Die besten der besten jugendlichen mehrsprachigen Redner:innen geben Hoffnung auf eine bessere Zukunft – Preisverleihung von „SAG’S MULTI!“
161 Gewinner:innen – die standen schon seit Anfang Juni bei der 13. Ausgabe des mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“ fest. So viele Jugendliche zwischen 12 und ca. 19/20 Jahren hatten sich mit ihren inhaltsreichen, eloquenten mündlichen Beiträgen – immer in Deutsch UND einer anderen Erst- oder erlernten Sprache – ins Finale geredet. Die Jurys an diesen Finaltagen – in Landesstudios des ORF, der den Bewerb nun zum zweiten Mal hostet – mussten allerdings noch aus diesen besten Redner:inner der im Herbst gestarteten 400 Jugendlichen mit 39 verschiedenen Sprachen nochmals die Besten der Besten auswählen. Diese Preisträger:innen- 27 – wurden am Sonntag (26. Juni 2022) im Festsaal des Wiener Rathauses auf die Bühne geholt und – in den drei Altersgruppen des Bewerbs – ausgezeichnet.
Sie alle werden hier mit kurzen Zitaten aus ihren Finalreden – unter ihren Fotos – knapp vorgestellt. Im Verlauf der Woche durfte Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … einige dieser Top-of-the-Top – ohne dass diese von ihrem Preis erfuhren – interviewen. Links zu diesen sechs Beiträgen unten am Ende des Beitrages.
Vorgestellt wurden die neuen Preisträger:innen von eindrucksvollen jungen Erwachsenen, die vor unterschiedlich vielen Jahren bei „SAG’S MULTI!“ ihre Vorgänger:innen waren, einigen der Alumni.
Stellvertretend für die Besten der Besten durften einige von ihnen Auszüge aus ihren Finalreden vom ehrwürdigen Redepult der Bühne im Festsaal nochmals halten.
Aus der 7. und 8. Schulstufe vertraten mit Rede-Auszügen: Ivy Stadler und Jermel Maimona ihre Alterskolleg:innen. Und hier nun alle Preisträger:innen dieser Altersgruppe (Kategorie 1):
Alis Nirschl, 13 Jahre, Englisch, WMS Maria Trapp Platz /Simonsgasse, Wien
Es wäre einfacher weg zu sehen, wenn man Leid oder Ungerechtigkeit sieht. Aber nur weil ich wegsehe, verschwindet das Problem nicht. Also werde ich weiter hinsehen und versuchen kleine Dinge zu verändern. Dann gibt es nämlich auch für die anderen weniger Dinge, wo sie wegsehen müssen.
Belinay Can, 14 Jahre, Türkisch, MSi Feuerbachstraße, Wien
Eine Frau wird geschlagen, vergewaltigt, und getötet. Wer hat die Schuld? Natürlich das Opfer, weil die Frau sich zu freizügig angezogen hat, weil sie nachts alleine rausgegangen ist. NEIN! Anstatt solche Aussagen in die Köpfe der Töchter einzuprägen, müssen wir die Söhne anständig erziehen! Ihnen beibringen, dass nein NEIN heißt.
Duru Öztaş, 12 Jahre, Englisch, MS Ilse-Brüll-Gasse, Innsbruck, Tirol
Denn stell dir vor, du respektierst das Geschlecht nicht, welches dich auf die Welt gebracht hat, welches dich erzogen hat, in welches du dich verliebst und welches du heiraten wirst und denkst „Ab in die Küche“ zu sagen macht dich zu einem Mann! Nein danke, so einen Mann möchte ich nicht!
Hafso Mohamud, 14 Jahre, Somali, WMS Kauergasse, Wien
Wenn eine Frau einen Fehler macht, wird dieser Fehler so dermaßen thematisiert und dramatisiert. Aber wenn ein Mann den gleichen Fehler begeht, ist es nur ein Ausrutscher gewesen oder es kann jedem passieren. Meine Mutter hat mir immer gesagt, dass ich kein Stück schlechter bin als ein Junge und mir beigebracht, dass ich mich gegen jede Aussage, die mich schlecht macht, wehren kann. Genau aus diesen Gründen gehört meine Mutter für mich zu den größten Heldinnen und Vorbildern in meinen Leben.
Ivy Stadler, 13 Jahre, Englisch, BG/BRG Klosterneuburg, Niederösterreich
Nur vom Rassismus zu wissen, wird nicht reichen, um diesen zu überwinden. Es reicht nicht, sich zu Hause bequem in die Decke zu hüllen und über Rassismus zu lesen oder Nachrichten darüber zu sehen. So wie in meinem eigenen Fall auch: Lernen heißt, Erfahrungen machen, auch schmerzhafte, alles andere ist nur Information und wird nichts verändern.
Jermel Maimona, 13 Jahre, Portugiesisch, MS Roda Roda Gasse, Wien
Ich wuchs zweisprachig auf und mit zwei Kulturen. In Österreich bin ich der Schwarze, musste leider im Kindergarten schon negative Erfahrungen machen. Aber wenn ich zu Verwandten fahre auf Urlaub – da bin ich der, der in Österreich lebt, der nicht akzentfrei unseren Dialekt spricht. Man hat keine eindeutige Identität. Egal wo man hingeht, man ist immer der Ausländer. Natürlich ist es schwierig, aber ich habe den positiven Aspekt aus meinen jetzt noch jungen Jahren gezogen. Für mich ist es persönlich vorteilhaft, denn ich fühle mich in zwei Kulturen beheimatet.
Aus der 9. und 10. Schulstufe hielten stellvertretend für diese Kategorie Mahsa Ehsani und Maya Serier Auszüge ihrer Reden, die sie zu Preisträgerinnen gemacht hatten. Alle Preisträger:innen dieser Altersgruppe – in Bild und Kürzest-Text-Auszug hier:
Maya Serier, 18 Jahre, Französisch, BORG Mittersill, Salzburg
Das heißt, wenn man Rassismus bekämpfen will, muss man zuerst Stereotypen bekämpfen. Wir müssen die unbewussten Stereotypen bewusst machen.
Wenn Ihr einen Satz z. B. mit „Alle Muslime…“ beginnt, so sprecht diesen Satz nicht zu Ende, weil, mit diesen Verallgemeinerungen geht die Individualität jedes Einzelnen verloren. Schließlich, um Stereotypen zu bekämpfen, gehen Sie auf Menschen zu, die anders sind als Sie.
Azka Zhumallieva, 15 Jahre, Englisch (erlernte Fremdsprache), BORG 3, Wien
Nach einem Gespräch mit einer Freundin von mir habe ich bemerkt, dass ich eine Mauer um mich herum gebaut habe. Aber alles, was du siehst, ist der Schmerz und die Vorurteile hinter der Mauer und wie du nicht willst, dass sie dich erreichen. Also bist du hinter ihr gefangen, ohne zu wissen, wie du entkommen kannst. Wenn wir versuchen, uns zu verändern und uns andere vorzustellen, unterdrücken wir das wahre Ich, das sich hinter der Mauer befindet. Wenn du dir Sorgen machst verurteilt zu werden, dann ist es nicht mehr dein wahres Ich, um das du dich sorgst.
Helena Černajšek, 15 Jahre, Tschechisch (erlernte Fremdsprache), BORG 3, Wien
Wer kann sich noch aller an das kleine „Ich bin Ich“ erinnern? Uns wurde immer klar gemacht, dass wir etwas Einzigartiges sind, aber wir wurden nicht dementsprechend behandelt. An alle Erwachsenen da draußen: Zeigt den Kindern in eurer Umgebung, dass sie wichtig sind und auch etwas zu sagen haben, ohne, dass man an ihnen dauernd etwas zu kritisieren hat.
ALSO: Die Message, die ich hier verbreiten möchte ist, dass WIR ,,Kinder“ für unsere Zukunft kämpfen müssen, also sollten wir den Respekt einfordern, den wir verdienen!
Simon Reiterer, 15 Jahre, Englisch (erlernte Fremdsprache), HLA Baden, Niederösterreich
Rassistische Strukturen sind kein modernes Phänomen, ein Relikt der Vergangenheit. Um dagegen anzukämpfen ist es wichtig sich den Mühen marginalisierter Gruppen und seiner eigenen Privilegien bewusst zu werden.
Auch wenn es für uns weiße, WEIRD– western, educated, industrial, rich, democratic – people, schwer ist Rassismen zu sehen und einzugestehen, ist es integral um Diskriminierung, Ausschluss und Unterdrückung vorzubeugen und ein erster Schritt auf einem langen Weg in die Gleichberechtigung.
Auseinandersetzung, kritische Selbstreflektion sind das Gebot der Stunde.
Helin Ağırdan, 16 Jahre alt, Türkisch, BG Reutte, Tirol
Was ich bis jetzt (16 Jahre) gelernt habe, ist, dass es zwei Sichtweisen für Menschen in Not gibt. Einmal die Flüchtlinge, die Ausländer sind und zurück ins eigene Land gehen sollen. Und Flüchtlinge, die Menschen sind, und Solidarität brauchen. Sagen Sie mir, liebes Publikum: Wer von uns verdient mehr Menschenrechte als der andere? Egal, wie viel Cent du in der Tasche hast – egal, ob du in Österreich oder in Afrika auf die Welt gekommen bist- egal, welche Hautfarbe- welches Geschlecht, welche Religion du hast – jeder Mensch hat das angeborene Recht auf Freiheit und Sicherheit
Können Sie mir eine 100-prozentige Sicherheit geben, dass wir niemals ein Flüchtling sein werden? Seien Sie sich nicht so sicher, niemand hätte gewusst, dass eine Krankheit uns jahrelang dazu zwingt, Masken zu tragen. Heute sind wir die Menschen, die in Sicherheit leben, aber was morgen passiert, kann keiner wissen.
Kyra Moisa, 16 Jahre alt, Französisch, Lycée Français de Vienne, Wien
Vor allem glaube ich, dass eine Anschauung, wie ein Geist, wie ein Herz erzogen werden kann. Der Respekt sich sowie anderen gegenüber ist ebenfalls eine Frage der Erziehung. Sich selbst respektieren und die anderen zu respektieren, das fängt inmitten der Familie an, das fängt in der Schule an, indem man lernt zu sprechen und zu schreiben, um zu sagen, wer wir sind, indem man neue Sprachen lernt um einander besser zu verstehen, indem man unsere Geschichte lernt, um aus ihr Lehren zu ziehen.
Lena Ditrt-Moore, 15 Jahre, Englisch, Gymnasium Sacré Coeur, Wien
Diese negativen Gedanken und Vorurteile zeigen sich oft unerwartet oder wenn man nicht über seine Wortwahl nachdenkt.
Auch Stereotypen wie zum Beispiel, dass Schwarze Menschen gut Basketball spielen können, mögen zwar nicht beleidigend erscheinen, funktionieren aber im Prinzip genauso wie negative Stereotypen. Sie werfen eine riesige Gruppe von Menschen in Kategorien, statt jede Person als ein individuelles Wesen zu betrachten. Es ist so schwierig diesen Denkweisen gegenzusteuern, da viele sich ihrer rassistischen Veranlagungen nicht einmal bewusst sind!
Larissa Arthofer, 16 Jahre, Englisch, BRG Krottenbachstraße, Wien
Erinnern wir uns an die Zeit in der wir noch an Superhelden und andere fantastische Wesen geglaubt haben. Rufen wir uns in Erinnerung, dass wir selber noch die Superhelden unserer Träume werden können. Denn nicht nur Spiderman kämpft für Gerechtigkeit, nicht nur der Weihnachtsmann macht Geschenke, nicht nur Robin Hood hilft den Schwächeren. Jeder muss selbst den Superhelden aus sich rauslassen, und mit der Veränderung des Verhaltens von jeden einzelnen können wir die Welt so verändern, wie nicht einmal ein Superheld mit Superkräften es könnte.
Luisa Kulterer, 16 Jahre, Englisch, ISC International School Carinthia Velden, Kärnten
Gleichgültigkeit ist wie ein Virus. Sie breitet sich in einem aus, geht von Mensch zu Mensch, denn wenn es dem anderen egal ist, darf es mir ja sicher auch egal sein. Was gegen den Virus namens Gleichgültigkeit hilft? Nein, keine Mundmasken und auch kein Desinfektionsspray. Schon gar nicht ein Baby-Elefant. Es ist Mut. Ich glaube, wir Menschen müssen einfach wieder wachgerüttelt werden und einmal hören, dass es unverzichtbar ist, Courage zu zeigen; den Kopf nicht weg zu drehen. Wir können die Welt verändern, wenn wir wollen. Wir müssen es nur wollen.
Mahsa Ehsani, 16 Jahre, Farsi/Deutsch, Gymnasium am Augarten, Wien
Zivilcourage ist, wenn ich sehe, dass Menschen insbesondere Frauen, die Rechte verletzt oder ihnen sogar abgesprochen werden, dann meine Stimme erhebe. Meine Stimme erhebe für die polnischen Frauen, die sich gegen das Abtreibungsgesetz wehren. Meine Stimme erhebe für die vielen Muslima in Frankreich, deren Recht auf Selbstbestimmung in Bezug auf ihre Bekleidung, missachtet wird. Meine Stimme erhebe für meine mutigen Schwestern in Afghanistan, wo schon deren Weiblichkeit eine Bedrohung und Gefahr für ihre Existenz darstellt. Meine Stimme erhebe, indem ich Petitionen unterschreibe, an Demonstrationen teilnehme und andere über ihre Situation informiere.
Stellvertretend für Jugendliche aus den Schulstufen 11, 12 und 13 (berufsbildende höhere Schulen haben ein Jahr mehr bis zur Matura) hielten Finn Wörnschimmel und Baara Auszüge aus ihren Reden. Und hierauch wieder alle Preisträger:innen in Fotos und knappen Zitaten aus ihren Reden:
Alexandra Kreuzer, 18, Englisch (erlernte Fremsprache), Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal, Kärnten
Im Endeffekt sollten wir Gleichgültigkeit nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst überwinden. Denn wenn ich das nicht tue, wenn ich nicht zulasse, dass mich der Schmerz, die Ungerechtigkeit, die Trauer berührt, dann sperre ich auch die Freude, die Liebe und die Hoffnung weg and that can never, ever happen.
Lasst uns heute einfach mal ein bisschen mutiger sein als gestern.
Banan Sakbani, 18 Jahre, Arabisch/Deutsch, AHS- Antonkriegergasse, Wien
Seien Sie der Grund für eine bunte und diverse Welt, seien Sie lauter, verändern Sie sich selbst und somit die gesamte Welt
Baraa, 18 Jahre, Arabisch, HLW-Schrödinger Graz, Steiermark
Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass Männern etwas weggenommen wird, vielmehr geht es um die Anerkennung, dass Frauen und Männer gleichwertig wichtig für die Gesellschaft sind.
Wir Frauen und Männer sind nicht Gegeneinander, sondern füreinander. Wir ergänzen uns gegenseitig. Kämpfe für Gleichberechtigung. Wir halten Abstand, aber wir halten zusammen.
Büşra Özçelik, 17 Jahre, Türkisch, Gymnasium Werndlpark Steyr, Oberösterreich
Liebe Österreicherinnen und Österreicher, habt keine Angst! Habt keine Angst, dass durch meine Stimme, euch Schaden zugefügt wird. Habt keine Angst, dass durch meine Stimme, eure Stimme an Wert verliert. Vergesst nicht, ich bin genauso eine Österreicherin wie Ihr. Ich befolge genauso Gesetze, bilde mich stets weiter und habe Spaß, Teil der Gesellschaft zu sein. Ich bin der Meinung, dass ich mir die österreichische Staatsbürgerschaft verdient habe, nämlich nicht heute mit dieser Rede oder gestern, sondern bereits bei meiner Geburt.
Felix Oberhuber, 17 Jahre, Englisch (erlernte Fremdsprache), Akademisches Gymnasium Salzburg
Aber wir müssen doch zugeben, dass wir Menschen manchmal ein wenig kurzsichtig sind. Stichwort: Climate Change. Denn: Wenn wir wie Wunderkinder wären … dann hätten wir schon vor einem halben Jahrhundert Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen. Meine Damen und Herren, wir können nicht darauf vertrauen, dass Politiker*innen das langfristige Denken für uns übernehmen. Nein, eine Denkwende muss von uns, den Bürger*innen kommen.
Finn Wörnschimmel, 17 Jahre, Englisch (erlernte Fremdsprache), HLW Lippizanerheimat Voitsberg, Steiermark
Warum muss ich Angst haben, jeden Tag, den ich mich aus meinem Haus bewege. Warum werden mir immer Steine in den Weg gelegt und jedes Mal, wenn ich den Mut aufnehme mich zu outen, begegne ich Hass und werde nur noch weiter in mich selbst gedrängt. In meine Gedanken, welche mich regelrecht auffressen.
Laura Ablasser, 18 Jahre, Englisch (erlernte Fremdsprache), BG/BRG Weiz, Steiermark
Uns für andere zu verstellen, damit wir besser in ihre Welt passen, macht den Weg der Suche nach unserem eigenen wahren Ich lediglich länger und beschwerlicher. Das Anpassen an andere, das sind Hindernisse auf diesem Weg, um die wir einen größtmöglichen Bogen machen sollten. Wir alle sind besonders, auf unsere eigene Art.
Lisa Muskovich, 17 Jahre, Englisch (erlernte Fremdsprache), BG/BRG/BORG Oberpullendorf, Burgenland
Anstatt Diversität und das „Anderssein“ unüberlegt schlecht zu reden, will ich euch fragen: Wie wichtig ist Vielfalt für unsere Gesellschaft und vor allem für die Demokratie? Wenn alle derselben Meinung wären, wozu dann Wahlen? Wenn alle dieselben Ambitionen hätten, wozu dann Ziele? Wenn alle dieselbe Vergangenheit hätten, wozu dann Zukunft? Wir brauchen jede Einzelne und jeden Einzelnen, wir brauchen uns alle, mit unseren Wünschen und Träumen, mit unseren Visionen und Gedanken, mit unseren Gemeinsamkeiten und unseren Eigenheiten. Denn die Wahrheit ist, wenn alle gleich aussehen, denken und handeln würden, dann wär’s doch langweilig!
Livia Anna Banek, 17 Jahre, Englisch (erlernte Fremdsprache), BHAK Leibnitz, Steiermark
Menschen ertranken, und wir redeten von einer „Obergrenze“.
Menschen erfroren, und wir errichteten Zäune.
Menschen starben, und wir machten es zu Politik.
Dabei geht es nicht um Politik, um Richtlinien, um Grenzen; es geht um unsere Menschlichkeit, die wir jetzt erst an den Tag zu setzen lernen. Und trotzdem scheint dieser Rassismus immer noch geleugnet zu werden, zumindest von einigen Personen in den Medien und in der Politik.
Maria Magdalina Radojičić, 17 Jahre, Serbisch, AHS Bernoullistraße, Wien
Es sind Wunden, mit denen man mehr oder weniger auch geboren wird, weil sie mittlerweile zu uns gehören, aber nicht alle können lernen mit diesen umzugehen und passen sich an. Sie werden genau zu dem, was die Gesellschaft ja von ihnen erwartet hatte. Die typischen Zuwanderer aus dem Balkan, die sich nur vor Gott fürchten, wenn überhaupt, und vor mehreren verpassten Anrufen ihrer Mutter.
Veljko Vučković, 19 Jahre, Serbisch, Joseph Haydn Realgymnasium, Wien
Wenn es um Angst geht, so kann man wohl sagen, dass wir alle im selben Boot sitzen. Wir alle haben unsere Ängste, Angst vor dem Unbekannten, Angst, ausgelacht zu werden. Angst, alleine zu sein und von der Gesellschaft nicht akzeptiert zu werden, oder wahrscheinlich Angst, neue Schritte im Leben zu setzen, weil wir nie sicher sein können, ob wir die Schwierigkeiten, die sich vor uns auftürmen, meistern werden.
Die Abschlussgala von „SAG’S MULTI!“ 2021/22 zum Nachsehen auf der ORF-TVthek
Der mehrsprachige Redebewerb „SAG’S MULTI!“ will seit Beginn Mehrsprachigkeit fördern – bei Gleichwertigkeit aller Sprachen. Und Schüler:innen eine Plattform und Forum geben, ihre Gedanken in Deutsch und jeweils einer anderen Sprache zu Gehör zu bringen.
Im 13. Jahr des Bewerbs, dem zweiten in dem der ORF „SAG’S MULTI!“ hostet, starteten im Herbst 410 Jugendliche aus 160 österreichischen Schulen – mit insgesamt 39 verschiedenen Sprachen. 161 redeten sich ins Bundesfinale – sie alle sind Sieger:innen. Dennoch werden bei der Schluss-Gala im Wiener Rathaus am 26. Juni Preise vergeben.
Vorgestellt werden die Preisträger:innen von Alumni, vormaligen Preisträger:innen, deren erfolgreiche weitere Wege ebenfalls präsentiert werden.
In der ORF-TVthek können die Finalrunden nachgeschaut werden
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