Lautstark verlangten Tausende Elementarpädagog:innen mehr Personal, Kohle und Wertschätzung.
Dienstagvormittag füllte sich der Votivpark mit – vor allem – Frauen in orangefarbenen Warnwesten. Später zogen sie zu Tausenden (nach Gewerkschaftszählung mehr als 8000) über die Ringstraße zum Held:innen-Platz. Heldinnen sind sie, die Pädagog:innen – gut neun von zehn davon sind Frauen –, aber auch alle anderen Beschäftigten in den Kindergärten. Nach öffentlichen Protesten des Personals öffentlicher Kindergärten und Horte in der Vorwoche, gingen diesmal jene der privaten Trägervereine und -organisationen auf die Straße, nicht nur in Wien, sondern auch in Oberösterreich und Kärnten.
Pädagogisch sinnvoll wären – das verlangen die Fachleute in den elementaren Bildungseinrichtungen – und solche sind Kindergärten und keine Aufbewahr- und Bespaßungsstationen – und jene, die sich auch wissenschaftlich damit beschäftigen: 1 zu 7 – als eine pädagogische Fachkraft auf sieben Kinder. Das ist nicht Neues. Aber offenbar gilt „koste es, was es wolle“ nur für „die Wirtschaft“, nicht für die frühe Bildung der Kinder. Und damit auch nicht für jene, die dafür sorgen, sie leisten und vermitteln.
Gerade in den Pandemie-Zeiten mit Lockdowns haben Elementarpädagog:innen für die Jüngsten sehr oft so etwas wie „Inseln der Normalität“ (der echten, nicht der sogenannten neuen) geschaffen – wie in Reportagen hier zu lesen und sehen war.
Zu den Forderungen, die die Demonstrantinnen meist eigenhändig auf Kartonschilder oder auf Stoffbahnen geschrieben haben gehör(t)en eben die Forderungen nach genügend Personal, besserer Bezahlung und nicht zuletzt der entsprechenden Wertschätzung für die tagtäglich geleistete fachliche und emotionale Leistung. Noch immer ist vielen Menschen nicht klar, dass es sich bei Elementarpädagogik um einen höchst qualifizierten Beruf handelt, immerhin vermitteln diese Fachkräfte Kindern Bildung – dass vieles davon spielerisch erfolgt, ist damit nicht weniger, sondern im Gegenteil mehr wert. Noch immer sind Begriffe wie „Tante“ für diese Fachkräfte zu hören oder lesen. Auch das war auf etlichen Plakaten zu lesen.