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Karikatur von KiJuKU-heinz
15.04.2021

Elementar-Pädagog*innen: Ihre Arbeit ist – gerade in diesen Zeiten – unschätzbar, sollte aber nicht ungeschätzt bleiben!

Kommentar zum Alltagsleben im Kindergarten – besonders in Zeiten der Pandemie UND Empathie-Bildung

Vor wenigen Tagen Besuch in einem Kindergarten – für die Reportage ……. Bevor ich aber Kinder beim Zeichnen zuschauen und mit ihnen darüber reden durfte, fällt ganz anderes auf: Hier herrscht Normalität wie vor mehr als einem Jahr. Kinder bewegen sich uneingeschränkt, können – mit Ausnahme des besuchenden Reporters – die Gesichter, das Lächeln, die Mimik der ganzen Gesichter – der anderen Kinder und der Pädagog*innen sehen, deuten …

Und sie brauchen beim Spielen, zeichnen, essen und wobei auch immer nicht einen Elefanten zwischen sich und ihren Freund*innen, aber auch nicht zu den Pädagog*innen, die bis zu zwei Mal pro Woche den Gurgeltest machen. Wem gerade danach ist, die oder der setzt sich auch auf den Schoß oder holt sich auch nur einmal ein kurzes Drücken.

„Paradiesische Inseln der Normalität“ hab ich eine Reportage, die ich im Jänner noch für den (Kinder-)KURIER gemacht habe – in einem ganz anderen Kindergarten – genannt.

Und das ist gut so, stellen wir uns nur für wenige Momente vor, welch arge psychische Auswirkungen es auf die allerjüngsten Kinder hätte, wenn sie nicht nur im Bus, in der U-Bahn, beim Einkaufen, sondern den ganzen Tag nur auf Abstand agieren müssten, mit Erwachsenen, deren halbes Gedicht verdeckt ist, zu tun hätten. Die einen, die schon vor mehr als einem Jahr in ihrem Kindergarten waren, würden sich von ihren engen Vertrauten entfremdet fühlen, die anderen, die erst neu in diese erste Bildungseinrichtung gekommen sind, dieses Vertrauen vielleicht gar nicht – oder zumindest nicht leicht – aufbauen können.

Ein Haus mit Flügeln, damit die Kinder aus den Lagern wegfliegen können

Die Tatsache, dass diese Pädagog*innen, aber auch das gesamte Personal, auch jene Mitarbeiter*innen, die in der Küche arbeiten usw., die ja oft auch Vertrauenspersonen für die Kinder sind, solch paradiesische Inseln ermöglichen, kann nicht hoch genug geschätzt werden. Unschätzbar darf aber nicht mit ungeschätzt verwechselt werden! Nicht nur aus diesem Grund, sondern generell wegen der überaus wichtigen Arbeit in der ersten Bildungseinrichtung, verdient diese Arbeit viiiile mehr an Anerkennung.

Auch wenn mitunter Zeichen gesetzt werden – so wurde vor wenigen Tagen beschlossen, einen neuen Bildungs-Campus, der bei den Gasometern in Wien-Simmering errichtet werden soll, nach DER verstorbenen Pionierin der Elementarpädagogik in Österreich, Heidemarie Lex-Nalis, zu benennen, so würden endlich bessere Bezahlung und ebensolche Arbeitsbedingungen gehören.

Jedes Jahr wird nicht zuletzt rund um den Tag der Elementarbildung (24. Jänner) die Forderung erhoben: 7 Kinder sind genug – also zwei Pädagog*innen pro Gruppe mit 14 Kindern. Und zwar ausgebildete Elementarpädagog*innen und nicht Schmalspur-Ausbildungen wie die Steiermark ihren Personal-Engpass überbrücken möchte.

Übrigens nannte und nennt Mitchel Resnick, der Leiter des Media Labs am renommierten Massachussets Institute of Technology Kindergarten die wichtigste Erfindung der vergangenen 500 Jahre – und seine Abteilung übersetzt lebenslange Kindergarten-Gruppe (Lifelong Kindergarten Group).

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Petition für steirischen Kinderbildungs-Gipfel

Kindergarten-Reportage aus dem Kinder-KURIER, Jänner 2021