Dritter Teil der gefühlsstarken Tanztheater-Trilogie von Nora Vonder Mühll und Yves Thuwis im Dschungel Wien beim Slup-Festival, das gemeinsam mit mehreren Theaterhäusern stattfindet.
Nach „Liebe üben“ und „dÄmonen“, schließen die Schauspielerin Nora Vonder Mühll und der Tänzer Yves Thuwis mit „Die letzte Show“ ihre gemeinsame Trilogie ab. Damit gastier(t)en sie derzeit im Dschungel Wien im Rahmen des Slup-Festivals, das gemeinsam mit anderen Theaterhäusern bis 23. März 2025 läuft. Das stark berührende und doch humorvolle Stück ist noch am Montag, 10. März 2025, zu erleben – siehe Info-Box am Ende des Beitrages.
Wie die beiden anderen Shows dreht sich auch „Die letzte Show“ stark ausgehend von den eigenen Gefühlen der beiden um zentrale Emotionen – nach Liebe, Ängste nun Abschied. Wobei keine der Emotionen isoliert existiert, mischen sich doch in Liebe oft auch Ängste, nicht zuletzt solche vor Abschieden und umgekehrt mischen sich viele Ängste in jene Momente in denen es darum geht, Abschied zu nehmen.
In der rund einstündigen Performance, in der wieder einige bei der Recherche aufgenommene Kinderstimmen eingespielt sowie hin und wieder das Publikum zu Wort kommt, spielt auch viel Liebe mit. Die Liebe beider zu ihren Berufen – Schauspiel bzw. Tanz. Die Liebe dazu, gemeinsam Stücke zu erarbeiten und sie miteinander auf die Bühne zu bringen. Und nicht zuletzt die Liebe zu den Zuschauer:innen, zu diesem Live-Erlebnis im Theater.
Die beiden lassen über an eine mitten in den Raum gestellte, geschlossene Tür (wenn sie geöffnet wird, erscheint der Rahmen mit einer Lichterkette verziert; Ausstattung: Regina Rösing), projizierte Fotos von Produktionen ihres bisheriges – davor getrennten – berufliches Leben Revue passieren. Kombinieren diese mit Anekdoten, mitunter lustigen oder auch peinlichen. So musste Nora in ihrem ersten Stück während eines Monologes einen Apfel essen – sabber, sabber… „Was machst du denn jetzt da?“, rief seine Mutter in einer zentralen Szene in Yves’ erstem Stück.
Erzählungen sowie ihr tänzerisches Spiel pendelt zwischen Rückblicken und dem Hier und Jetzt. Samt der Wehmut, dass dies nun ihre letzte gemeinsame Show ist – die sie aber auch noch öfter spielen (Regie: Hannah Biedermann). Danach wollen sie wieder getrennte eigene künstlerische Wege gehen, spielen, tanzen.
So klar die Ansage von vornherein – bis hin zum Titel – der Show ist, so nachvollziehbar sicht-, hör-, und spürbar fällt ihnen dieser Abschied – mit fast unzählbaren scheinbaren Enden des Stücks. Und Tränen in den Augen auch so mancher Zuschauer:innen, vor allem solcher, die die drei gemeinsamen, (gefühls-)intensiven Shows erlebt haben.
Analog zum „Liebe üben“ spielen sie Kinderstimmen ein – eine, die sagt, Abschiede ließen sich üben und eine andere gleich danach, die das Gegenteil in den Raum wirft.
Mit welch kurzer, prägnanter Choreografie Yves Thuwis und Nora Vonder Mühll am Ende dennoch sich und dem Publikum diesen Abschied mit der Einladung gemeinsam mit ihnen auf der Bühne zu tanzen, erleichtern, sei aber nicht im Detail verraten – es gibt ja noch wie eingangs erwähnt eine Show am Montagvormittag.
Dokumentarisches Tanztheater
Eine Stunde
Regie: Hannah Biedermann
Choreografie und Performance: Ives Thuwis, Nora Vonder Mühll
Sound Design und Musik: Johannes Birlinger
Ausstattung: Regina Rösing
Choreografische Mitarbeit: Tabea Martin
Mitarbeit Konzept und Tourneetechnik: Stefan Colombo
Produktionsleitung: Cornelia Wolf
Eine Koproduktion von Theater Sgaramusch (CH) mit Dschungel Wien, Vorstadttheater Basel (CH), FFT Düsseldorf (DE), ROTONDES Luxemburg (LU), TAK Theater Liechtenstein (LI), Fabriktheater Rote Fabrik Zürich (CH)
10. März 2025
10.30 Uhr
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20-20
dschungelwien -> die-letzte-show
Gastspiel im Rahmen des von Dschungel Wien, WuK, Burgtheater, NEST (Neue Staatsoper im Künstlerhaus) organisierten
Bis 23. März 2025
Zum gesamten Slup-Festivalprogramm geht es hier
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