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Alexander Unger bei seiner Rede

Sprache ist mehr als nur Wörter – sie ist Musik, Melodie, Rhythmus

Liebe Freunde! Stellt euch für einen Moment eine Welt ohne Sprache vor. Wir könnten nicht miteinander kommunizieren, Emotionen übermitteln, Freude teilen oder uns gegenseitig trösten. Kleine Kinder, die noch nicht sprechen können, weinen, um ihre Gefühle auszudrücken. Das ist ihre Art zu sagen: „Ich habe Hunger!“, „Ich habe Angst!“, „Umarme mich!“. Ohne Sprache wäre das Leben unglaublich schwierig, wahrscheinlich einsam und sehr traurig.

Hier könnt ihr auch ihr ein gutes Beispiel sehen: Alle, die kein Russisch sprechen, konnten nicht verstehen, was ich gerade gesagt habe. Sprache kann uns verbinden! Ich erinnere mich an ein russisch-sprachiges Judo-Camp in Slowenien. Wir waren ein Team. Unser Ziel: ein großes Turnier. Es war hart. Jeder Tag begann um sechs Uhr morgens. Und glaubt mir, mit einem Kissen aufgeweckt zu werden – das ist auch eine Form der Kommunikation!

Alexander Unger bei seiner Rede
Alexander Unger bei seiner Rede

Jeden Tag sind wir um die Stadt gerannt, und zum Schluss sind wir zum Meeresstrand gelaufen. Nach einer Pause am Strand folgte das Training. Unser Trainer rief: „Hajime!“ – ein einziges japanisches Wort, doch es bedeutete den Beginn eines intensiven Kampfes. Am Ende des Camps hatten wir nicht nur Medaillen gewonnen – ich wurde sogar Erster in meiner Gruppe! Und all diese großartigen Momente habe ich dank der russischen Sprache erlebt!

Ich erinnere mich auch gut daran, wie ich einen wunderbaren Jungen kennengelernt habe. Wir beide sprachen Russisch, also wurden wir sofort Freunde. Es machte uns Spaß, miteinander zu reden, gemeinsam nach Hause zu gehen und Hausaufgaben zu machen.

Alexander Unger bei seiner Rede
Alexander Unger bei seiner Rede

Er kannte Deutsch, aber verstand einige österreichische Ausdrücke nicht. Zum Beispiel sagt man in Deutschland „Tüte“, in Österreich sagt man „Sackerl“; bei uns sagt man „Kübel“, in Deutschland „Eimer“. Jetzt spricht er nicht nur Deutsch, sondern auch Österreichisch – dank unserer Freundschaft! Sprache- ist mehr als nur Worte, es ist auch eine Brücke zwischen Menschen. Und übrigens, ich würde gerne noch eine weitere Sprache lernen – Französisch, zusätzlich zu Russisch, Deutsch und Englisch.

Sprache ist mehr als nur Wörter. Sie ist Musik, Melodie, Rhythmus. Achtet auf die Betonung: „Wie heißen Sie?“ – eine gerade Linie auf Deutsch. Aber auf Russisch: „Как Вас зовут?“ – die Stimme steigt, die Melodie verändert sich. Jede Sprache singt ihr eigenes Lied!

Sprache ist der Schlüssel zur Freundschaft, zu neuen Entdeckungen, zu einer neuen Welt! Es ist wichtig nicht nur, was wir sagen, sondern auch wie wir es sagen.

Alexander Unger bei seiner Rede
Alexander Unger bei seiner Rede

Nicht nur die Betonung zählt, sondern auch die Art, wie wir sprechen! Selbstbewusst, mit Freude, mit Leidenschaft!

Mein Rat an euch: Wenn ihr eine neue Sprache lernen wollt – Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch –, dann taucht ein! Lernt nicht nur Wörter, sondern auch Kultur, Musik, Literatur. Hört Radio, sprecht ohne Angst! Und vor allem: Versteht die Worte wirklich! Denn dann wird das Lernen nicht nur effektiver, sondern zu einem echten Abenteuer! Sprache ist mehr als nur Worte.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Doppelseite aus "In mir spielt Musik"

So macht Aufwachen Spaß

„Ein Aufwachbuch“ heißt diese quadratische auf Kartonseiten gedruckte kunterbunte Geschichte im Untertitel. Ein – an Pumuckl – erinnerndes Kind wird munter. „Es ist in der Früh, rund um mich ganz still. Doch drin in mir spielt Musik, wenn ich will.“

In (nicht nur) diesem – von Melanie Laibl beschriebenen und von Cansu Yakin (der Vorname verknüpft die türkischen Wörter für Seele und Wasser) gezeichneten – Kind gibt es aber nicht nur Musik, sondern auch alle möglichen Geräusche. „Wie wär’s mit Knurren? frag ich meinen Bauch…“

Doppelseite aus
Doppelseite aus „In mir spielt Musik“

Aber auch Geräusche von außen, etwa das Rauschen des Windes oder das Klopfen, Prasseln usw. von Regen verwandeln Bilder und Text in feine Rhythmen, Klänge, eben einfach Musik.

Im letzten Drittel des Papp-Bilderbuchs erweitert sich auch die Perspektive der Hauptfigur, des Kinders mit rotem Wuschelkopf – beim Musizieren machen nun so manche vor allem Tiere mit.

Doppelseite aus
Doppelseite aus „In mir spielt Musik“

Ein Tag mit viel guter Laune geht zu Ende – und das Verfolgen des Geschehens mit seinen locker wirkenden gereimten Zeilen sowie den Bildern, die zu sehr vielen Entdeckungen einladen stecken sicher viele (Vor-)Leser:innen und Schauer:innen mit der positiven musikalischen Stimmung an.

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Titelseite von
Titelseite von „In mir spielt Musik“