen zu können und nicht im echten Leben rauszulassen.

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Kevin Trau zwischen Brettspielen und Gaming-Computer - in einer Riesenrad-Gondel

Spielerischer Neustart für das Spielefest in Wien

„Ich wollte schon mit sechs Jahren Spiele-Erfinder werden“, beginnt Kevin Trau seine Leidenschaft zu schildern, die ihn dazu führte, dem jahrzehntelang traditionellen Spielefest im Austria Center Vienna neues Leben einzuhauchen. Es findet am 15. Und 16. Juni 2024 in dem bekannten riesigen Veranstaltungsort statt. Im Zentrum stehen wird gleich im Erdgeschoß die Spielothek, wo 2000 Spiele darauf warten, von den Besucher:innen ausgeborgt und auf 750 Tischen auf dieser und der darüberliegenden Ebene ausprobiert werden können. Eine Ebene darüber findet das eSports-Festival statt. Und vor dem Eingangsbereich des Austria Centers gibt’s ein Open Air Food Festival, wo fahrende Essens-Händler:innen Speisen – wie es heißt zu „familienfreundlichen und fairen Preisen“ anbieten.

Keine Erfindungen, dafür Events-Checker

Beim Mediengespräch – in einer Gondel des Riesenrads am Eingang des Wiener Praters – wurden unter anderem die Fakten bekannt gegeben. Der neue Veranstalter, der schon genannte Kevin Trau, wurde als nicht Erfinder, blieb aber seiner Leidenschaft treu. Die bekam er vor allem von seinen Großeltern, die immer mit ihm spielten, mit auf den Lebensweg. Später gesellten sich zu Brettspielen Gambeoy und Co. dazu. Er selbst machte eine Ausbildung zum Jugendarbeiter und betreibt seit Jahren die Gaming Lounge Area 52, eine Wochenend-Jugendeinrichtung mit Schwerpunkt Spielen – Brett, Karten und eSports ums Eck vom Floridsdorfer Hallenbad – wenige Gehminuten vom S-/U-Bahnknotenpunkt Floridsdorf entfernt.

Für ihn steht der gemeinsame Spaß am Spielen, das Miteinander im Vordergrund betont er mehrfach und seine Augen leuchten dabei in der Riesenrad-Gondel kaum weniger als würde er wirklich gerade spielen. Natürlich sind auch alle möglichen Vereine und Einrichtungen wie etwa die wienXtra-Spiele-Box mit an Bord beim neuen Spielefest, erwähnt Trau noch.

Martin Lenzenhofer mit seinem Spiel, mit dem Atzgersdorf entdeckt werden kann
Martin Lenzenhofer mit seinem Spiel, mit dem Atzgersdorf entdeckt werden kann

Junge Erfinder

Mit an Bord vom Waggon mit der Nummer 28 – auch wenn das bewegte Wahrzeichen nur 15 Wagen im Kreis führt – waren doch einige junge Spiele-Erfinder, die in der Enge, aber vor allem nach der Rund-Fahrt, am Boden mit doch mehr Platz ihre Kreationen den Medienleuten präsentierten.

Mit Martin Lenzenhofers „Unterwegs durch Atzgersdorf“ kann dieser seit 1954 zum 23. Wiener Bezirk gehörende Teil erkundet werden. Beim Würfelspiel kannst du auf Adressen landen, an denen es Parks, Schulen oder Unternehmen gibt – und dazugehörige Karten geben dir mehr Informationen dazu an. „Ich wohne schon lange in Atzgersdorf, spiele gern und hab mir gedacht, dann erfinde ich ein Spiel, in dem es um diesen Teil von Liesing geht. Er hat es im Eigenverlag (Red Caps – weil das sein Markenzeichen ist, das er allerdings beim Medientermin nicht aufhatte) herausgebracht. In den lokalen Buchhandlungen und Spielzeuggeschäften ist es erhältlich.

Raphael mit dem Prototyp-Spielfeld, das er gemeinsam mit Aaron und Thomas in Südtirol entwickelt hat
Raphael mit dem Prototyp-Spielfeld, das er gemeinsam mit Aaron und Thomas in Südtirol entwickelt hat

Prototyp

Raphael neben ihm zu ebener Erde unter dem Riesenrad hält eine graue Kartonschachtel in Händen. „Wir haben erst einen Prototyp“, beginnt er zu berichten. Gemeinsam mit Aaron und Thomas hat er sich – alle drei aus Südtirol (Nord-italien) – ein Strategie-Kampfspiel auf einer fiktiven Insel ausgedacht. „Unsere Idee dahinter: Ein Tech-Milliardär lässt seine Nachkommen um sein Erbe kämpfen. Zu Beginn ist das ganze Inselreich das Spielfeld und je länger das Spiel dauert, um so kleiner wird der Bereich, in dem sie einander bekämpfen.“

Holzpyramide mit Tierknochen-Spielsteinen

Simon Allmer hat zwei Kartenspiel-Kartons in Händen. „Futory ist eine Zusammensetzung aus Future und History, also Zukunft und Vergangenheit“, erklärt der Mehrfach-Erfinder. „Es ist ein intergalaktisches Deckbildungs-Kartenspiel. Du ziehst zum Beispiel aus der Zukunft eine Raumschiff-Karte und steckst sie in die Vergangenheit zu archaischen Kreaturen.“

Sein zweites Kartenspiel heißt „Elements“ und „funktioniert so ähnlich wie UNO nur mit anderen Symbolen (kreis, Drei-, Vier-, Sechs-Eck), aber es ist dynamischer, weil du mehr Karten ablegen kannst, und sonst sich noch mehr im Spielverlauf ändern kann.

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Als drittes packt Allmer eine hölzerne dreistufige Pyramide samt weißen und braunen Scheiben aus, die an solche aus dem bekannten Dame-Spiel erinnern. Im Prinzip ist es eine Art dreidimensionales Dame-Spiel – mit dem Ziel vier der eigenen sieben Spielsteine auf die oberste Fläche der Pyramide zu bringen. Die Spielsteine sind übrigens aus Tierknochen, womit das gesamte Spiel aus natürlichen Materialien gestaltet ist.

Susanne Trau
Susanne Trau

Brettspiele auf Social Media vorstellen

Von Beruf ist sie Gesundheits- und Krankenpflegerin, übt die erlernte Tätigkeit auch in einem Wiener Krankenhaus aus – derzeit Teilzeit, weil der Sohn erst zwei Jahre ist. Als Kind habe sie zwar oft mit den Eltern gespielt, aber später waren Spiele kein Thema mehr für sie. Bis – bis Susanne Trau mit 18 Jahren ihren späteren Ehemann Kevin (genau, da war doch was mit diesem Namen, siehe oben) kennengelernt hat. „Als er mich auf eine Wochenende mit Brettspielen eingeladen hat, war ich anfangs skeptisch“, erzählt sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… bei dem besagten Medien-Event im und rund um das Riesenrad. Aber dann habe sie nicht nur erlebt, wie er im Spiel aufgegangen ist, sondern begeisterte sich selber wieder dafür. Die gemeinsame Tochter ist 13. „Und wir machen gemeinsames Brettspielen immer zu einem richtigem Miteinander-Event mit Snacks und allem Drum und Dran. Das ist jedes Mal – und das sehr oft – eine kleine Familien-Party.“

Vor zwei Jahren kam Susanne Trau dann „auf die Idee, Brettspiele anders zu präsentieren“. Auf ihrem Instagram-Account – smartboardgaming – stellt sie kurz und knackig auf Englisch Spiele vor, wie sie funktionieren, wie lang sie dauern…

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Susanne Trau mit dem tragbaren Logo des neuen Spielefestes - auf ihrem Insta-Kanal
Susanne Trau mit dem tragbaren Logo des neuen Spielefestes – auf ihrem Insta-Kanal