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Besprechung zwischen Kulissenteilen

„Feuersalamander, wackle bitte mit dem Popo!“

„Feuersalamander, kannst du bitte, nach dem Runterrutschen, wenn du zum Teich gehst, ein bisschen mit dem Popo wackeln!“ So lautet eine Bitte der Regisseurin an eine der Figurenspieler:innen. Demnächst, genauer am Samstag, dem 3. Mai 2025, steht im Figurentheater Lilarum die Uraufführung von „Rehkitz Fleckchen“ auf dem Programm – bis fast Ende Mai, Details in der Info-Box.

Puppenspielerin, -bauerin, Regisseurin schrieb ihr erstes Stück

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr durfte am Tag vor dem 1. Mai bei einer Probe dabei sein. Das meiste sitzt schon, Kleinigkeiten in den Bewegungen der Figuren sowie der Objekte werden noch nachjustiert. Regisseurin Andrea Gergely ist dieses Mal auch die Verfasserin der Geschichte. Und das ist für sie, die seit fast 30 Jahren im Lilarum arbeitet, oft als Puppenspielerin und -bauerin, aber immer wieder auch schon als Regisseurin von Wiederaufnahmen, eine Premiere. Mehr zum Stück und seiner Entstehung in einem eigenen Beitrag – am Ende verlinkt -; hier geht’s darum ein bisschen die proben-Atmosphäre einzufangen und wiederzugeben.

Text und Musik per Tastendruck

Die Regisseurin sitzt vor dem Laptop, von dem aus sie die voraufgenommenen Texte (Anna Böck, Noemi Fischer, Sven Kaschte, Mathia*s Lenz und Alice Schneider) und die Musik (Komposition: Christoph Dienz; Musiker*nnen: Alexandra Dienz, Christof Dienz, Vinzent Dienz, Walter Seebacher) per Tastendruck startet und entsprechend stoppt, wenn nötig. Parallel dazu arbeiten Florian Scholz und Paul Kossatz (künstlerischer Leiter des Lilarum) daran, noch erforderliche Änderungen bei Lichtstimmungen einzuprogrammieren.

Regisseurin vor der Bühne
Regisseurin vor der Bühne

Grazie ausstrahlen!

Beim Proben-Lokalaugenschein geht’s nicht nur um den Popo-Wackler des eitlen Feuersalamanders, auf den das Rehkitz Fleckchen trifft, sondern auch darum, wie nah soll die Hauptfigur an diesen Schwanzlurch heranrücken. Später werden noch Feinheiten ausgebügelt, so soll die Reh-Mutter beim Wiedersehen, wenn ihre Tochter nur so hektisch rumhüpft und drauflos sprudelt, wen aller sie getroffen hat, „eher ein bisschen ruhiger stehen, so dass du deine Grazie ausstrahlen kannst“.

Zwischen Baum„wurzeln“

Bevor’s in eine Probenpause geht, darf KiJuKU.at die Regisseurin hinter die Bühne begleiten. Hier bespricht sie mit den Figurenspieler:innen Paula Belická, Carlos Delgado-Betancourt, Silence Conrad, Julia Reichmayr und Evgenia Stavropoulou-Traska zwischen den Gestellen für die hohen Bäume noch das eine oder andere Detail, versucht selbst auszuprobieren, wie das Schneckenkriechen vom Rand der Bühne her vielleicht besser in Szene gesetzt werden könnte. Kontert schlagfertig Silence Conrads „ich bin der ersten Brokkoli“ mit „es gibt überhaupt nur einen Brokkoli“, was zur Gegenrede führt: „Aber ich meinte das andere Grünzeug“.

Regisseurin, Autorin und Puppenbauerin beim Nach-Filzen
Regisseurin, Autorin und Puppenbauerin beim Nach-Filzen

Nachfilzen

Und währen die Spieler:innen pausieren, erzählt Andrea Gergely, dass ein Rehkitz, das sich am Bein verletzte und von einer alten Frau gepflegt worden ist und dann wieder weiterlaufen kann eine Geschichte ist, „die mir meine Oma in Budapest immer vorgelesen und erzählt hat, als ich ein kleines Kind war. An die hab ich mich erinnert und davon ausgehend hab ich mir dieses Stück ausgedacht und geschrieben.“ Und während sie das dem Journalisten anvertraut, sticht sie mit einer speziellen Nadel immer wieder in Abschnitte eines der gefilzten Bäume. „Es muss immer wieder nachgefilzt werden, weil sich die Wolle mitunter ein wenig löst, wenn die Figuren oder die Spielerinnen und Spieler daran vorbei und ankommen müssen.“

Bühne von externer Künstlerin

Yoko Halbwidl von der Akademie der Bildenden Künste hat einen Entwurf und ein Modell für das Bühnenbild geschaffen, Hanna Masznyik und Márton Vajda haben sie gebaut „und wir alle haben für die Bäume gefilzt“, die Puppen hat die Autorin und Regisseurin geschaffen. Das was Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… schon sehen und hören durfte, verspricht jedenfalls eine spannende, berührende, abwechslungsreiche ¾ Stunde – immer wieder mit witzigen Momenten – zu werden.

kijuku_heinz

Worum dreht sich’s in dem Stück – hier unten

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Rehkitz und Feuersalamander

Rehlein und „Feuermalasander“ ;)

Das, zu diesem Zeitpunkt noch namenlose Rehkitz stolpert nächtens über die Wurzel eines Baumes und verletzt sich schwer an einem seiner Beine. Die Mutter ist unterwegs um Futter zu besorgen, das junge Rehlein kann nicht mehr weiter, weint bitterlich. Und wird von einer älteren Frau gefunden, in ihr Haus im Wald geschleppt und Wundversorgt.

Namensgebung

In dem urigen Haus mit großem Kamin – übrigens ein um die Längsachse gedrehter Baum – wohnt auch noch Katze Tzili und rundum flattern Hühner und kräht ein Hahn. Weil das Reh einen großen weißen Flecken auf dem Hals hat, nennt Anna, so die Frau, das Kitz „Fleckchen“.

Viele Begegnungen

Wieder gesundet, macht sich das junge Reh nun auf die Suche nach der Mutter – und trifft unterwegs Grashüpfer, Wildschweinkinder und deren Mama, eine Eule mit kleinen handymastartigen Antennen, einen hektischen, geschäftigen Igel – „hab keine Zeit!“ und einen Feuersalamander oder wie Fleckchen der Mutter beim Weidersehen aufgeregt erzählt Feuermalasander…

Somit liefert „Rehkitz Fleckchen“ wie jedes Stück im Figurentheater Lilarum nicht nur eine berührende, spannende, abwechslungsreiche Geschichte, sondern sehr viel zu sehen und staunen – in dem Fall so manche Tiere – und unterschiedliche Arten der Begegnung sowie nicht zuletzt sehr fantasievolle Bäume.

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Reportage vom Probenbesuch von KiJuKU.at bei „Rehkitz Fleckchen“

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Doppelseite aus dem Bilderbuch "Ida und der Zauberspiegel"

Pfeif auf die Spiegelbilder!

Ida ist ein Igel – und wird auf der ersten Doppelseite dieses Bilderbuchs von ihrer besten Freundin Pippa, einem Eichhörnchen, aus dem Winterschlaf geweckt. Und schon fragt Ida auf der nächsten Seite, um welchen Spiegel es sich handelt – von einem solche war vorher aber noch gar nicht die Rede. Außer im Titel des Bilderbuchs „Ida und der Zauberspiegel“.

Jedenfalls pilgern alle Tiere zu diesem Zauberding – einfach einem kleinen See der sich aus dem in der Sonne dahingeschmolzenen Schnee gebildet hat. Alle betrachten ihre Spiegelbilder. Manche stolz, andere sind mit dem, was sie da zu sehen kriegen äußerst unzufrieden.

Ihnen hilft Ida – nicht durch nette Worte, sondern einfach, indem sie sich in den Teich fallen lässt, schwimmt, Wellen erzeugt und die anderen zum Nach- und Mitmachen animiert. Pfeif auf die Spiegelbilder, lass uns Spaß beim Plantschen, Schwimmen und Spielen haben!

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Titelseite des Bilderbuchs
Titelseite des Bilderbuchs „Ida und der Zauberspiegel“