„Siri und die Eismeerpriaten“: Bis fast zum Schluss spannende 360 Seiten mit vielen fast atemberaubenden Wendungen trotz von Anfang an zu vermutendem Happy End.
Natürlich ist von Anfang an klar, dass die Geschichte letztlich gut ausgehen wird. Wie bei vielen Abenteuern, die von der Hauptfigur erzählt werden. Andernfalls… – eh kloar.
Und dennoch ist „Siri und die Eismeerpiraten“ so packend geschrieben, dass du immer mit der Zehnjährigen mitfieberst. Die schwedische Autorin Frida Nilsson (Übersetzung: Friederike Buchinger) hat auch viele Wendungen, selbst im vorletzten Kapitel, wo alles schon klar zu gehen scheint, in die 360 Seiten eingebaut. So, dass du kaum aufhören kannst zu lesen.
Um nicht allzu viel zu spoilern, nur die grobe Grundstory: Siri, die mit ihrer jüngeren Schwester Miki und ihrem schon ziemlich gebrechlichen Vater auf einer von vielen ausgedachten kleinen Insel im Eismeer lebt, fährt eines Tages mit Miki auf eine noch kleinere benachbarte Insel, um dort Winterbeeren zu sammeln. Sie schickt die Schwester auf die andere Seite der Insel, um dort die Früchte zu pflücken. Und plötzlich ist Miki weg. Entführt und geraubt von Piraten des gefürchteten Kapitäns Weißhaupt auf dessen großen Segler Schneerabe. Der Kapitän ist nur an Kindern interessiert, die er für sich auf seiner Heimatinsel in einem Bergwerk arbeiten lässt.
Klar, Siri, will ihre Schwester retten, macht sich – entgegen allen Warnungen – auf den Weg. Der viele extrem gefährliche Abenteuer beinhaltet, kann sogar einen Verbündeten finden. Der hat auch seine Schwester an den Eismeer-Ober-Piraten verloren, war aber zu feige, was zu unternehmen. Doch jetzt – und dennoch klappt das auch nicht so glatt.
Und selbst wenn von Anfang an feststeht, dass Siri überlebt, bleibt das Buch – zumindest einschließlich des vorletzten Kapitels spannend. Super zu lesen ist es auch abseits der Abenteuer sogar in den teils ausgedehnten Landschafts-Schilderungen. So „nebenbei“ erzählt die Autorin über das Leben vieler armer Menschen, die täglich und nächtlich um ihr Überleben kämpfen, über viel Eiseskälte – nicht nur in der Natur. Und einen, den Schneerabe-Kapitän Weißhaupt, der Kinder versklavt und ihren Tod ohne mit der Wimper zu zucken, einkalkuliert, um seinem Ziel nach riesigem Reichtum und Berühmtheit näher zu kommen. Das Kind Siri ist die Mutige, Aufrechte, die mit ihrer Art jedoch andere – ganz wenige – ermutigen kann.
Übrigens: Aktuell (Dezember 2023) wird „Siri und die Eismeerpiraten“ in einer dramatisierten und klarerweise sehr verdichteten Form – zwei Stunden – vom Theater der Jugend in Wien (im großen Haus, Renaissancetheater) gespielt. Stückbesprechung folgt nach der Premiere.
Text: Frida Nilsson
Übersetzung aus dem Schwedischen: Friederike Buchinger
Kleine Schwarz-Weiß-Miniaturbilder über den Kapitelanfängen sowie große Titelseiten-Illustration: Torben Kuhlmann
Siri und die Eismeerpiraten
360 Seiten
Hardcover: Gerstenberg
14,95 €
Taschenbuch: dtv (deutscher Taschenbuchverlag), Reihe Hanser
11,40 €
Zu einer Leseprobe – ca. 40 Seiten – geht es hier
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