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Workshop-Teilnehmer:innen formen ihre eigenen Schaum-Kreationen
Workshop-Teilnehmer:innen formen ihre eigenen Schaum-Kreationen
07.11.2021

Schweden-Türme, -blumen und -Überraschungs-Schaumberge

Lokalaugenschein bei einem Schwedenbomben-Familien-Workshop in Wiener Neudorf.

Eine große rechteckige Waffelplatte, hohe Aussteckformen, zwei mit festem Schaum gefüllte Spritzsäcke – heller und dünkler. Diese Utensilien liegen bzw. stehen auf jedem der rund zwei Dutzend Arbeitsplätzen. Dazu Kostproben einer nackten und einer gesträuselten Schwedenbombe sowie zwei verpackte süße Stangerln – schokoüberzogene Hasel- bzw. Erdnuss-Creme.

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … absolviert einen Lokalaugenschein beim Geburtsort von 450.000 Schwedenbomben wöchentlich. Zwischen Shop und der durch eine Glaswand getrennten Schaumschläger-Abteilung befindet sich ein Workshop-Raum. In Lockdown-Zeiten wurden von hier aus Online-Workshops abgehalten, seit Monaten können Interessierte wieder hier vor Ort an ihre eigenen Werke gehen.

Geschichts- ¼-Stunde

Die – fast allesamt freiberuflichen – Workshop-Leiter:innen erzählen einleitend einiges zur Geschichte dieser süßen Erfindung – siehe eigenen Beitrag hier oben verlinkt, streuen Fragen ein – deren richtige Antworten süß belohnt werden und zeigen vor, wie’s geht – auch dazu ein eigener kompakter Beitrag unten verlinkt.

An diesem Samstag – vor Halloween – weswegen an einer Kühlschranktür ein papierenes Skelett klebt, Kunststoff-Knochen, -Kakerlaken und anderes gruseliges Zeugs herumliegt und steht – ist Philipp der Lehrer. Im Hauptberuf ist er Schüler einer berufsbildenden höheren Schule. Seit rund eineinhalb Jahren hält er diese Workshops – was ihm sichtlich und hörbar Spaß macht.

Eigene Formen – samt Verstecken

Im Gegensatz zur Massenproduktion – 450.000 Stück wöchentlich kommen aus den Maschinen – mehr dazu in einem hier verlinkten eigenen knappen Beitrag zu den Fakten – können hier Schaumberge unterschiedlichster Form gestaltet werden. Außerdem stehen nicht nur dunkle Schokosoßen für den dünnen Überzug zur Verfügung, sondern auch Erdbeer-, Zitronen- und Orangen-Creme sowie weiße „Schokolade“, die ja eigentlich keine Schokolade ist.

Ach ja, obwohl viele vermuten – gestehe vor dem ersten Besuch tat ich das auch, dass in eine bestehende dünne Schokoform der Schaumeingefüllt wird, ist es genau umgekehrt. Auf die Waffel wird der Schaum aufgespritzt und darüber rinnt die flüssige (Schoko-)Glasur.

Geburtstagsgeschenk

So manche Workshop-Teilnehmer:innen kommen in ganzen Gruppen. Jonathan beispielswiese hat diesen Workshop zu seinem elften Geburtstag geschenkt bekommen und etliche seiner Freundinnen und Freunde eingeladen. Einer davon, Maximilian, tobt sich besonders kreativ aus. Gleich bei seiner ersten Kreation versteckt er mitten im Schaum eine der beiden Schwedenbomben-Kostproben. In einer anderen bricht er ein Manja-Stangerl auseinander um es rundum mit Schaum zu verbergen, in anderen werden künftige Esser:innen auf Gummibären beißen. Von seinen „überschäumenden“ Ideen lassen sich auch andere anstecken – das Geburtstagskind selbst sowie Mavie, Ferdinand und Johannes. Den beiden zuletzt Genannten gefällt „am besten das Essen“.

Kreativer Basteltyp

Maximilian verrät dem Journalisten, dass „ich oft auch zu Hause beim Backen und Verzieren von Torten oder Keksen helfe. Außerdem bin ich überhaupt ein kreativer Basteltyp. Für Halloween wird ich ganze Räume umgestalten und mit Beamer Gruseliges projizieren.

Mavie, die das Bauen der Schwedenbomben gar nicht schwierig findet, hält kurz den Atem als der besagte Maximilian versucht, einen sehr hohen Schaumturm, in den er natürlich wieder allerhand versteckt hat, und der die Ausstechform ohnehin weit überragt, aus dieser von unten rauszuschieben. Gelungen. Aber zu hoch für die gegen Ende des Workshops gebastelte eigene Transport-Schachtel. Macht nix, Heike, die Checkerin der Workshops, zeigt das Muster einer Doppeldeckerschachtel 😉

Verkleidungen

Ach ja, Halloween ist. Und so gibt’s nach den eigenen unterschiedlichst geformten Schaumberg-Kreationen noch eine Station: Bei Philipp in einer Reihe angestellt, kriegt jede und jeder bunte Fondant-Würfel (Zucker-Wasser-Gemisch, das sich wie Knetmasse formen lässt) oder auch essbare Augen. Damit „verkleiden“ die Workshop-Teilnehmer:innen herkömmliche Schwedenbomben als Geister, Frankensteins oder was auch immer Gruseliges. Eine Teilnehmerin hingegen formt große Ohren – und einen Rüssel und macht die Bombe zu einem Elefanten. Vielleicht inspiriert von auf dem Boden und an Wänden klebenden „Abstands“-Elefanten 😉

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Reportage über einen der Online-Workshops in Pandemie-Zeiten, damals noch im Kinder-KURIER