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Gheorghe schreibt das Wort für Quelle auf Rumänisch
Gheorghe schreibt das Wort für Quelle auf Rumänisch
01.02.2024

Sprachen ziehen für „Language of the day“

Innovative Idee einer Klassenvorständin in einer Simmeringer Mittelschule: Jede Sprache ist gleich wichtig!

Bevor der Englisch-Unterricht mit Lehrer David losgeht, steht noch die Aktion „Language oft he Day“ (Sprache des Tages) auf dem Programm. Klassenvorständin Sladi hält die hölzerne Schüssel mit 14 zusammengefalteten Zettel Umut hin. Er war in der vorigen Stunde dran, ein Wort aus seiner mitgebrachten Sprache …. Vorzustellen und darf daher jetzt den nächsten Zettel mit einer der 14 Sprachen ziehen, die die Schüler:innen der 1B neben Deutsch mitbringen.

Rumänisch ist dran. Gheorghe meldet sich, geht zur Tafel, überlegt ein wenig und schreibt dann Fântână und darunter, dass dies auf Detusch Quelle bedeutet. Danach spricht er es – mit den beiden unterschiedlich klingenden „a“ aus. Dann zählt er – auf Rumänisch – bis drei (unu doi trei) und alle in der Klasse stimmen in den Chor mit ihm ein, Quelle nun auf Rumänisch zu sagen.

Zur „Feier“ des Tages, weil die Klasse Besuch von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… hat, wird die Aktion noch zwei Mal wiederholt. Nun zieht Gheorghe. Somali ist dran, Sundus schreibt Iskool an die Tafel – und praktisch alle erraten schon, dass dies Schule bedeutet. Nach ihrem 1/2/3 (hal, lába, sáddex). Auch sie darf nun ziehen. Ungarisch ist der nächste Zettel und Laszlo sucht ebenfalls ein Wort aus, von dem sofort alle mehr als ahnen, wofür es steht. Radir = Radiergummi, also „Egy, kettő, hárum…“ und schon schallt es im Chor „Radir“ durch die Klasse.

Englisch könne er neben Rumänisch auch sehr gut, erzählt Gheorghe in der Pause dem Journalisten, „weil ich viele englische Videos schaue und noch mehr in Games lerne“. Für „Iskool“ habe Sundus sich entschieden, „weil es so ähnlich ist wie School auf Englisch“. Moamal, der dieses Mal nicht dran war, erinnert sich, „ich hab damals auch das Wort für Schule auf meiner Sprache, die ich neben Deutsch und Englisch kann, geschrieben und gesagt: Madrasa – das ist Arabisch“. Fatema fällt sogar der Satz ein, dass sie die Schule so gar nicht möge, den sie gesagt hatte, „aber das stimmt nicht, ich mag diese Schule schon sehr, aber ich wollte damals einfach diesen Satz sagen!“

Überraschungs-Sprache

In der nächsten Stunde darf der Journalist auch noch die 3A besuchen, in der Sladi die Englisch-Stunde hält. Auch hier noch die von ihr eingeführte Aktion „Language oft he day“, die damit allen Sprachen, die die Kinder und Jugendlichen mitbringen und somit auch ihnen, Respekt und Anerkennung entgegenbringt. Hier zieht Lehrerin Sümeyye einen Zettel aus einem Becher. Und es ist das höchstwahrscheinlich einzigartig von einem Schüler gesprochene Klingonisch. Alexander hat diese Sprache über YouTube-Videos vor zwei Jahren gelernt erzählt er. „Da war ich Star Wars und Star Trek-Fan, gelernt hab ich damals ungefähr ein Monat, manches hab ich schon vergessen.“ Unter den vielen Völkern des Universums gelten die Klingonen (vom Planeten Qo’noS) als besonders kriegerisch, weshalb ihr „Hallo“ eigentlich bedeutet: „Ich trinke dein Blut – Qual GAN Blug“, malt Alexander an die Tafel.

„Die Kinder und Jugendlichen merken sich oft viele der Wörter in den anderen Sprachen ihrer Mitschüler:innen, auch wenn das normalerweise nur so eine kleine 3-Minuten-Einheit am Beginn der Stunde ist“, freut sich Sladi, auf welch fruchtbaren Boden diese Wertschätzung all der Sprachen ihrer Klassen fällt.

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