TV-Serie auf Arte über den Einfluss von Religion auf Essen und Ernährung: „Wie Götter speisen“ – in der letzten Märzwoche 2023.
Sind Bagel jüdisch? Was hat Tofu mit Buddhismus zu tun? Diesen und vielen anderen Fragen, was Essen und Religion miteinander zu tun haben – einschließlich aber weit hinaus über koscher bzw. halal oder Fastenzeiten -, geht eine fünfteilige Serie (jeweils fast eine halbe Stunde) in TV-Reportagen nach. Die einzelnen Folgen werden in der letzten Märzwoche 2023 erstmals ausgestrahlt (Wiederholungen im April und bis gegen Ende Juni online). „Wie Götter speisen“/ „Les dieux passent à table“ bringt Reportagen über die fünf großen auch „Welt“-Religionen genannt: Judentum, Islam, Buddhismus, Christentum und Hinduismus (Reihenfolge entsprechend der Sendetermine). Dafür reiste das Team nach New York, in den Iran, nach Japan, Deutschland/ Spanien sowie Indien.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… traf die Erfinderin der Serie, Catharina Kleber, die bei allen Teilen Co-Regie führte (gemeinsam mit Niloufar Taghizadeh) und in jeder Folge auch in Restaurant-Küchen Hand anlegte oder die eine oder andere Speisen-Zubereitung erlernte, und immer interessante Menschen portraitiert, zum Interview – Link hier unten
In New York beginnt die Reportage über das jüdische Leben und seine Auswirkung auf Speisen bei strenggläubigen Chabad, die den Sabbat und das Laubhüttenfest traditionell feiern. Wir kommen aber mit der TV-Macherin auch in die Küche der Influencerin Chanie Apfelbaum, die ihren Insta-Followern – und ihren fünf Kindern – vermittelt, was koscher ist. Sie hat alles doppelt: Kühlschränke, Herde, Töpfe und Besteck, weil sie streng Milch- und Fleischprodukte trennt.
Im Iran begleitet Catharina Kleber – und die Kamera – einen Imam (Vorbeter), der nebenbei auch eine Konditorei betreibt und seinen „Glaubenssatz“ sagt: „Je glücklicher der Mensch, desto näher ist er der Religion.“ Eine wichtige Rolle spielt in der Folg über Islam das Teilen von Nahrung. Ein junger Restaurantbetreiber begann, fast unzählige Boxen mit gekochten Speisen zu befüllen und zum Opferfest an ärmere Menschen zu verteilen.
In Japan, wo Kleber den Buddhismus allgegenwärtig erlebt, erfahren wir, dass diese Religion sozusagen Vegetarismus und Veganismus sozusagen schon ewig forciert. Es darf keinem Tier Leid angetan werden. Dennoch sagt der Besitzer des Geschäfts, in dem die Filmemacherin die Herstellung von Tofu erlebt und mit Hand anlegen darf, dass er keinen Einfluss von Religion aufs Essen in seiner Heimat wahrnehme.
Auf die Spuren von Christentum und Speisen macht sich die entsprechende Folge und ihre Schöpferin in Bayern (Deutschland) und Andalusien (Spanien). In ersterem beobachtet die Kamera Nonnen beim Bierbrauen in einem katholischen Kloster. Schwester Doris Engelhard ist die letzte Brauerin ganz Deutschlands. Diese Folge zeigt auch den mitunter scheinheiligen Umgang mit Geboten. In Fastenzeiten oder am Freitag soll kein Fleisch verzehrt werden, aber es gibt die sogenannten „Herrgottsb’scheißerle“, Teigtaschen in denen Fleisch versteckt ist. Oder Fisch und Biber, die nicht als Fleisch gelten.
Dass es nicht nur Katholik:innen gibt, zeigt die Folge auch mit einer evangelische Theologin, die ein bekömmliches Fastengericht präsentiert.
Im spanischen Andalusien begegnen wir gebackenen Süßigkeiten.
Im indischen Delhi stellt die Folge die junge Köchin Ruchira Hoon-Philipp vor, die selber nicht besonders gläubig ist, dennoch ist ihr Alltag von den hinduistischen Traditionen geprägt, bis hin zu den ayurvedischen Ernährungsregeln. Familie Verma ist gläubig und hält sich strikt an die sattvische Ernährung. „Das sind sehr viele Essens- und Ernährungsregeln, irgendwie wie koscher, aber es halten sich ganz wenige Menschen dran“, sagt Catharina Kleber zu Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… „Eigentlich ist sehr viel verboten: Fleisch, Zwiebel, Knoblauch, scharf, weil intensive Gerüche vermieden werden sollen – wegen der Reinheit von Körper und Seele. Zum Navrati-Fest gibt es dann noch einmal Fastenregeln, die auch Reis und Weizen verbieten. Da bleibt nicht viel übrig, vor allem sind es dann Tabiokaperlen, das ist eine eigene Wurzel, ähnlich unserer Kartoffel, die mit Gemüse und Nüssen gegessen werden.“
Arte-Serie von Catharina Kleber und Niloufar Taghizadeh
Fünf Teile – Judentum (New York), Islam (Iran), Buddhismus (Japan), Christentum (Europa), Hinduismus (Indien) – je 26 Minuten
Erst-Ausstrahlung zwischen 27. und 31. März, verfügbar bis gegen Ende Juni – Details weiter unten.
Buch: Catharina Kleber
Regie: Catharina Kleber und Niloufar Taghizadeh
Drehzeitraum: 21.07.2021-10.06.2022
Redaktion: Linde Dehner
Produktion: Windcatcher-Productions GmbH
Judentum in New York
27. März 2023; 16.35 Uhr
12. April 2023; 16.25 Uhr
Online verfügbar: 26. März bis 24. Juni 2023
Kamera: Steffen Bohnert
Ton: Tom Hockl
Schnitt: Marlene Assmann-Khoueiry
Produktionsleiter Deutschland: Oliver Chrzanowski
Produktionsassistenz: Jacqueline Keller
SprecherInnen: Catharina Kleber, Jasmin Hekmati, Rita Ringheanu, Ron Böse, Moritz Corell, Matthias Stein, Dieter Gring, Susanne Grawe, Katalyn Hühnerfeld
Sprachaufnahmen, Sounddesign, Mischung: Andreas Radzuweit
Assistenz Postproduktion: Cornelia Albrecht
Grading: Torben Back
Grafik: Sascha Fröhder
Übersetzung: Catharina Kleber
Mitwirkende: Chanie Apfelbaum, Devorah Halberstam, Peter Shelsky, Pasqual Fuentes, Moishe Rurashkin, Diana Fersko, Liane Newton, Jonathan Hartig
Produzentin: Niloufar Taghizadeh
Islam in Iran
28. März 2023; 16.25 Uhr
Online verfügbar: 27. März bis 25. Juni 2023
Kamera: Steffen Bohnert
Ton: Hasen Shabankareh, Arash Najafian
Schnitt: Marlene Assmann-Khoueiry
Produktionsleiter Deutschl.: Oliver Chrzanowski
Produktionsassistenz: Atefeh Ahmadi, Ali Attar, Jacqueline Keller
SprecherInnen: Catharina Kleber, Jasmin Hekmati, Rita Ringheanu, Ron Böse, Moritz Corell, Matthias Stein, Dieter Gring, Niloufar Taghizadeh
Sprachaufnahmen, Sounddesign, Mischung: Andreas Radzuweit
Assistenz Postproduktion: Cornelia Albrecht
Grading: Torben Back
Grafik: Sascha Fröhder
Mitwirkende: Ali Attar, Bahareh Tofighi, Hajagha Mahdavi, Maria, Roghiyeh Safari
Produzentin: Niloufar Taghizadeh
Buddhismus in Japan
29. März 2023; 16.25 Uhr
Online verfügbar: 28. März bis 26. Juni 2023
Kamera: Steffen Bohnert
Ton: Daniele Guida
Schnitt: Petra Bereuter
Produktionsleiter Deutschl.: Oliver Chrzanowski
Produktion Japan: Rie Amano
Produktionsassistenz: Jacqueline Keller
SprecherInnen: Catharina Kleber, Jasmin Hekmati, Ron Böse, Moritz Corell, Jochen Nix, Dieter Gring, Katalyn Hühnerfeld
Sprachaufnahmen, Sounddesign, Mischung: Andreas Radzuweit
Grading: Torben Back
Grafik: Sascha Fröhder
Übersetzung: Jérôme Mermod
Mitwirkende: Seto Suga, Kensuke Sazaki, Genbou Nishikawa, Shundo Asano, Kameo Mameno
Produzentin: Niloufar Taghizadeh
Christentum in Europa
30. März 2023; 16.15 Uhr
Online verfügbar: 29. März bis 27. Juni 2023
Kamera: Steffen Bohnert
Ton: Daniele Guida
Schnitt: Matthias Stein, Petra Bereuter
Produktionsleiter Deutschl.: Oliver Chrzanowski
Produktionsassistenz: Jacqueline Keller
Produktion Spanien: Aitor Auzmendi
SprecherInnen: Catharina Kleber, Jasmin Hekmati, Ron Böse, Katalyn Hühnerfeld
Sprachaufnahmen, Sounddesign, Mischung: Andreas Radzuweit
Assistenz Postproduktion: Cornelia Albrecht
Grading: Torben Back
Grafik: Sascha Fröhder
Übersetzung: Ina Reichardt
Mitwirkende: Schwester Doris Engelhard, Caroline Autenrieth, Esperanza Vega, Schwester Consolata, Gabriele Erne
Produzentin: Niloufar Taghizadeh
arte -> Deutschland/Spanien-Trailer
Hinduismus in Indien
31. März 2023; 17.20 Uhr
Online verfügbar: 30. März bis 28. Juni 2023
Kamera: Steffen Bohnert
Ton: Daniele Guida
Schnitt: Petra Bereuter
Produktionsleiter Deutschl.: Oliver Chrzanowski
Produktion Indien: Raghavendra Verma
Produktionsassistenz: Jacqueline Keller
SprecherInnen: Catharina Kleber, Jasmin Hekmati, Rita Ringheanu, Ron Böse, Moritz Corell, Matthias Stein, Dieter Gring, Katalyn Hühnerfeld
Sprachaufnahmen, Sounddesign, Mischung: Andreas Radzuweit
Grading: Torben Back
Grafik: Sascha Fröhder
Übersetzung: Raghavendra Verma, Catharina Kleber
Mitwirkende: Shubham Sharma, Neel Madhav Sharma, Gauri Verma, Ruchira Hoon-Philipp, Gunjin Khumar
Produzentin: Niloufar Taghizadeh