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Statt einer Montage von Fotos der drei hier vorgestellten Junior Companies eine KI-generierte Illustration; der Propmt dazu: Schüler:innen gründen Unternehmen, stellen Essig-Honig (Oxymel) her, gestalten individuelle T-Shirts und bauen kleine Glasgärten

Gesunde süß-saure Säfte aus gerettetem Honig, Zimmer-Glas„häuser“ und MEGA-T-Shirts

Honig und Essig? Klingt aufs erste, naja, nicht gerade verlockend. Doch es ist ein Jahrtausendealtes erprobtes, vor rund 2500 Jahren auch schriftlich verbürgtes Hausmittel, genannt Oxymel (meist im Verhältnis 3 bis 4 zu 1)– der zweite Wortteil ist für Honig bekannt und oxy – ebenfalls aus dem Altgriechischen – steht für sauer.

Gut, das wäre somit nichts Neues. Aber die „vitalOxy“-Jungunternehmer:innen aus der HBLA in Salzburg-Ursprung bauten nicht nur auf dem Wissen Theresa Mühlbachers auf, die von ihrem Vater, einem Imker, viel über Bienen und Honig einbrachte, sondern konnte es auch mit der von Iris Mackingers mütterlicher Kräuter-Expertise vermengen. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Die beiden Genannten sowie Tristan Scheibenbauer, Maximilian Scheikl und Nico Kräutner vertraten als Quintett das gemeinsam mit vier weiteren Jugendlichen betriebene Unternehmen VitalOxy. Die Jungunternehmer:innen suchten Rezepturen mit gesundheitsfördernden Wirkungen für verschiedene Anlässe und gaben ihnen selbsterklärende Namen: Immun, Kraft, Darm, Kater und soll in besagten Fällen helfen. Der fünfte süß-saure dickliche Saft, den sie nach Wien mitgebracht haben namens „Küche“ könnte als Marinade oder beim Kochen Verwendung finden. 13 Sorten hatten sie im Laufe der Produktion gemixt.

Upcycling für „Zement“honig

Was aber ganz besonders an VitalOxy ist: „Wir verwenden den sogenannten Zementhonig, ja, der heißt wirklich so“, versichern die Jugendlichen dem zweifelnd dreinschauenden Journalisten. „Naja, der Fachbegriff ist Melezitose-Honig, der ist so fest, dass ihn Imker:innen kaum aus der Wabe kriegen, weshalb er meistens weggeschmissen wird. Man könnte die Wabe samt dem festen Honig kochen, aber dann verliert der Honig seine Nährstoffe. Wir haben uns gedacht, wir probieren’s einfach aus, diesen harten Honig mit Essig zu vermischen und schonend zu erhitzen. Das ist ein eigenes Verfahren, das wir entwickelt haben

Glashäuser to go /stay

Wem die sogenannten grünen Daumen fehlen und bei der oder dem Pflanzen in der Wohnung somit regelmäßig eingehen oder nicht richtig blühen und gedeihen, für den dachten sich Schüler:innen der HTL Anichstraße (Innsbruck, Tirol) etwas aus, und machten es zu ihrer Geschäftsidee. Nein, sie schicken keine Gärtner:innen in diverse Wohnungen oder WG-Zimmer, sondern konzipierten relativ kleine und doch beachtliche, noch dazu dekorative Glashäuser. Diese Mini-Gärten im geschlossenen Glas, womit das Wasser in diesem kleinen geschlossenen Ökosystem im Kreislauf bleibt, lassen sich auch via Handy-App pflegen – der spezifisch fachliche Part der HTL’er:innen Silvana Schennet, Christian Baumann, Andreas Achrainer, Benjamin André und Hannes Egger, die die Hardware entwarfen und das Gehäuse dazu 3D-druckten und die Software programmierten für die unterschiedlichen EcoSphere-Produkte ihres Unternehmens „Grow Green“.

MEGA-T-Shirts

Wähl deinen eigenen Spruch und mach (d)ein T-Shirt zu einem einzigartigen. Nicht schon vorgedruckte Kleidungsstücke aus dem Geschäft, sondern individuell designt – das ist die Geschäftsidee der Junior-Company „Print it“ aus der Handelsakademie und -schule im Vorarlberger Bludenz. Wem keine passende Idee kommt, für den halten Shaden Khalil, Enkhlen Buyansargal, Eva Fuchs, Maxima Lorenzin und Isabel Bruggmüller, die ihr und ihrer Kolleg:innen Schüler:innen-Unternehmen aus der 2. Klasse BHAK/BHASch beim Bundesfinale der Junior Companies in Wien vertraten, auch schon einiges bereit – Highlight: MEGA – Make Empathy Great Again.

Ihre Firma ist Teil des Unterrichtes im Pflichtfach Projektmanagement mit zwei Wochenstunden. Für ihr Leiberl-Bedruck-Business haben sie sich auch einen Werbespruch ausgedacht: „Your style – our mission“.

kijuku_heinz

vitaloxy.at

growgreen

instagram -> print.it.jc

Zum Bericht über die Top-3 Junior Companies des Schuljahres 2024/25 geht es hier unten

Teil 2, drei weitere Bundesländer-Sieger:innen (alphabetisch nach Anfangsbuchstaben der Bundesländer), hier unten

Details zum glänzenden Schmuck aus Besteckteilen

Alles Apfel, Gabel-Ringe und jugendliche Likör-Produzenten

Im ersten Teil der Berichte über jene Unternehmen, die Jugendliche für ein Schuljahr gründen, und in ihren Bundesländern gewonnen haben, wurden hier auf Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… jene drei Junior Companies vorgestellt, die von der Jury auf die ersten drei Plätze gewählt wurden. Hier beginnt nun die Präsentation der anderen Landes-Sieger:innen – in alphabetischer Reihenfolge der Bundesländer; die Top 3 kamen aus der Steiermark, aus Wien sowie Kärnten; hier nun die nächsten drei von Schüler:innen gegründeten Unternehmen.

„Apfelrausch“

Wie schon bei den Erstplatzierten sowie in vielen anderen unternehmerischen Projekten – auch bei Jugend Innovativ in der Kategorie Entrepreneurship – setzt das Schüler:innen-Unternehmen aus dem Burgenland auf regional und nachhaltig. Laurin Breuer, Emma Pober, Lorena Balaj, Valerie Pfister und Finn Poller vertraten die Junior Company „Apfelrausch“ im Bundesfinale.

Auch wenn das Wort Rausch im Titel der Firma steckt, diese Jugendlichen produzieren aus Äpfel kein alkoholisches Getränk, selbst der Apfel-Ingwer-Shot kommt ohne Alk aus 😉 Des weiteren „haben wir Saft, Marmelade, Mus – entweder mit Zimt oder mit Chili und Rosmarin – im Angebot. Saisonal hatten wir auch Bratapfelmarmelade.“ Auf Äpfel als Basis für ihr Unternehmen „sind wir gekommen, weil bei uns in der Nähe Kukmirn ist, das auch Apfeldorf genannt wird“, berichten die Schüler:innen aus der Güssinger Höheren Bundeslehranstalt und Fachschule, die sich den Namen ecole gegeben hat. Das französische Wort für Schule würde durchaus für die Abkürzung verschiedener Begriffe stehen, meinen die Jugendlichen, wüssten es aber im Moment nicht – kein Wunder, es ist selbst auf der schuleigenen Homepage nirgends zu finden 😉

Sie verarbeiten nicht nur die Äpfel mit besonders kurzen Lieferwegen, sondern „wir haben auch darauf geschaut, dass wir umweltfreundliche und wiederverwendbare Verpackungen für unsere Produkte organisieren“.

Löffel werden Ringe

„Wir machen aus Gabeln und Löffeln Schmuck, vor allem Ringe, aber auch Anhänger für Halsketten und haben sogar das Verfahren dazu selber entwickelt“, verkünden Sebastian Rogl, Lukas Hörth, Christina Valenta, Alexander Veit, Lukas Ondrusek aus der HTL St. Pölten und weisen einerseits auf ihre Schmuckkollektion und eine noch nicht verarbeitete exquisite, glänzende, reich verzierte Kuchengabel hin und zeigen andererseits Bilder von den Verarbeitungsschritten.
„SilverWear Jewellery“ haben die genannten fünf Jugendlichen und zwei weitere Schülerinnen hergestellt – bisher 65 Stück. Auch wenn es vielleicht nicht leicht ist, sich von so durchaus alten Erbstücken zu trennen, meint einer der Jugendlichen, „aber sonst würden sie ja vielleicht nur in einer Lade vergammeln“; jedes Stück kostet 24 €

Bratapfel-Likör und andere ungewöhliche Alk-Sorten

Simon Franz Freilinger, Severin Anton Kickinger, Alois Hajek und Hons Ortner stehen vor und hinter einer rustikalen Verkaufshütte, mit kurzer Lederhose und ebenso trachtig wirkenden Hemden halten sie Flaschen in die Kamera oder weisen auf solche hin. Nach dem Rezept einer der Omas haben die erstgenannten drei Schüler (der vierte hilft „nur“ hier mit) der HTL Braunau (Oberösterreich) sechs verschiedene Liköre hergestellt.

„Eine Schnapsidee“ nennen die drei, die ihren Junior-Firmennamen AAF aus den Anfangsbuchstaben ihrer jeweiligen zweiten Vornamen gemixt haben, zu Beginn der Story auf ihrer Website ihr Unternehmen wortspielerisch.

Schnäpse und Liköre gibt es hektoliterweise, „aber wir wollten etwas Hochwertiges und das aber nachhaltig und umweltschonend herstellen“, so die Innviertler. „Unsere Zutaten sind aus biologischem Anbau, unsere Produktion umweltschonend, den Korn müssen wir allerdings zukaufen.“ Und manches ist auch ausgefallen, wo gibt es sonst Bratapfel-, Eiszuckerl- oder Rotwein-Chilli-Likör?

Ob auch wirklich schon alle, die am Schulball eifrig eine der sechs Sorten tranken, dies eigentlich schon durften (ab 18 Jahren)?

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Wird fortgesetzt – die drei weiteren Finalist:innen werden in einem dritten Teil vorgestellt.

apfelrausch

silverwear-jewellery.at

aaf.schnaps-likoere

Zu dem Bericht über die Top-3 Junior Companies des Schuljahres 2024/25 geht es hier unten

Teil 3, die letzten drei Bundesländer-Sieger:innen (alphabetisch nach Anfangsbuchstaben der Bundesländer), hier unten

Junior-Company-Bundesfinale in der Zentrale der WKO (Wirtschaftskammer Österreich) – Juror:innen besuchen die Stände und stellen Nachfragen zu Konzepten und Wirtschaftsdaten…

Jüngste Unternehmer:innen setzen vielfach auf Nachhaltigkeit

Ob Jugend Innovativ, Merkur oder auch der Bewerb der Junior Companies und sicher noch viele andere Gelegenheiten, die noch weniger an die Öffentlichkeit kommen – neben Kreativität, Einfallsreichtum und sehr viel Engagement zeigen Projekte von Schülerinnen und Schülern, dass sie Gedanken der Nachhaltigkeit stark verinnerlicht haben.

So setzten viele der neun Unternehmen (Gewinner:innen in ihren Bundesländern), die Jugendliche für ein Schuljahr gründeten und mit denen sie im aktuellen Bundesfinale landeten auf Re- und Upcycling. In diesem ersten Teil jene drei für ein Schuljahr gegründeten Unternehmen, die von der Jury auf Platz 1, 2 und 3 gereiht worden sind; in weiteren Teilen stellte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… die sechs weiteren Finalist:innen, jeweils Sieger:innen in ihren Bundesländern, vor.

Verwerten statt wegschütten

Beginnen wir, weil nach dem Lokalaugenschein von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… die Jury sie zu den diesjährigen Gewinner:innen gewählt hatten mit [re]whey aus dem B/R/G Stainach (Steiermark). Katharina Ebenschweiger, Sophie Steinecker, Jakob Daum, Luca Neuper und Rasmus Zaihsenberger vertraten das Unternehmen beim Finale in der Wirktschaftskammer Österreich in der Wiedner Hauptstraße (Wien). Gemeinsam mit vier Kolleg:innen verkaufen sie Molkepulver. Aus einem Milchbetreib in der Region sammeln sie die Molke, lassen ihr – in einem Profibetrieb in Oberösterreich – durch natürliches und regionales Fruchtpulver Apfel- oder Himbeergeschmack zufügen, und es in Verpackungen aus abbaubarem Material abfüllen. „Die 180 Gramm reichen für ungefähr zehn Portionen – mit Milch oder Joghurt“, berichtet das Quintett dem Reporter. „Diese Molke würde ansonsten weggeschüttet werden“, vertrauen sie auf Nachfrage noch an.

Hohe Vorgabe

Als Österreich-Gewinner:innen treten sie in der kommenden Woche, vom 1. bis 3. Juli in der griechischen Hauptstadt Athen beim Europa-Bewerb an. Ihre unmittelbaren Schulkolleg:innen hatten im Vorjahr, damals in Sizilien, erstmals den EM-Titel für rot-weiß-rot geholt; übrigens mit der Verarbeitung von einem anderen Abfallprodukt: Treber aus der Herstellung von Bier. Daraus stellten die Mitglieder der „Treberei“-Junior-Company unter Zugabe von Mehl und Ei unterschiedlichste Nudelsorten her, die es sogar in regionale Supermarkt-Regale schafften.

Zurück zum Österreich-Finale 2024/25, das – einen Tag nach dem School-Shooting in Graz daher nicht groß und bombastisch, sondern zurückhaltend, in kleinem Rahmen stattfand – mit der Bitte auch mit der Veröffentlichung mehr als eine Woche zuzuwarten:

Immer wieder Gerüche und Feuchtigkeit entziehen

Mit Platz 2 belohnte die Jury „Neutoro“ von Schüler:innen aus der Wiener Chemie-HTL  (Höhere Bundes- Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie). Nick Odehnal, Nico Oberortner, Kim Furigan, Kathrin Suschny und Sophie Schaffer öffneten für Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… einen Mini-Kühlschrank auf ihrem Präsentationstisch um ihr Produkt – und das ihrer 13 Mitschüler:innenvorzustellen: Einen Geruchs-Adsorber.

Gut, solche Dinge gibt’s schon lange zu kaufen, „aber unsere Entwicklung überdeckt nicht wie andere nur Gerüche. Erstens entzieht unser Neutoro im Kühlschrank auch Feuchtigkeit UND vor allem ist er dauerhaft. Das Gehäuse ist 3D-gedruckt – aus recyceltem Filament, das Ganze ein Modulsystem und der Adsorber selber kann einfach in den Backofen gelegt, eine Stunde bei 110 Grad, danach wieder im Kühlschrank Gerüche und Feuchtigkeit aufsaugen“.

Löffelweise

Der Stand der – von der Jury Drittplatzierten – Jugendlichen war bald um die Mittagszeit belagert. Mitglieder der Teams aus den anderen Bundesländern kauften hier kleine Gläser und löffelten eine Mahlzeit – à la Weltküche. „Spoon it“ nannten zehn Schüler:innen der sechsten Klasse im (Real-)Gymnasium in der Klagenfurter Mössinger Straße, vor allem dank der im Gebäudekomplex auch angesiedelten HTL in österreichweiten Schulbewerben ein Begriff, ihr Unternehmen.

„Ausgangspunkt war, dass unser Schulkantinen-Betreiber insolvent wurde“, berichten Dylan Stadler, Nina Raab, Somaya Burnić, Raphael Salbrechter und Daniel Pretnar, die ihre Schüler:innen-Firma in Wien vertraten zu Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… „Dann haben wir uns überlegt, wir könnten doch was anbieten, in der kleinen Teeküche haben zu experimentieren begonnen, was wir kochen könnten, das dann in der Schule nur mehr aufgewärmt werden muss. Und es sollte gut schmecken und abwechslungsreich sein“, setzen die fünf Jugendlichen mal fast im Chor, dann wieder nacheinander die Schilderung fort.

Die zehn jugendlichen Unternehmer:innen kochen – vor allem mit regionalen Zutaten, aber dennoch internationale Gericht – füllen sie noch heiß in Gläser mit Schraubverschluss a, die durch nochmaliges Erhitzen haltbar gemacht werden und dann vier bis sechs Wochen kühl gelagert werden können. Für 5 € pro Glas können sie in der Schulaula in einer kleinen Verkaufskoje erworben, aufgewärmt und – idealerweise mit mitgebrachtem Löffel – verzehrt werden. Im „Notfall“ wird das Ess-Werkzeug auch zur Verfügung gestellt. Und selbstverständlich werden die Gläser zurückgenommen.

„Gut 1400 solcher Gläser haben wir schon hergestellt, 900 verkauft, und wir haben auch drei verschiedene Toppings (60 Cent bis 2 €).

Fun Facts

Auf ihrer Homepage listen sie nicht nur die 13 Speisen in Gläsern – von Kürbissuppe (Österreich) über Chili con Carne (Mexiko) und Chässpätzlie (Schweiz), Krumpigulyás (Ungarn) bis Beans and Rice (Uganda) und Couscous Maghreb (Marokko) auf, sondern liefern unter „Fun Facts“ so manche Fakten. Die sind alle echt, viele informativ, andere könnten unter die Rubrik „unnützes wissen“ fallen.

Dass Kürbisse botanisch zu Beeren zählen mag vielleicht verblüffen, warum sie gesund sind (vor allem Vitamin A) ist recht nützlich, aber, dass es auch einen Weltrekord – schwerster Kürbis 1200 Kilo gibt, eben eher Fun.

Apropos Bewerb: Bei Chili-Kochbewerben gibt es, so diese F&F-Rubrik, „spezielle „Anti-Schärfe-Teams“, die Eis, Milch und Joghurt für die Teilnehmer bereitstellen“.

Später verkleidete sich – meist Dylan Stadler – werbewirksam in einen Löffel – siehe Fotos, um die löffelfertigen Gerichte bildhaft darzustellen.

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Wird fortgesetzt – die sechs weiteren Finalist:innen werden in eigenen Beiträgen vorgestellt.

Teil 2, drei weitere Bundesländer-Sieger:innen (alphabetisch nach Anfangsbuchstaben der Bundesländer), hier unten

Teil 3, die letzten drei Bundesländer-Sieger:innen (alphabetisch nach Anfangsbuchstaben der Bundesländer), hier unten

junior.cc

(re)whey.at

neutoro.at

spoonit.at

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(Fast) Alle Finalist:innen samt Lerhpersonen, Juror:innen und Organisator:innen

200 Kilo Brot vor dem Wegschmeißen gerettet

So überwältigt und überrascht – samt Tränen, Kreischen, Springen, einander in die Arme fallen, Pendeln zwischen Unglauben, Fassungslosigkeit und Freude plus Abfallen von Anspannung – war selten bei einer Preisverleihung zu erleben wie vor dem Fronleichnamstag beim diesjährigen Bundesfinale der Junior-Companys aus österreichischen Schulen. Der Sieg ging an „Scherzl mit Herzl“ aus der Innsbrucker HLW (höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe) Ferrari-Schule.

13 Jugendliche dieser Schule hatten von Bäckereien insgesamt 200 Kilo Altbrot, das weggeschmissen worden wäre – gesammelt und daraus in der schuleigenen Küche Brot-Chips hergestellt. Linda-Maria Kaltenhauser, Sarah Sauerschnig, Clara Nagiller, Philomena Larch, Patrick Fischer, die diese für einige Schulmonate gegründete Firma in Wien beim Finale in der Zentrale der Wirtschaftskammer Österreich (wko) vertraten erklärten Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… auch das Prozedere: „Wir haben das Brot abgeholt, in Scheiben geschnitten, vorgebacken, dann mit unterschiedlichen Gewürz- bzw. Kräutermischungen in drei Geschmacksrichtungen – Knoblauch, Kräuter sowie Chili/Honig – versehen, kleingeteilt und nochmals gebacken.“ Tausend Packungen solcher Brot-Chips haben sie hergestellt und davon mittlerweile 970 verkauft. Als heimischer Sieger – der 457 Schüler:innen-Firmen in diesem Schuljahr – vertreten damit „Scherzl mit Herzl“ Österreich Mitte Juli beim internationalen Wettbewerb, der diesmal in Istanbul stattfindet.

Nachhaltigkeit

Was übrigens schon beim Bundesfinale von Jugend Innovativ vor zwei Wochen, bei dem mehr als drei Dutzend Jugendliche ihre Schulprojekte in insgesamt sieben Kategorien präsentierten (Links dazu am Ende dieses Beitrages) – auffiel: Nicht nur in der dortigen Kategorie Sustainability (Nachhaltigkeit) denken UND handeln immer mehr Schüler:innen in Projekten nach diesem Grundsatz. Denn auch andere der neun Finalist:innen, die jeweils ihren Bundesland-Bewerb gewonnen hatten, haben sich diesem Gedanken verschrieben.

Einschub: Junior Companys

Seit fast 30 Jahren (Pilotphase im Schuljahr 1995/96) gibt es dieses aus den USA kommende Projekt auch in Österreich. Nach dem Motto „Learning business by doing business“ (Hintergründigeres in der ausführlichen Info-Box ganz unten) gründen Schülerinnen und Schüler für einige Monate im Schuljahr ein Unternehmen, das mit echten Produkten und/oder Dienstleistungen handelt, im Gegensatz zu den virtuellen Übungsfirmen in Handelakademien und -schulen.

Zweites Leben für alte Kerzen

Zurück zur Nachhaltigkeit im diesjährigen Finale, wo die besten der insgesamt 457 Junior-Firmen dieses Schuljahres im Wettbewerb standen. Mit „ReCandles“ aus der HAK Feldkirch sammelten – wie Vinzenz Lercher, Lukas Rosenberger, Luca Waismaier, Samantha Manco, Sarah Zörer schilderten, die Schüler:innen mehrere Kilo Altwachs, vor allem aus dem Dom dieser Vorarlberger Stadt, daraus gossen sie in – ebenfalls gesammelten – Gläsern neue Kerzen. 250 Stück haben sie produziert, 200 davon schon verkauft.

Um ihre reycelten Kerzen besser bekannt zu machen haben sich die HAK-Schüler:innen noch zwei gezeichneten Maskottchen – Kerze und Kerzin – und dazu eine ganze Comicgeschcihte einfallen lassen: „Kendall und der Angriff der Rüpelkerzen“.

Regional

Nachhaltig muss nicht immer nur Verarbeitung von Altmaterial bedeuten. Regionalität ist ein anderes wichtiges Element dabei, mit Ressourcen schonend umzugehen, eben lange Transportwege und damit CO2-Ausstoß zu vermeiden.

SchülerInnen des BG/BRG Stainach in der Steiermark backen aus Mehl von Bäuer:innen der Umgebung (nicht mehr als 20 Kilometer) Crackers – in fünf noch verfügbaren – Geschmacksrichtungen. „Mit Salty bites“ haben wir begonnen, dann experimentiert, Kund:innen via Social Media abstimmen lassen, was wir dann tatsächlich massenweise herstellen sollen, berichten Sebastian Huber, Hanna Brandstätter, Julian Komatz, Emilia Auth, Lilli Weitgasser, Sarah Stocker, Sarah Fluch, Alina Gruber von „Gsund.Guad.G’snackt“ dem Journalisten.

„Einmal im Monat haben wir einen Backtermin, wo wir aus 40 Kilo Mehl den Teig und dann die Crackers herstellen. Bisher haben wir 2400 Sackerln zu je 100 Gramm befüllt und davon 1800 Packungen verkauft“, sagt Sarah Stocker auf Nachfrage von kijuku.at

Diese steirische Junior-Firma gewann den Sonderpreis Essen & Trinken, und ihr betreuender Lehrer Julian Pachler jenen für die beste Lehrperson.

Mehlwürmer

Nahrungsmittel aus oder mit Zugabe aus Insekten ist seit einigen Jahren auch ein zukunftsträchtiges Thema: Massenhaft verfügbar, hoher Proteingehalt, deutlich weniger Flächen und anderer Ressourcenverbrauch wie bei – anderem – tierischem Fleisch. Damit handelten Jugendliche der Landwirtschaftlichen FachSchule (LFS) Hollabrunn (Niederösterreich). 31 Schüler:innen der ganzen vierten Klasse im Zweig Kleintierhaltung (Repitilien, Vögel usw.)  gründeten „InsecToGrain“, recherchierten die besten Backmischung mit Zugabe von Mehlwürmern. „Wir haben zwar auch mit einer Übungszucht experimentiert, aber da der Lebenszyklus dieser Tiere von null weg bis zum fertigen Wurm sechs Monate dauert und sich das für die Laufdauer einer Junior-Firma nicht ausgeht, haben wir gefriergetrocknete Mehlwürmer von einem Biobauern eingekauft“, erzählen Ilo Buschbacher, Angelina Lobenhofer, Marlene Eichinger, Julia Hager, Jennifer Skorpis, Salvador Huber und Nina Fichtinger an ihrem Messestand, an dem sie Crackers, Muffins und Kekse zum Kosten anbieten. Ihr Business aber ist die Befüllung von Gläsern mit fertigen Backmischungen für diese. 94 solcher großer Gläser mit Backmischungen hat InsecToGrain bisher verkauft und weiters 74 Packungen mit selbst hergestellten Crackern.

Dafür gab’s den Sonderpreis für Nachhaltigkeit.

In zwei Finali

Bleiben wir noch sozusagen bei der Natur. Johanna Gruber, Stefan Piereder, Celine Kraus, Adam Rainer und Barbara Langwieder aus der HBLA Ursprung (Salzburg) präsentierten „Growledge“. KiJuKU-Leser:innen kommt das vielleicht schon bekannt vor. Mit dieser hölzernen Pflanzenkiste mit einer Klarsicht-Seite, die mit Erde, Steinen, Samen in Säcken und Sackerln geliefert wird, ist ein praktisches Unterrichtsmaterial für Volksschulen und schaffte es auch ins Bundesfinale von Jugend Innovativ – siehe Links am Ende des Beitrages. Dort hatten sie einen der Anerkennungspreise dafür eingeheimst, dass die besagte Kiste, die von den Kindern dann selbst befüllt und beobachtet wird samt umfangreicher Arbeitsblätter, Rätsel- und anderer Aufgaben, früh Verständnis für Pflanzen-Setzen bietet.

Nochmals regional

„Blau moch’n“ – mit diesem Dialektbegriff dafür, die Arbeit ruhen zu lassen – spielte die aus dem Burgenland kommenden Junior Company gleichen Namens bei der Präsentation auf der Bühne. In Wahrheit aber stellten Donjet Hasani, Jakob Lorenz, Sarah Halper und Sophia Bair aus der HLW „ecole“ Güssing Produkte vor, die auf einem kulturellen Erbe der Region beruhen: Dem sogenannten Blaudruck, einem speziellen Verfahren zur Stofffärbung in einem sehr tiefen blau. Aus solchen Stoffen stellten die Schüler:innen selber Bienenwachstücher her – die Lebensmittel natürlich und gesund frisch halten – sowie Überzüge für Kirschkernpölsterchen. Neben diesen Stoff-Verkaufsschlagern produzierten sie und sieben Schulkolleg:innen aber auch noch drei verschiedene Gewürzmischungen und zwei Ölsorten her (Knoblauch bzw. Chili).

Dosen-Verschluss

Eine Flasche kannst du wieder zustöpseln, schraubverschließen, aber was ist bei einer geöffneten Dose? Wenn ein Insekt hineinfliegt, ist das (Rest)Getränk nur mehr zum Wegschütten.  Nicht mehr, dank einer Erfindung von sechs Jugendlichen aus der HTL Vöcklabruck (Oberösterreich). Lena Malzner, Ismar Selimović, Pia Gassenbauer, Hannes Ferstl, Emma Laßl und Jasmina Kajtazović tüftelten an einem flexiblen Verschluss, experimentierten mit verschiedenen Materialien und Verfahren. Es gäbe Ähnliches – aber nicht universal für alle Dosengrößen passend – schon, sagen die ersten fünf Genannten, die beim Junior-Bewerbsfinale in Wien ihr Produkt präsentierten und verkauften.

Nachdem die aufsetz- und drehbaren Verschlüsse aus recyclebarem Material aus dem 3D-Drucker nicht stabil genug schienen, verlegten sich die Jugendlichen auf Spritzgussverfahren, das sie in den schuleigenen Werkstätten anwenden konnten. Die entsprechende Form produzierten sie selbst. Clip ’N Sip befindet sich derzeit in der Phase der Patenteinreichung.

Und wurden gleich mit zwei Preisen belohnt – dem dritten Platz insgesamt sowie dem Sonderpreis Innovation.

Silberfux im Wald als szenisches Spiel

Den szenisch auffallendsten Bühnenauftritt legten Theresa Tschernig, Julia Bachmayer, Leona Gratzer, Jana Bergmoser, Eva Wotawa und Yannick Hudelist aus der HTL Ferlach (Kärnten) hin. Sie, die Schmuck eigenhändig produzierten und verkauften, verkleideten sich als Fuchs, Erzählerin, Prinzessin und Nadelbaum und verpackten die Produkte ihrer Firma „Silberfux“ – Armbänder und Ohrringe aus Silber – in ein kleines Theaterstück.

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Die Baumverkleidung sollte auch darauf hinweisen, dass dieses Unternehmen mit einem Teil der Einnahmen Bäume pflanzt – Mitte April – so verkünden sie auf ihrer Homepage – „haben wir 100 Tannen, Fichten und Buchen gepflanzt“. Und das bauten sie am Ende ihrer szenischen Bühnenpräsentation ein, wonach die Prinzessin, die so gerne Schmuck designen möchte sich mit dem Füchslein, das den Weg zur HTL Ferlach für die Umsetzung wies, nicht mehr auf dem Kummerhügel treffen muss, sondern im neugepflanzten Wald. „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schmieden sie noch heute“, heißt es am Ende.

Die Jury vergab Platz 2 für diese Junior-Company aus den sieben Schüler:innen der ganzen Klasse.

Manga

Eine Bücherreihe – von rechts nach links zu blättern wie im Arabischen oder Hebräischem – das kennen Kinder und Jugendliche von Mangas. Ein solcher – mit buntem Cover und innen schwarz-weiß-Zeichnungen – ist das Produkt des Wiener Landessieger-Unternehmens, der Junior-Company Gecko.Inc von Jugendlichen aus der W@lz, einer privaten, alternativen Oberstufenschule, in der schwerpunktmäßig in – kreativen – Projekten gearbeitet und gelernt wird.

Xavier Prinzhorn hatte in Lockdown-Zeiten die Basis für die Geschichte, die im Diebesmilieu spielt, gelegt. „Da hab ich zu zeichnen begonnen. Die Diebe handeln alle nach dem Vorbild von Robin Hood, den Reichen nehmen und die Beute Armen geben“, erzählt der Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… Der Vater der Hauptfigur, Per, hat aus Langeweile Bücher über alle Tierarten der Welt und ihre jeweiligen Kräfte geschrieben. Per hat sich dann die eines Chamäleons genommen, weil er sich so gut tarnen und mit seiner langen Zunge die Beute schnappen kann…“

Gemeinsam mit Leonhard Harter, Linus Krenn, Hugo Taxis, Luis Dustdar sowie Ivan Gruber, Lillie Kiennast und Moritz Fehr haben die Schüler:innen dann aus den Bleistiftskizzen des Zeichners mit Finelinern die Druckvorlagen hergestellt, sich um den Druck und Vertrieb gekümmert. 165 Exemplare der 200 produzierten Mangas sind mittlerweile verkauft, berichten die fünf Erstgenannten, die die Firma beim Finale vertreten haben.

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Besuch aus Slowenien

Den nachmittäglichen Bühnenpräsentationen sowie der Preisverleihung wohnten auch Jugendliche aus verschiedenen Städten Sloweniens bei, die in ihrer Heimat Junior Companys erfolgreich betreiben/betreiben haben. Einer davon, Tine Jereb aus dem Gimnazija Jurija Vege Idrija erzählte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… von jener Schüler:innen-Firma an der er federführend beteiligt war, ABOTS (Accessible robotics/leicht zugängliche Roboter). „Mit diesen Robotern sollen schon sehr junge Kinder Programmieren lernen können“, beginn er zu schildern. Es handelt sich dabei nicht so wie die bekannten Bee-Bots und ähnliche nur um die Grundbegriffe des Codens. „Das Ziel meines Projekts ist, einen kleinen Industrieroboter zu entwerfen, der den Benutzer:innen einfache Automatisierungsprozesse ermöglicht. Robot verfügt außerdem über eine vereinfachte Programmiersoftware, genannt Blockly. Und an den Roboter können verschiedene Sensoren und Geräte angeschlossen werden.“ Die meisten der Teile dieses sozusagen auch pädagogischen Roboters stellt Tine Jereb mit einem 3D-Drucker her.

Und er kündigte im Gespräch mit dem Journalisten noch an: „Ich werde auch nach der Junior Company noch weiter daran arbeiten und versuchen solche Systeme an Schulen oder bzw. und Klein-Unternehmen zu verkaufen.“ Ein kleines Video dazu hier

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Junior 2023 – die Preisverleihung

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