In „Abbys Traum“ will eine Marionette frei sein, sich von den Schnüren loslösen. Bilderbuch basiert auf einem Computer-/Videospiel.
Und noch ein Buch, in dem die Hauptfigur in einem Zirkus „Nein“ sagt (Links zu den anderen Rezensionen am Ende dieses Beitrages). Wenngleich in „Abbys Traum“ ein Zirkus nur die Ausgangsstation für die abenteuerliche, so tiefgründige Parabel ist.
Es handelt sich offenbar um einen Tisch-Zirkus, denn alle Figuren – ob Abby, Bär Urs oder der Direktor – sie alle sind Marionetten. Bewegt und zum leben erweckt durch die Hände der Puppenspieler:innen. Aufmerksamkeit, Jubel, wenn die Artist:innen in der Manege auftreten. Trist und eingesperrt, wenn die Lichter ausgehen.
Da beschließt Abby eines Nachts: Sie will frei sein, stibitzt den Schlüssel zu ihrem Käfig, befreit den Bären und ab ins Freie.
Aber – auch all die Schritte in der Freiheit, ob über Felder oder durch einen Fluss – kann sie auch nur gehen, springen, fliegen … – genau, an den Fäden von Jack, ihrem Figurenspieler. Dennoch scheint sie ein Eigenleben entwickeln zu können – oder zumindest zu wollen. Zurück in den Zirkus? Nein, das möchte sie ganz und gar nicht, da widersetzt sie sich.
„Geben die Schnüre ihr Halt? Oder halten sie sie nur auf?“ – dies ist ein Zitat aus dem Bilderbuch, geschrieben von Laurel Snyder, US-Dichterin und Kinderbuchautorin (übersetzt von Cordula Setsman). „Sie kämpft, und das fühlt sich gut an. Sie schreit, und ihre tapfere Stimme erfüllt den Raum. Und je fester Jack an den Schnüren zieht, umso fester strampelt Abby. „Das ist mein Leben“, ruft sie. „Meins!“ Immer fester zerren beide an den Schnüren. Bis diese reißen …“
Doch endlich frei … muss Abby erst mühsam lernen, sich eigenständig fortzubewegen, auf die Beine zu kommen und auf diesen zu stehen bzw. zu gehen … Womit wohl die Parabelhaftigkeit dieser Geschichte mehr als nur angedeutet wäre.
Spannend ist auch die Entstehungsgeschichte des Bilderbuchs. Für die Zeichnungen gibt es nicht nur eine Illustratorin oder einen Illustrator. „Abbys Traum“ baut auf dem Computer-/Videospiel „A Juggler’s Tale“ (Eine Gauklergeschichte) der Gruppe KaleidosCube auf. Auf der Basis von deren Character- und anderem Designs sind die Bilder für dieses Buch entstanden.
Hier geht es zu einem Interview mit der Lektorin des Verlags und einem aus dem Team der Game-Entwickler:
Text: Laurel Snyder
Übersetzung aus dem Englischen: Cordula Setsman
Illustration: Kaleidoscube
Abbys Traum
40 Seiten
Ab 5 Jahren
Verlag: Mixtvision
18 €
Zu einer Lese-/Schauprobe geht es hier
Das Bilderbuch baut auf dem Computer-/Videospiel „A Juggler’s Tale“ von KaleidosCube auf, dafür verantwortlich:
Steffen Oberle, Enzio Probst, Elias Kremer, Dominik Schön
Texte: Manuel Ostwald & David Maas
Character-Design: Beate Höller & Thomas Conrad
Trailer auf der Website des Spiels: ajugglerstale
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