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Doppelseite aus dem Bilderbuch "Solche Freunde"

„Gefährliche“ Tiere als Fantasie-Freunde

„Auf meine Freunde muss ich nicht lange warten. Wenn ich an sie denke, sind sie da. Und – sie sind meistens unsichtbar.“
Das sind die ersten der wenigen Sätze in dem brandneu erschienen Bilderbuch „Solche Freunde“. Ein sehr aufgeweckt und neugierig dreinschauendes junges Kind, das im gesamten Buch namen- und alterslos bleibt, aber von den Zeichnungen her noch gut zwei, drei Jahre braucht, bis es in die Schule gehen kann, spielt mit sehr fantasievollen Freundinnen und Freunden. Die meisten der Spielgefährt:innen sind irgendwie tierisch und würden in anderen Geschichten vielleicht als gefährlich, fruchteinflößend ja fast monströs auf der Bildfläche erscheinen. Wobei die Gesichter dieser „Monster“ Ungefährlichkeit signalisieren.

Die Erwachsenen in diesem Haushalt sind auf der ersten Doppelseite zwei nicht mehr ganz so jung wirkende Menschen – eine Frau und ein Mann, die jeweils an ihrem Computer bzw. Laptop konzentriert beschäftigt sind.

Doppelseite aus dem Bilderbuch
Doppelseite aus dem Bilderbuch „Solche Freunde“

„Wilde“ Tiere

Dieter Böge (Text) und Elsa Klever (Illustration) lassen dich – ob selber lesend oder vorgelesen bekommend und vor allem beim Betrachten der Bilder mit diesem Kind durch unterschiedlichste Welten reisen, sogar in die Tiefen des Meeres. Bunt und fröhlich, aufgeweckt und stets voller Lust auf neue Abenteuer – in einem laufen sogar die Bäume – bewegt sich die Hauptfigur, die sogar fliegen kann. Wolken werden zu einem Segelschiff, es bleibt aber auch eine Doppelseite lang Zeit, einfach auf einem Sofa herumzuknotzen…

Doppelseite aus dem Bilderbuch
Doppelseite aus dem Bilderbuch „Solche Freunde“

Erst seit rund 30 Jahren positiv gesehen

Jahrzentlang behaupteten Psycholog:innen, dass es ein Zeichen von Schwäche wäre, wenn Kinder sich Freund:innen ausdenken. Damit verunsicherten Fachleute Eltern und die wiederum versuchten, ihren Kindern diese Fantasie auszutreiben. Erst vor knapp 30 Jahren begann die Psychologie sich damit neutraler zu beschäftigen. Dabei kamen Expert:innen drauf, keine Spur von Störung oder Fehler, solche Kinder sind meist kreativer, fantasievoller. Nicht selten können sie damit auch Probleme, die sich aus Phasen großer, vielleicht auch verunsichernden Veränderungen ergeben (Übersiedlung, ein Geschwisterkind kündigt sich an…) spielerisch ver- und bearbeiten.

Recht rasch rund um diesen Sichtwechsel veröffentlichte Alan Ayckbourn, bekannter britischer Autor Dutzender komödiantischer Stücke zu ernsten Themen, viele für junges Publikum, sein Stück „Invisible Friends“ (Unsichtbare Freunde; 1989), das vielfach gespielt wurde, unter anderem in einer Version des Theaters der Jugend (Herbst 2008) in Wien (Theater im Zentrum).

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Titelseite des Bilderbuchs
Titelseite des Bilderbuchs „Solche Freunde“
Screenshot aus dem Video von Teil 1 des Konzerts von EsRap und Marino Formenti

So verletzlich und so kämpferisch

„Du hast Privilegien, ich hab Freunde dabei…“ ist mindestens so eine Hymne wie „OTK“ oder „Der Tschusch ist da!“ Das Duo Esra und Enes rappt seit eineinhalb Jahrzehnten kraftvoll und gibt Kraft – nicht zuletzt dem multikulturellem Wien. Die Rapper:innen haben aber immer wieder auch sanfte, leise Nummern. In der Woche vor der Nationalratswahl 2024 veröffentlichten sie eine neue Nummer, in der sie gestehen, nicht immer so stark zu sein: „Es tut so weh, anders zu sein“.

Im Rahmen eines Konzerts gemeinsam mit dem italienischen Pianisten Marino Formenti gaben sie die auf der Bühne des Wiener Volkstheaters zum ersten Mal zum Besten. Und dennoch war es letztlich ein ausgelassenes, Mut machendes Fest mit der neuen sanften vom Pianisten ins Mikro gehauchten ergänzenden Schluss-zeile: „Es ist so schön, anders zu sein!“

Das Konzert stand am Beginn der Reihe „Drei Tage für Österreich“, die am Wahltag selbst unter dem Motto „Bangen, wetten, hoffen“ zunächst im Café Liebig am Vormittag beginnen (ab 11 Uhr) und am Nachmittag mit einer „Wahlparty“ samt gemeinsam Hochrechnung schauen über di Bühne gehen werden, moderiert von Michael Ostrowski.

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volkstheater -> drei-tage-fuer-oesterreich

Doppelseite aus "Dilli kommt in die Schule"

Die Angst des jungen Krokodils vor dem ersten Schultag

Das neue Schuljahr wartet. Fast jedes Kind freut sich darauf. Hier in der Tierwelt dieses Bilderbuchs hat nur eines Angst davor. Dilli, die Hauptfigur, fürchtet, dass es keine Freunde finden könnte. Es ist ein junges Krokodil – und tatsächlich passiert am ersten Schultag genau das, was Dilli geahnt hatte: Tiere wie Hasen, Schafe oder eine Schnecke brechen in Panik aus, als sie das kleine Krokodilchen sehen. Ander, wie drei kleine Schweinchen verstecken sich zwar auch hinter der Lehrerin bzw. unter ihrem langen Rock, aber sie lachen Dilli aus, weil es noch gar nicht seine Reißzähne habe.

Weshalb dann die Angst? Das erschließt sich nicht.

Doppelseite aus
Doppelseite aus „Dilli kommt in die Schule“

Was bleibt, ist dass das junge Krokodil in „Dilli kommt in die Schule“ von Angélique Leone (Übersetzung aus dem Französischen: Alexander Potyka) samt bunter gezeichneter Bilder von Christine Davenier nicht nur ängstlich, sondern nun auch ur-traurig ist, sich zurückzieht.

Und natürlich bleibt’s nicht dabei, ein anderes Tier – welches sei hier nicht gespoilert – gesellt sich zu Dilli und … klar gibt’s ein glückliches Ende mit allen.

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Titelseite von
Titelseite von „Dilli kommt in die Schule“