Naturdoku ganz ohne Kommentare über das Ökosystem in einer und rundum eine Eiche. Ab 10. März 2023 in den Kinos.
Die Hauptdarstellerin ist mehr als 210 Jahre alt, 9000 Kilo schwer, fast 20 Meter hoch, einmal rund herum an ihrer dicksten Stelle: 11 Meter. Und sie ist Heimat für viele Tiere. Und du kommst ihnen mitunter ganz ganz nah, hörst (nicht nur) ihre Geräusche. Sie, das ist eine um 1810 gekeimte Stiel- oder auch Sommer- bzw. Deutsche Eiche.
In „Die Eiche – Mein Zuhause“, einem knapp mehr als 1 ¼-stündigen Film (81 Minuten) aus Frankreich kommt die Kamera ganz nahe an Eichhörnchen, Rüsselkäfer, Eichelhäher und andere Tiere heran, die in und rundum diesem Baum leben bzw. sich von dessen Früchten, den Eicheln ernähren. Die kannst du von ihrem Knospen bis zum Reifen und auf den Boden fallen erleben und in Großaufnahmen, wie sich manche der Tiere so eine Frucht schnappen, sie mit dem Schnabel aufzuhacken versuchen oder dem einen oder anderen so eine Beute wieder entgleitet und im nahen Wasser landet.
Es gibt aber auch abenteuerliche Verfolgungsjagden in der Luft, Angst auslösende Momente als Tiere vor dem vermeintlichen Angriff einer Schlange (Äskulapnatter) zittern, Coming-of-Age-Geschichten zu beschwingter Musik im Frühling wenn da und dort junge Vögelchen ihre Schnäbel aufreißen, um gefüttert zu werden oder die noch gestreiften Wildschweinkinder verspielt raufen.
Apropos Wasser: Ein wunderschönes, fast unglaubliches Bild ist der Blick auf zwei Schwäne, die nach dem Landeanflug auf einen See nahe dieser Eiche auf der Wasseroberfläche laufend dahingleiten bevor sie zu schwimmen beginnen.
Der Film – mit langer Vorbereitungszeit, genauen Recherchen, ja sogar Storyboards – zeigt das Leben an, im und rund um diese eine Eiche (von diesem Baum gibt es Hunderte Arten, in Europa rund 20) und natürlich des Baumes selbst. Außer den – speziell aufgenommenen – Originalgeräuschen gibt es „nur“ Musik, kein gesprochenes Wort. Was einerseits ein staunendes Eindringen in diese faszinierende kleine, große Welt bedeutet, die es zu schützen gilt. Andererseits wäre es hin und wieder nicht schlecht, Infos über das eine oder andere Tier gleich mit zu erfahren.
Naturfilm – mit Originalgeräuschen und Musik; 80 Minuten
Regie: Michel Seydoux, Laurent Charbonnier
Drehbuch: Michel Fessler, Michel Seydoux
Kamera: Mathieu Giombini
Schnitt: Sylvie Lager
Musik: Cyrille Aufort
Ton: Martine Todisco, Samy Bardet , Philippe Penot, Marc Doisne
Ausstattung: David Faivre
Produktion: Camera One, Winds, Gaumont
Produzenten: Barthelemy Fougea, Michel Seydoux
Frankreich 2021
Ab 10. März 2023
In österreichischen Kinos, wann und wo und zu Tickets geht es hier