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Anziehbare bunte "Farbkleckse"
Anziehbare bunte "Farbkleckse"
03.10.2024

Verspielte Kunst – künstlerische Spiele

Zum 30-Jahr-Jubiläum lädt das Zoom Kindermuseum zu Zeitreisen und der Mitmach-Ausstellung „Kunst & Spiel“.

„Schau, was ich entdeckt hab: Da unten in der Höhle kannst du mit deinen Nägeln was schreiben oder zeichnen!“, verrät ein Mädchen einem anderen fast geheimnisvoll. Kinder einer dritten Klasse der Volksschule Pfeilgasse sind die ersten die die neue Mitmach-Ausstellung „Kunst & Spiel“ im Zoom Kindermuseum im Wiener MQ austesten dürfen.

Während die Direktorin (Andrea Zsutty) und Stadträt:innen (Kultur: Veronica Kaup-Hasler; Bildung / Jugend / Integration: Christoph Wiederkehr) in einem Mediengespräch darüber erzählen – und über das 30-Jahr-Jubiläum dieses Hands-On-Kunst-Erlebnisortes, begleitet Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… schon die Kinder. Die erobern und entdecken von der besagten Höhle gleich nach dem Eingang über ein auf dieser „Kinsel“ gestrandetes Schiff die vielen unterschiedlichen künstlerischen Spielstationen.

Kegel -> Muster -> Bilder

Wie schon in den vorangegangenen 47 Mitmachausstellungen in diesen drei Jahrzehnten (insgesamt rund 2,5 Millionen Besucher:innen) laden von Künstler:innen gestaltete Stationen zum Spielen und spielerischen Umgang mit Kunst ein. So ergibt das Muster der in der Bowlingbahn getroffenen Kegel ein fotografiertes Bild, das in der Folge automatisch digital bearbeitet weitere künstlerische Fotos ergibt die in kleinen Monitoren an der Wand erscheinen.

Bruegel-Gemälde als Suchbild

Auf einem Tisch wartet auf drei Monitoren das digitale Ebenbild des berühmten Gemäldes „Kinderspiele“ von Pieter Bruegel (dem Älteren), das in echt im Kunsthistorischen Museum hängt. Hier kann fast ewig ins Bild reingezoomt werden. Dies erleichtert die Suche nach Detailausschnitten, die es zu finden gilt. „Wo ist das Steckenpferd“ ist etwa eine Rätselaufgabe. Samt Diskussion der Kinder untereinander „was ist ein Steckenpferd?“ Dieses alte Spielzeug ist heute vielen längst nicht mehr bekannt.

Ein seit Generationen bekanntes Spiel, eine Art „4 gewinnt“, führt auf einem der Spieltische zunächst zur Verwirrung. Auf der Tischplatte gibt es nur vier mal drei Felder – in einer Richtung könnten also schon vier Kreise oder X aufgemalt werden, aber in die andere Richtung oder gar diagonal? Nun, der Tisch hat links und rechts senkrechte Spiegel – da gilt es zu tüfteln, in welches Feld malst du dein Zeichen, um doch auf eine 4er-Folge zu kommen.

Kleiner Raum wird riesengroß

Apropos Spiegel: Der allerletzte große Raum mit seinen weißen und schwarzen Feldern wirkt aufs erste fast wie ein Labyrinth oder etwas ohne Anfang und / oder Ende. Und ganz innen drinnen versteckt findet sich eine Tür, hinter der du in ein Spiegelkabinett gelangst. Der kleinste Raum in der Ausstellung wird damit scheinbar zu einem riesengroßen in dem du dich vielfach siehst. „Wowh, ich hab so viele Freundinnen, die so ausschauen wie ich!“, entfährt Fatima spontan ein freudiger Schrei des Erstaunens. Um sich gleich danach auf den Boden zu legen und eine Brücke zu machen – also viele Brücken sozusagen. Und wenn du die Tür von innen zuziehst, „vergrößert“ sich der Raum gar zu einem schier unendlichen.

Vor dem Gebäude mit Spiegelkabinett kannst du auf mehreren Tischen verschiedene Kreisel bauen und mit ihnen spielen – die dicken bunten Stifte malen sozusagen selber, wenn du sie in Drehungen versetzt. An einem anderen Tisch spitzt du ein Holzstaberl, lochst eine runde Kartonscheibe und baust do einen Kreisel. Die Kartonscheibe kannst du vorher – auf einer drehenden Scheibe kunterbunt anmalen – Auch so bringst du und deine jungen Kolleg:innen Farbe in diesen schwarz-weiß ausgekleideten Raum.

Zeitreise-Spiel

Das Jubiläum samt Eintauchen in vergangene Ausstellungen der 30 Jahre spielt sich in einem Glücksrad-Würfelspieltisch ab. Mit dem Glücksrad fällt ein kleiner Ball auf Jahreszahlen. Spielkarten aus einem Regal an der Wand und Würfel mit unterschiedlich vielen Feldern sowie projizierte Fotos der jeweiligen Ausstellungen lassen dich die eine oder andere Zeitreise erspielen, für die auch eigene 1-Zoomi-Münzen angefertigt wurden, die im Würfelspiel gesetzt werden können.

Nudelmaschinen

Fast wie ein Kunstküche wirkt eine weitere Insel. Beim Eingang warten drei spitze Berge aus Knetmasse: Gelb, blau, rot. Mit verschiedenstem Werkzeug schaben oder schneiden Kinder eine gewisse Menge ab. Auf dem Tisch stehen Nudelmaschinen – Knetmasse rein – „Teigplatten“ oder die Masse in Form dünnerer oder breiterer Nudeln am anderen Ende heraus nehmen. Aus diesen „Teigwaren“ verarbeiten manche diese weiter, formen Figuren oder was auch immer daraus. Fatima, die wir schon aus dem Spiegelkabinett kennen, zeigt dem Reporter „meine Schneefrau“ und Yevgenii eine bunte Figur.

Erstere beantwortet die Frage, was ihr in der Ausstellung am besten gefalle, mit „alles“, da stimmt auch Larissa ein. Emir hat es die kleine Bowlingbahn am meisten angetan. Ferdinand war am meisten vom großen Schiff fasziniert. Ram taugten in einem Raum dieses Schiffs „die beiden Sportgeräte (ein Fahrrad-Ergometer und eine Rudermaschine) am meisten, aber auch die Bowlingbahn und die Interviews mit den Medienleuten“.

Ein „verspielter“ Gag am Rande: Das aus großen und auch klitzekleinen Buchstaben geschriebene Wort Kunst im ersten, dem großen Ausstellungsraum, praktisch nur von einem eng begrenzten Punkt aus als Ganzes richtig wahrgenommen und gelesen werden 😉

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Kunst & Spiel

Mitmachausstellung rund um den 30. Geburtstag des Zoom Kindermuseums im Wiener MuseumsQuartier
6 – 12 Jahre; 1 ½ Stunden

Kuratierung: Christian Ganzer
Produktion: Johannes Franz-Figeac, Jakob Krinzinger
Szenografie: Peter Kozek
Architektur: Sabrina Miletich
Ausstellungsbeiträge: Alfredo Barsuglia (Kinsel), Gabie Baumann / Michael Silbergasser, Dominikus Guggenberger (Bowlingbahn), Tina Handl (Kostümbilder), Katharina Jäger, Jakob Krinzinger / Ulla Szwajor (Spieltische), Philipp Leissing, Christine Nenning, Matthias Schoiswohl-Szwajor, Mirjam Silbergasser-Boschitz (Würfelspiel), Esther Stocker (Schwarz-Weiß-Raum mit Spiegelkabinetten), Johanna Stückler / Elisa Dey Morente, Sophie Tromp, Bernhard Winkler

Grafik: Johannes Lang
Multimedia: Mathias Müller
Bauten: Deko Trend, Franz Ritzer & Team
Elektrik: Willi Gasser
Ausstellungstexte: Christian Smetana

Dank an: Franziska Abgottspon, Nora Baumann, Michael Baumgartner, Ahmadulla Dost, Michael Feitsch, Milou Gabriel, Luna Ghisetti, Gregor Handl, Indira Handl, Yasemin Inan, Niki Ivantsits,  Ulrike Kok (VS Leopoldstadt, 4B), Kunsthalle Wien, Bernd Lötsch, Maria McLean, Barbara Meinx, Laura Orgonyi, Aaron Pitschmann, Johann Schoiswohl, Perihan Seifried, Ulla Szwajor, Felix Wagner,  Nina Zarbach

Wann & wo?

Bis 31. August 2025
Zoom Kindermuseums: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 525 79 08
kindermuseum -> mitmachausstellung