Online-Interview mit den beiden Jugendlichen, die als Kasperl und Seppel den Räuber Hotzenplotz erst verwirren und dann besiegen.
Frisch aufgemotzt – und doch in good old style – das ist die neue Verfilmung von „Der Räuber Hotzenplotz“ (ab 8. Dezember 2022 in den Kinos), gedreht von den jener Filmfirma, die auch schon „Die kleine Hexe“, „Das kleine Gespenst“ und „Krabat“ – alles Bücher von Otfried Preußler – fürs Kino produzierten. Und auch wenn ein so berühmter Theater- und Film-Schauspieler wie Nicholas Ofczarek in die Titelfigur des Bösewichts mit dennoch einem Schuss Selbstironie schlüpft, die eigentlichen Hauptrollen spielen Benedikt Jenke als Seppel und Hans Marquardt als Kasperl. Sie spielen sehr überzeugend.
Die heute 13- und 14-Jährigen – gedreht wurde allerdings vor eineinhalb Jahren – trafen Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … zu einem Online-Video-Interview. Und beginnen gleich mit einem Schabernack. Wie sie den Räuber verwirren als sie ihre Mützen tauschen und für Hotzenplotz damit die Identitäten, so stellen sie sich sozusagen kreuzweise vor. „Ich bin Hans und ich habe den Kasperl gespielt“, sagt – genau Benedikt und das gleich nur mit umgekehrten Vorzeichen. Das heißt, bitte nicht „Vorzeichen“ – Mathe mag Hans Marquardt (Kasperl-Darsteller) so gar nicht. Aber dazu später ein bisschen mehr.
Nach dem kleinen Verwirrspiel drängt sich natürlich die erste Frage auf: „Seid ihr in den Szenen, wo ihr jeweils – für den Räuber – in die Rolle des anderen schlüpft, durcheinandergekommen?
„Nein, gar nicht, ich war ja auch mit der Kasperlmütze noch immer der Seppel“, so Benedikt Jenke und sein Kollege Hans Marquardt empfand das genau so.
So wie sie hier Wort- und Satz-Ping-Pong spielen, so strahlen sie im Gespräch das aus, was sie bald nach Beginn auch verraten: „Seit dem Dreh sind wir echt gute Freunde“, so Jenke. „Wobei, kennen gelernt haben wir uns beim zweiten Casting“, ergänzt Marquardt.
Beide schwärmen auch vom guten Teamgeist während der Dreharbeiten und auf die Frage, ob Film nicht sehr oft aus langen Wartezeiten besteht, schildert Seppel-Darsteller: „Das Gute ist, dass wir noch Kinder sind, da dürfen wir nicht so lange drehen und deswegen schaut die Regie, dass wir in der Zeit, wo wir da sind und arbeiten dürfen, möglichst viel von unseren Szenen drehen können.“
„Und wenn wir warten musste, dann haben wir oft auch mit Erwachsenen gespielt, meistens Stadt – Land -Fluss. Das kennt jede und jeder“ (Hans Marquardt). „Ich habe seither immer Stifte und Papier dabei. Das macht Spaß und so haben wir uns auch alle im Team besser kennen gelernt“, meint Benedikt Jenke.
Ob sie sich jetzt als Jugendliche schon zu „groß“ für die im Vorjahr gedrehten Rollen fühlen“, verneinen beide im Brustton der Überzeugung. Sie haben auch schon vor dem Dreh nicht nur Hotzenplotz, sondern auch viele andere der Otfried-Preußler-Geschichten gekannt und geliebt, selber die Bücher gelesen, als Hörspiele gehört und Filme angeschaut.
Benedikt Jenke tanzt zeitgenössischen Ausdruckstanz. „Und in einer Aufführung saß ein Mann von einer Filmproduktionsfirma, der mich danach gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte in einem Film mitzuspielen. Da habe ich zugesagt und dann in „Dogs of Berlin“ für Netflix mitgespielt. Und dann habe ich mir eine Agentur gesucht. Vor Räuber Hotzenplotz habe ich schon in weiteren Film- und Fernsehproduktionen mitgespielt – insgesamt in bisher zwölf.“
Sein Kollege rutschte über den Dreh für einen Werbespot ins Schauspielgeschehen vor der Kamera. „Und in der Schule hab ich in der Theater-AG gespielt. Das hat großen Spaß gemacht.“
Mit heftigem Kopfnicken und einem fast jubelnden „Ja“ beantworten beide (fast) gleichzeitig die Frage: Können Sie sich vorstellen, Schauspiel auch zum Beruf zu machen?“
Neben Tanz, den Jenke weiter betreibt und Schauspiel, liebt Benedikt Jenke in der Schule Erdkunde und Geschichte. Letzteres mag auch Hans Marquardt „und ich spiel Basketball, Schlagzeug und Gitarre“ – „er macht wirklich gut Musik“, lobt ihn sein Hotzenplotz-Kollege, die sich natürlich am Ende aus des Räubers Gefangenschaft befreien und der Großmutter die geraubte zauberhafte Kaffeemühle zurückbringen können.
Kinofilm; 106 Minuten (1 ¾ Stunden); ohne Altersbeschränkung
Ab 8. Dezember in Kinos
Besetzung
Räuber Hotzenplotz: Nicholas Ofzarek
Kasperl: Hans Marquardt
Seppel: Benedikt Jenke
Petrosilius Zwackelmann: August Diehl
Großmutter: Hedi Kriegeskotte
Witwe Schlotterbeck: Christiane Paul
Wachtmeister Dimpfelmoser: Olli Dittrich
Fee Amaryllis: Luna Wedler
Stab (hinter der Kamera)
Regie: Michael Krummenacher
Drehbuch: Matthias Pacht
Produzenten: Uli Putz, Jakob Claussen
Ko-Produzenten: Kalle Fritz, Isabel Hund (Studiocanal), Lukas Hobi, Reto Schaerli (Zodiac Pictures)
Casting: Daniela Tolkien, Franziska Schlattner
Musik: Niki Reiser
Kamera: Marc Achenbach
Montage: Max Fey
Szenenbild: Tilman Lasch
Kostümbild: Rudolf Jost, Heiner Wiedemann
Maskenbild: Judith Kröher Falch, Grit Hildenbrand
VFX Supervisor: Nils Engler
Buch
Der Räuber Hotzenplotz: Das Original mit exklusiven Filmbildern
112 Seiten
Thienemann Verlag
12 €
Der Räuber Hotzenplotz: Das Originalhörspiel zum Kinofilm
mit den originalstimmen aus dem Film
120 Minuten (2 Stunden
Silberfisch im Hörbuch Hamburg Verlag
Der Räuber Hotzenplotz: Original-Soundtrack zum Film
mit 17 Tracks von Komponist Niki Reiser
59 Minuten
Studiocanal